#31 Alexander Goebel - Die Stimme zum Gern-zuhören

Shownotes

Hörgespräche: Sinnvolles aus dem Leben – Wöchentliche Interviews mit bewegenden Persönlichkeiten. Mehr dazu auf https://hoerenbewegt.at​​​

Gast: Alexander Goebel Moderation: Carola Gausterer

Inhalt der Sendung: Schauspieler, Musical-Darsteller, Sänger, Theaterregisseur, Radio- und Podcast-Moderator, Komiker, Sprecher, Autor. Diese beispiellose künstlerische Vielfältigkeit hat Alexander Goebel zu der wissenden, reflektierten und lebenserfahrenen Persönlichkeit gemacht, die wir im Hörgespräch kennenlernen.

Im Interview erleben wir sein unnachahmliches fröhliches Charisma, er zeigt sich aber auch von seiner philosophischen Seite. Alexander Goebel erzählt, warum das Medium Radio zur Seele seiner Kindheit wurde, seine Ohren immer wissen, wenn es ihm nicht gut geht und warum wir gut beraten sind, über unsere Selbstverständlichkeiten nachzudenken.

Eine dieser Selbstverständlichkeiten ist für die meisten von uns ein intaktes Gehör; ein Sinn, der bei manchen Menschen beeinträchtigt ist oder gar fehlt. Das beschäftigt Alexander Goebel sehr: „Mit Respekt vor dem Hören durchs Leben gehen“ – diese und viele weiteren Anregungen zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln erfahren Sie im sehr schönen Hörgespräch mit dem Multitalent Alexander Goebel.

Über HÖREN BEWEGT: Alles um uns ist Kultur. Sie bedeutet die Gestaltung des Zusammenlebens, Traditionen, Geschichte Politik sowie den künstlerischen Ausdruck einer Gesellschaft. Die Pflege und Entwicklung jeglicher Form von Kultur erfordert zwischenmenschlichen Austausch. Welche entscheidende Rolle ein intaktes Gehör dabei zukommt, zeigt die Initiative HÖREN BEWEGT. Themen und Events zu Leben, Kunst, Bildung und vielem mehr lassen Sie eintauchen in die spannende und wunderbare Welt des Hörens! Mehr zur Initiative HÖREN BEWEGT auf https://hoerenbewegt.at​​​

Über MED-EL: MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2200 Personen aus ca. 75 Nationen in 30 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Über 200.000 Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.
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Transkript anzeigen

00:00:00: Mein Leben wäre ohne Gehör mit Sicherheit anders verlaufen.

00:00:07: Ich wäre ein ewiger Kämpfer gewesen

00:00:11: und als solches bitte ich uns auch alle

00:00:15: die Menschen, die hörgeschädigt sind oder gar nichts hören, zu betrachten.

00:00:20: Als Kämpfer, als Überlebenskämpfer für uns alle.

00:00:27: Denn wenn es sie nicht gäbe,

00:00:28: so schlimm das auch klingen mag,

00:00:30: würden wir das Hören überhaupt nicht mehr schätzen,

00:00:34: dann geht es uns schlecht.

00:00:47: Hörgespräche.

00:00:48: Sinnvolles aus dem Leben.

00:00:55: Herzlich willkommen bei unseren Hörgesprächen.

00:00:57: Mittlerweile haben wir schon sehr, sehr viele Gäste und Gäst*innen

00:01:00: hier bei uns im Einflussraum begrüßen dürfen.

00:01:03: Heute freue ich mich über, ich möchte sagen einen Tausendsassa, ein Multitalent,

00:01:07: einen Künstler, der sich immer wieder traut, neue Sachen anzugehen.

00:01:11: Und ich glaube, das ist auch eines seiner Erfolgsgeheimnisse.

00:01:14: Er hat schon sehr, sehr viel erreicht in seinem Leben

00:01:16: und ich freue mich sehr, dass er da ist, Alexander Goebel, hallo!

00:01:19: Hallo Carola. Danke für die Einladung.

00:01:22: Gerne.

00:01:23: Du hast von den Zillertaler Schürzenjägern bis zur Rocky Horror Picture Show

00:01:26: als Darsteller, als Regisseur, alles Mögliche gemacht.

00:01:30: Du hast Bücher geschrieben, du hast Radio, haben wir auch gemeinsam gemacht

00:01:33: bei Radio Wien, du hast Platten herausgebracht, Hits gehabt,

00:01:36: du bist Radiostar und du hast Podcasts, sehr, sehr viele jetzt in production,

00:01:42: du machst sehr viel auf dem Gebiet.

00:01:43: Ja.

00:01:44: Lauter Jobs, die ohne das Hören nicht funktionieren würden.

00:01:47: Jetzt heißt unsere Rubrik Hörgespräche

00:01:51: bei dir würde nichts funktionieren, auch nicht deinen Ohren, oder?

00:01:54: Nein, das wäre unerhört, im wahrsten Sinne des Wortes.

00:01:58: Und deswegen, ich habe aufgrund eurer Einladung hierher

00:02:02: mir mal Gedanken natürlich darüber gemacht,

00:02:05: weil es so eine Selbstverständlichkeit ist, für viele Menschen hören zu können.

00:02:12: Und wir sind gut beraten, gerade in diesen turbulenten Zeiten

00:02:16: mal über unsere Selbstverständlichkeiten nachzudenken.

00:02:20: Tun wir aber nie oder selten.

00:02:22: Ja, weil wir Katastrophenlerner sind, soweit bin ich gekommen.

00:02:26: Das heißt, bevor die Katastrophe eintritt,

00:02:29: sind wir nicht bereit, darüber nachzudenken: "Was wäre eigentlich,

00:02:35: wenn ich schlecht, oder Gott behüte, gar nichts mehr hören würde?"

00:02:41: Und ich weiß aber aus Schilderung, das weiß ich schon ziemlich lang,

00:02:46: dass es viele, viele Menschen gibt, die sich damit beschäftigen,

00:02:51: medizinisch,

00:02:53: die sagen: "Sie glauben, dass nicht hören, schlimmer ist als nicht sehen."

00:03:00: Und wir als Gesellschaft, die ist ja [unverständlich 00:03:03]

00:03:03: nahezu darauf, unsere Sehgeschädigten und Blinden so zu unterstützen

00:03:09: und niemand spricht über die, die Welt nicht hören.

00:03:11: Das stimmt. Was wäre für dich denn schlimmer?

00:03:16: Für mich wäre...

00:03:20: Ist schwer natürlich.

00:03:21: Aber ich glaube, dass nichts sehen wirklich schlimmer wäre,

00:03:26: weil ich so ein visueller Mensch bin.

00:03:29: In wirklich allen Lebenslagen schau ich gern.

00:03:36: Aber natürlich könnte ich ohne meine Ohren nicht leben.

00:03:41: Dessen bin ich mir bewusst, schon gar weil wir damals,

00:03:45: ich glaube es war das Fendrich Musical im Raimundtheater Wake up

00:03:51: und da war mal das ganze Haus voll mit Menschen, die nicht hören können.

00:04:03: 1000 Menschen aus ganz Österreich.

00:04:06: Und man hatte uns präpariert, dass wir zum Beispiel wissen sollten, was Applaus ist.

00:04:16: Und ich, frag mich jetzt bitte nicht, dass ich das noch mal mache,

00:04:22: weil ich kann es nicht, aber ich konnte zumindest

00:04:25: eine Strophe und einen Refrain meines Hauptsongs in Gebärdensprache.

00:04:33: Und ich sag dir, diese Spannung, diese Nicht-Stille in der Stille,

00:04:41: dieses energetische Kommunizieren, lässt mich bis heute nicht los,

00:04:48: wie unfassbar dankbar, wie schnell die reagiert war,

00:04:53: weil es wanderten links und rechts Übersetzer.

00:04:56: Die haben genau gewusst, wo wir sind im Stück.

00:04:59: Und das hat mich beglückt,

00:05:01: gleichsam hat es mir das Herz gebrochen

00:05:05: und ich habe mich geschämt, weil ich wirklich überhaupt nichts wusste.

00:05:09: Und das Größte an diesem Abend war, dass sie darum gebeten haben,

00:05:14: oder sie sind so gekommen, weiß ich nicht,

00:05:17: die hatten alle Luftballons in Händen, am Schoss usw.

00:05:23: weil sie durch die Ballons die Frequenzen spüren können.

00:05:30: Die haben die Musik nicht gehört, sondern gespürt, gefühlt.

00:05:34: Etwas, was wir, die wir Musik herstellen, ja immer von unserem Publikum verlangen.

00:05:39: Und da hat sich ein Kreis geschlossen.

00:05:41: Da habe ich mir gedacht, braucht es wirklich erst die Katastrophe,

00:05:46: dass wir das, was wir spüren sollen, auch wirklich fühlen?

00:05:51: Und seither bin ich immer am Nachdenken.

00:05:53: Es gibt natürlich sehr, sehr viele Möglichkeiten in der heutigen Zeit.

00:05:56: Die Firma MED-EL bietet ja diese Cochlea-Implantate an,

00:05:59: es gibt sehr viele Hörgeräte,

00:06:00: also man kann sehr viel machen, um wieder hören zu können.

00:06:05: Sogar Musik kann man machen.

00:06:06: Ich habe hier eine Musikerin sitzen gehabt, die hat das toll gemacht,

00:06:08: die hat zwei Cochlea-Implantate nach mehreren Hörstürzen gehabt,

00:06:11: die singt wieder, hat alles wieder neu lernen müssen, aber es funktioniert.

00:06:17: Okay, das ist sensationell.

00:06:20: Das bringt uns also als Menschheit insofern auch viel, viel weiter als ich,

00:06:26: ja, ich habe versucht, das zu googeln und zu finden, habe es aber nicht gefunden.

00:06:30: Hast du eine Ahnung, ob Menschen, die sich in Gebärdensprache unterhalten,

00:06:37: sich gegenseitig unterbrechen oder überschreien in Diskussionen?

00:06:43: Habe ich noch nie gehört.

00:06:44: Nein.

00:06:45: So, das heißt, die zeigen uns wieder, wo unser Benehmen sein sollte.

00:06:51: So was finde ich wahnsinnig wichtig, auch als Inklusionsfahrt.

00:06:58: Wieder Achtung dem anderen gegenüber, Respekt gegenüber zeigen.

00:07:03: Dieses berühmt-berüchtigte,

00:07:04: und auch mittlerweile zur Selbstverständlichkeit gewordene Zuhören,

00:07:09: was ja oftmals einfach nicht mehr stattfindet.

00:07:14: Was ich sehr, sehr schade finde.

00:07:16: Wir als Medienmacher wissen, dass wenn nur zwei gleichzeitig sprechen,

00:07:23: alle Dritten, die uns zuhören, nichts verstehen.

00:07:27: Ja, gleichwohl, es findet immer wieder statt,

00:07:30: im Fernsehen, im Radio, weil wir es gewohnt sind,

00:07:34: en masse gesprochen, dass wir vielleicht eine Chance haben,

00:07:39: Recht zu bekommen oder zu behalten, wenn wir nur laut genug sind.

00:07:43: "Quelle horreur", kann ich da nur sagen.

00:07:46: Also hören ist ganz, ganz wichtig.

00:07:49: Ich glaube, darauf können wir uns einigen.

00:07:50: Hast du schon Probleme gehabt?

00:07:52: Pflegst du deine Ohren irgendwie?

00:07:53: Jetzt gerade habe ich Probleme.

00:07:55: Ich habe einen Tinnitus.

00:07:57: Richtig?

00:07:57: Ja, aber schon sehr, sehr lang.

00:08:00: Wann kommt das? Wenn du Stress hast?

00:08:02: Ja, Stress. Man weiß ja nicht.

00:08:05: Ja, man weiß es nicht,

00:08:06: aber es gibt schon Leute, die sich ein bisschen reinspüren und dann draufkommen,

00:08:10: es ist, wenn viel los ist, privat, beruflich.

00:08:15: Dann legt man sich vielleicht eine halbe Stunde nieder,

00:08:17: und es funktioniert, die Welt geht wieder, bei manchen bleibt es einfach.

00:08:19: Ich kann es abstellen.

00:08:20: Wie? Wie geht das?

00:08:22: Ich meditiere und konzentriere mich auf meine Trapezgegend,

00:08:27: weil da findet bei mir offenbar die Muskelverkrampfung statt,

00:08:32: die dann dafür sorgt und dann ist es wirklich weg.

00:08:36: Ich habe aber sonst kein Problem,

00:08:38: wir sind gute Freunde geworden.

00:08:39: Das heißt, seit wann hast du das schon?

00:08:42: Ich glaube, zum ersten Mal habe ich es festgestellt,

00:08:46: irgendwann in den ganz lautend Zeiten, wo man noch kann In-Ear Monitoring hatte,

00:08:51: Reden wir da über die 80er?

00:08:54: Es müssen die 80er gewesen sein.

00:08:56: Also schon eine ganz lange Zeit.

00:08:58: Ja.

00:08:58: Das heißt, du bist familiar geworden mit diesem Problem?

00:09:01: Ja, soll man natürlich nicht sagen.

00:09:03: Klingt ein wenig prahlerisch, ist auch nicht richtig.

00:09:08: Nur für mich habe ich befunden, ich kann ihn bekämpfen,

00:09:11: jedes Mal neu in die Verzweiflung fallen,

00:09:15: oder ich kann ihn zunächst als Teil meiner selbst empfinden,

00:09:21: um dann auf die Ursachen loszugehen.

00:09:24: Und das ist bei mir ganz klar der Stress.

00:09:27: Fazit, unsere Ohren lassen uns wissen, wie es uns geht.

00:09:35: Ich stelle mir nur stressig vor, wenn du weißt,

00:09:37: du hast am Abend einen Gig mit einigen 100.000 Leuten,

00:09:41: du musst Vollgas geben, alles geben und du hast dieses Problem

00:09:46: und hast jetzt nicht die Zeit zu meditieren, Ruhe zu geben, zu entspannen.

00:09:51: Ja, Autopilot.

00:09:53: Ich sage es ungern...

00:09:54: Geht das?

00:09:54: Ja, muss gehen, weil du kannst dein gesamtes körperliches

00:09:59: Wohlbefinden nicht darauf ausrichten, dass am Donnerstag, 19:30, alles super ist.

00:10:07: Es ist nicht immer alles super und du musst trotzdem abliefern.

00:10:11: Und das ist der berühmt-berüchtigte Autopilot,

00:10:14: der für mich auch einen Profi ausmacht.

00:10:19: Also man merkt schon, du hast dir schon Gedanken gemacht zum Thema Hören.

00:10:22: Hören, zuhören,

00:10:24: auch in unserer Sprache ist das Hören fast überall.

00:10:28: Ja und erinnere dich, wir haben ja lang genug

00:10:32: auch diese Sendung damals bei Radio Wien gemeinsam gemacht.

00:10:35: Und wir haben ja auch gemeinsam gehört.

00:10:39: Du warst an der Technik, ich habe mich nur auf unsere Gäste konzentriert.

00:10:45: Und ich bin so überzeugt davon,

00:10:49: dass wenn wir alle die wichtigen Gespräche in unserem Leben

00:10:54: mit Mikrofon und Kopfhörern führen würden, dass wir weiter wären.

00:11:00: Weil du hörst-

00:11:02: ich weiß nicht, ob du dabei warst oder wer-

00:11:04: es gab eine unglaubliche Szene einmal, wo mich ein Bauer vom Land angerufen,

00:11:13: Niederösterreichisches Land und hat gesagt, es ging, glaube ich, um Wohnen,

00:11:18: Wohnung oder Haus, Stadt oder Land.

00:11:22: Und wir reden so der Bauer im Felde und so,

00:11:25: Traktor, alles gut.

00:11:27: Ich wollte schon aufhören und höre,

00:11:30: was ich live nie verstanden hätte, wie er für sich gesagt hat:

00:11:35: "Naja dann kann dich das jetzt auch noch erzählen",

00:11:39: geflüster und ich sofort:

00:11:42: "Ja, gibt's noch was?"

00:11:44: Und dann hatte er das Vertrauen zu mir,

00:11:48: Sprache, Hören, Vertrauen, Herzerweiterung, gefunden.

00:11:54: Und hat mir die Geschichte erzählt, dass er bis vor einem Jahr eine Frau war,

00:12:00: sich hat umoperieren lassen, das ganze Dorf wusste es.

00:12:05: Er ist als Mann zurückgekommen und saß auf seinem Traktor und alles war gut.

00:12:14: Das hat mich ungeheuerlich beeindruckt

00:12:16: und diese Geschichte, hätte ich nicht bekommen,

00:12:19: wenn ich nicht 100-prozentig zugehört hätte.

00:12:23: Und er wollte es loswerden scheinbar.

00:12:25: Er wollte es dir erzählen.

00:12:26: Er wollte es loswerden.

00:12:28: Liebe Grüße, falls du uns jetzt zuhörst.

00:12:33: Was bedeutet hören jetzt für dich?

00:12:35: Brauchst du es auch privat?

00:12:36: Du hörst gern Musik zu Hause oder hast du es gerne still, wie tust du?

00:12:39: Still geht nicht still.

00:12:41: Still geht nicht, ich bin ein Kind des Rock'n Rolls und es ist ein neurotisches,

00:12:47: um nicht zu sagen traumatisches Phänomen bei mir.

00:12:51: Weil ich bin allein aufgewachsen, keine Geschwister, vaterlos,

00:12:57: den habe ich nie kennengelernt.

00:12:58: Meine Mutter war immer unterwegs, das heißt, sie war berufstätig und am Abend,

00:13:03: junge, schöne Frau, wollte sie ihr Leben, was in gewisser Weise verständlich ist,

00:13:10: nicht aufgeben, nur weil zu Hause ein kleines Kind war.

00:13:15: Das heißt du warst viel allein?

00:13:16: Und ich war nur allein.

00:13:18: Und da war das Radio meine Seelenrettung.

00:13:23: Deine Heimat?

00:13:24: Ja, meine Heimat, exakt.

00:13:26: Und zwar diese Sendungen, wo gesprochen wurde.

00:13:29: Und das waren zum Beispiel auch Landwirte im Ruhrgebiet gab es ja-

00:13:34: gibt es auch viele Landwirtschaften,

00:13:37: die darüber gesprochen, wie die Maisernte war usw.

00:13:39: das hat mich so homy, so kuschelig gemacht,

00:13:43: als würden sie in meiner Küche sitzen.

00:13:46: Und da ist es dazu gekommen, dass bei mir immer etwas laufen muss.

00:13:51: Mittlerweile ist es aber kein Rock mehr, sondern Smooth Jazz.

00:13:56: Aber du brauchst eine Beschallung.

00:13:58: Ja.

00:13:59: Ja, es lenkt mich auch nicht ab.

00:14:01: Es lässt mich gut fühlen.

00:14:05: Du bist, seit du 14 Jahre bist, auf der Bühne gestanden,

00:14:08: damals mit eigener Band zu Hause in Deutschland.

00:14:11: War das immer klar, dass du auf die Bühne gehörst?

00:14:15: Nein, ich war lange in der Gastro,

00:14:19: dort war eigentlich meine Menschenausbildung,

00:14:22: meine Schauspielausbildung, sorry Reinhardt Seminar.

00:14:25: Die war schon viel früher, die Ausbildung.

00:14:28: Ja, genau richtig.

00:14:30: Und dort habe ich gelernt, wie Menschen reagieren,

00:14:33: dort habe ich auch viel über Humor gelernt.

00:14:36: Ich bin nicht ganz unbeleckt ins Zentrum

00:14:39: des europäischen Humors, nach Österreich, nach Wien gekommen.

00:14:44: Aber dass es die Bühne sein muss, wenn ich ganz ehrlich bin,

00:14:48: und jetzt, nach 50 Dienstjahren, kann ich mir das leisten, dass ich sage,

00:14:55: Ich habe viele Jahre immer noch nicht, wo ich schon im Beruf war, geglaubt,

00:15:02: die nehmen mir das alles ab.

00:15:04: Die glauben mir das, die finden mich gut.

00:15:07: Keine Ahnung warum, aber mach das mal weiter

00:15:11: die paar Jahre, die das noch gehen wird.

00:15:13: Ja, also ich habe sehr lange nicht dran geglaubt.

00:15:17: Du hast nicht an dich geglaubt?

00:15:18: Nein, und dann habe ich es ein wenig mit rüber gezogen und habe mir gedacht,

00:15:22: wenn ich jetzt weiter nicht glaub, obwohl ich es weiß.

00:15:27: Werde ich hoffentlich nicht arrogant und self-centered.

00:15:33: Es hat ganz gut funktioniert.

00:15:35: Da habe ich es dann teilweise auch übertrieben, dass ich mir keinen Erfolg gönne.

00:15:39: Das hast du auch noch.

00:15:40: Ja, also mit Triumphen brauchst du mir nicht kommen,

00:15:43: mir sehr unangenehm.

00:15:45: Ich finde, dass wir Künstler und Künstler*innen,

00:15:49: nur aus unserem Scheitern lernen.

00:15:52: Ich glaube, jeder.

00:15:53: Wahrscheinlich, oder?

00:15:56: Niemand sitzt zu Hause und sagt:

00:15:58: "Sie sind gestanden, viertel Stunde und haben geschrien, Alex, Alex!

00:16:02: Was kann ich jetzt daraus lernen?"

00:16:05: Auf was ich zurückkommen möchte, ist nämlich du bist dann nach Wien gekommen.

00:16:08: Jetzt ist die Wiener Sprache eine ganz andere.

00:16:10: Du kommst aus dem Ruhrpott, kommst dann zu uns Wiener,

00:16:13: die ein bisschen grantln, die ein bisschen ihren eigenen Dialekt haben.

00:16:16: Wie ist denn da das Hören, das Zuhören gewesen?

00:16:20: Die Umstellung. Ich stelle mir das schwierig vor, aber ich weiß es nicht.

00:16:24: Es ist eine Geschichte, die ich oftmals auf der Bühne erzählt habe.

00:16:29: Ich habe ja direkt am Tag,

00:16:31: als ich akzeptiert wurde, am Reinhardt Seminar eine junge Frau kennengelernt,

00:16:36: das Universum war gut zu mir.

00:16:39: Und in einem Kaffeehaus, wo ich allein meinen Triumph gefeiert habe

00:16:43: und habe die gefragt: "Weißt nicht was zum pennen, gibt es eine Kommune hier?

00:16:48: Weil ich kann erst morgen wieder zurückfahren nach Deutschland."

00:16:52: Sie sagt: "Also pass mal auf. Erstens, es heißt nicht mehr Kommune, WG.

00:16:57: Und du hast Glück, bei uns ist gerade was frei geworden."

00:17:00: Stell dir das vor. Frauen WG.

00:17:04: Zwei Schwestern und eine...

00:17:06: Also es waren drei junge Frauen.

00:17:08: Stelle ich mir lustig vor.

00:17:09: Und dort habe ich gewohnt.

00:17:11: Und dann habe ich erst überhaupt gelernt,

00:17:13: dass das wirklich eine Sprache ist, die man tunlichst auch beherrschen sollte.

00:17:20: Die waren Wienerinnen, die drei?

00:17:21: Genau.

00:17:24: Und dann kam auch schon eine Woche später glaub ich, die erste Folge vom Mundl.

00:17:29: Und zwar?

00:17:30: Ich weiß nicht wie die hieß, aber für mich war ich schau in diese Röhre rein

00:17:35: und Swahili, es war wie eine völlig andere Sprache.

00:17:40: Ich habe mir das dann übersetzen lassen und so.

00:17:42: Und da fing ich an, mich dafür zu interessieren, auch phonetisch.

00:17:47: Das muss eine extreme Umstellung sein, also das Wienerische...

00:17:50: Unglaublich, wirklich Swahili.

00:17:52: Es ist als wenn du eine Stammessprache lernst.

00:17:56: Und als Musiker ist mir dann klar geworden, so die groben Sachen.

00:18:00: Du sprichst immer ein bisschen, wie du speibst,

00:18:03: wenn ich das mal so uncharmant sage.

00:18:06: [unverständlich 00:18:09]

00:18:11: Ja, es landet alles immer eher so unten.

00:18:14: Ja, während wir Deutschen,

00:18:15: [unverständlich 00:18:18]

00:18:19: Also immer eher so oben.

00:18:20: Mittlerweile verstehe ich alles, habe aber nie, wie du weißt,

00:18:28: aber auch nur den Versuch genommen, vor einem Mikrofon,

00:18:31: vor einer Kamera, wienerisch oder österreichisch zu sprechen.

00:18:35: Warum nicht?

00:18:36: Das wäre eine kulturelle Anmaßung.

00:18:39: Und das habe ich aber damals noch nicht gewusst, dass es diese Kategorie gibt.

00:18:43: Um nicht zu sagen kulturelle Zumutung,

00:18:46: weil, und heute fragen mich noch viele Menschen:

00:18:49: "Jetzt bist du schon so lange da, du redest immer noch Piefkinesisch."

00:18:54: Und ich habe mir gedacht, warum wollen die so gerne,

00:18:58: dass ich ihre Sprache lerne, die ja nicht erlernbar ist,

00:19:01: wenn du nicht hier geboren bist.

00:19:03: Du meinst, du musst hineingeboren sein.

00:19:05: Aber selbstverständlich, aber natürlich, sonst hast du keine Chance.

00:19:09: Dreieinhalb Minuten sagt ja jeder Meidlinger: "Sie sind aber nicht von da."

00:19:14: Und darum geht's.

00:19:16: Also da bist du mal für ein paar Sekunden in der Defensive.

00:19:19: Und das genießen sie.

00:19:22: Du warst immer der Piefke.

00:19:23: So ist es, ja.

00:19:25: Konntest du immer damit?

00:19:26: Nein, ich kann nach wie vor nicht damit, weil ich nicht den Unterschied hören kann.

00:19:34: Zwischen unser Piefke-

00:19:38: das lieb Gemeinte,

00:19:40: Also es, ich weiß es nicht.

00:19:43: Und ich habe den Eindruck, jetzt bin ich sehr vorsichtig,

00:19:46: dass diese Piefke Geschichte, diese Animosität gegen alles Deutsche,

00:19:55: Fußball, über Politik bis zu uns, die wir hier sind, größte Zureisegruppe in Österreich,

00:20:05: eine Art Nullnummer von Rassismus ist.

00:20:11: Rassismus light.

00:20:13: Die sind zu viele, die sind gemeinhin viel erfolgreicher.

00:20:17: Denen können wir schon ein bisschen was. Und das geht nicht.

00:20:20: Ich weiß nicht, ob es so extrem ist,

00:20:22: es ist halt von dieser Piefke-Saga auch ein bisschen übernommen,

00:20:26: aus Tirol, die Geschichte auch.

00:20:29: War ja auch richtig, er hat ja nichts erfunden.

00:20:32: Felix Mitterer.

00:20:33: Er hat alles richtig gesagt und haben sie sich auch dran gewöhnt.

00:20:36: Und beim Mundl war das genau: "So, sind wir nicht!", haben sie gesagt

00:20:39: und heute liegt das unterm Christbaum, die goldene Edition usw.

00:20:45: Wir brauchen manchmal ein wenig länger zum Verarbeiten, hören tun wir etwas schnell.

00:20:54: Aber du hast dich wohlgefühlt,

00:20:56: bist zwar nach New York ausgewandert, aber bist wieder zurück gekommen.

00:21:00: Also irgendwie das Granteln und das Wienerische liegt dir scheinbar auch.

00:21:04: Für mich war es immer die Kunst.

00:21:06: Schau mal, ich habe am Reinhardt Seminar begonnen.

00:21:12: Dann bin ich dort rausgeflogen, weil ich Randale gemacht habe,

00:21:16: und das war das Beste, was mir passieren konnte,

00:21:19: weil dann bin ich gleich in den Keller und habe dort gearbeitet.

00:21:22: Und dann kam sehr schnell Volkstheater, Burgtheater,

00:21:26: und damit war ich schon drei Jahre später quasi im Olymp.

00:21:30: Stimmt, was größeres gibt es nicht in Wien.

00:21:32: Aber es war für mich nicht genug.

00:21:35: Also ich habe so eine intrinsische Neugier.

00:21:38: Das, was ich zu anfangs gesagt habe,

00:21:39: du brauchst auch immer die neuen Herausforderungen.

00:21:41: mir kommt vor, du suchst sie förmlich.

00:21:43: Ja, es ist, weil ich glaube, dass wir alle gut beraten sind,

00:21:46: wenn wir unser aller Professionen mehr und mehr expandieren.

00:21:51: Ausweiten?

00:21:52: Ja, ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig.

00:21:55: Sonst wärst du noch immer im Musical und hättest nicht gepodcastet,

00:22:00: wärst nicht im Radio gewesen,

00:22:02: hätte keine Band,

00:22:03: keine Hits.

00:22:04: Nein, also insofern... Nur musst du natürlich scheitern können.

00:22:09: Das ist schwer.

00:22:10: Das ist schwer, ich sag dir's.

00:22:12: Hast du so Glücksmomente, weil wir gerade von-

00:22:15: du hast jetzt vorher auch gesagt 50 Dienstjahre hast du es genannt vorher-

00:22:20: Hast du so Glücksmomente, die bei den Ohren herbeigekommen sind

00:22:26: in den 50 Jahren? Gibt es so Momente?

00:22:28: Immer wieder, ja.

00:22:29: Wir hören uns ja zu,

00:22:30: ich höre mir ja auch zu auf der Bühne.

00:22:33: Manchmal viel mehr, als es eigentlich sein sollte,

00:22:37: ich trete regelrecht aus mir raus und schau so auf mich.

00:22:43: Während der Vorstellung?

00:22:44: Nicht gut ist auch niemandem... Bitte macht das nicht, junge Kolleg*innen.

00:22:50: Weil du natürlich dann auf Autopilot in realitas bist

00:22:56: und in der Version, in der du dich zuschaust, hyperkritisch bist.

00:23:00: Und das erzeugt einen schnellen Konflikt, dessen Weg du nicht beeinflussen kannst.

00:23:08: Aber die Momente, in denen ich einen Ton so erwischt habe wie ich ihn wollte.

00:23:16: Im Phantom gab es einen, in der großen Arie,

00:23:21: wo es ganz, ich weiß nicht, war es das C, aber richtig fett rauf.

00:23:26: Schräg, schräg, schräg. Ich habe das Teil über 1000 mal gesungen

00:23:31: und ich hatte bis zur letzten Vorstellung unglaubliche Angst vor diesem Moment.

00:23:36: Aber wenn er dann grandios kam, war ich so glücklich

00:23:41: und durfte ja bis zum Schluss nicht lächeln, weil das Phantom...

00:23:46: Aber innerlich, und da war ich meinen Ohren immer dankbar.

00:23:52: Das war mit Luzia Nistler?

00:23:53: Genau. Und wir sind unseren Ohren eigentlich nie dankbar.

00:24:00: Das stimmt, das ist so selbstverständlich.

00:24:03: Ich habe mal gehört, wir sollen unseren Füßen dankbar sein,

00:24:06: weil gemäß dessen, und was sie da tragen dieses, zum Teil, Riesenwerk

00:24:12: auf so einem kleinen Platz.

00:24:14: Hat mir sofort, seither bin ich zu meinen Füßen irrsinnig dankbar, rede viel mit ihnen.

00:24:20: Das machst du jetzt auch mit den Ohren.

00:24:21: Und jetzt mache ich es auch mit den Ohren.

00:24:25: Die Akustik in einem Theater, weil du gesagt hast,

00:24:28: Burgtheater, Theater an der Wien, wo du überall warst.

00:24:30: Die Akustik, haben wir auch schon öfters hier angesprochen, ist auch unterschiedlich.

00:24:34: Wo fühlst du dich wohl?

00:24:35: In einem kleinen Stadtsaal oder eher in der Pawlatschen, in Ottakring?

00:24:44: Auf der Stehgreifbühne zum Beispiel, oder ist es das Burgtheater?

00:24:50: Mit Band, Open Air.

00:24:54: Das liebe ich über alles.

00:24:55: Weil da kannst du Gas geben, ohne dass in der ersten Reihe,

00:24:59: wie sehr oft indoor, Menschen sind.

00:25:02: Da wart ihr jetzt in der Praterbühne. Vom Viktor Gernot.

00:25:05: Genau, wunderbar. Tschauner, super Atmosphäre.

00:25:09: Das gilt für Rock und Pop.

00:25:12: Aber es hat natürlich im Burgtheater, zum Beispiel in dieser Show Elvis und John,

00:25:18: wo wir das Leben von John Lennon, fiktive Begegnung mit Elvis,

00:25:23: oder fiktiv war es nicht, aber kurz, beschrieben haben,

00:25:27: gab es Momente, in denen wusste ich, ich habe Menschen jetzt überzeugt.

00:25:33: Und diese Art der energetischen Übertragung,

00:25:37: die auch viel mit aufmerksamen Zuhörern zusammen hängt.

00:25:41: Die Intimität.

00:25:42: Ja, die geht nur indoor.

00:25:45: Das geht nur indoor. Und wie groß kann der Saal dann sein?

00:25:48: Also beide vereinigte Bühnenhäuser sind perfekt mit etwas über 1000 Menschen.

00:25:54: Ich glaube ab zwei wird es dann schon Stadion mit Dach oder so was.

00:26:00: Und dann kannst du die Stille nicht mehr lesen.

00:26:03: Es kann ja still sein im Publikum, weil du niemanden interessierst.

00:26:10: Und es kann still sein, weil alle, das Gegenteil davon, total gebannt sind.

00:26:17: Und diesen Unterschied kannst du nur mit den Ohren verstehen.

00:26:22: Musst aber auch aufmerksam sein.

00:26:23: Du auf jeden Fall, natürlich.

00:26:25: Sehr aufmerksam.

00:26:26: Ja, ja, ja, das Publikum auch.

00:26:29: Du hast ein Buch geschrieben, dass du ein Hörbuch dazu gemacht hast.

00:26:33: Wie ist denn das, ein Hörbuch zu sprechen?

00:26:35: Wie ist denn das, das eigene Buch zu sprechen?

00:26:37: Worauf muss man denn da achten, dass man die Hörer draußen packt?

00:26:42: Tempo, du kennst es ja,also liest du drüber.

00:26:46: Gib ihnen Zeit zu hören. Ja.

00:26:49: Und wirklich, wirklich gute Sprecherinnen

00:26:54: sind ja langsam.

00:26:57: Die wissen ja, dass sie qua ihrer Sprache, ihrer Pausen,

00:27:01: nicht wichtiger als Pausen wie du weißt, eine Spannung erzeug und halten können,

00:27:07: die der Geschichte gut tut in diesem Moment.

00:27:10: Ich habe mal gelesen, die Bibel für Kinder.

00:27:15: Ja und das hätte ich mit dem wunderbaren, Gott hab ihn selig,

00:27:19: Erich Schleyer machen sollen,

00:27:22: der war verkühlt damals, als eine Verkühlung noch richtig schlimm war.

00:27:28: Mein Gott, die Zeiten.

00:27:32: Und da war mir klar, dass es vermessen ist, als Einzelperson mehrere Rollen zu lesen.

00:27:44: Das ist zum Beispiel etwas, was ich gelernt habe.

00:27:47: Bleib bei deinen Leisten, Schuster.

00:27:51: Ich höre wahnsinnig viele Hörbücher,

00:27:54: weil ich mit dem Hund sehr viel unterwegs bin und diese Zeit nutzen kann.

00:27:59: Aber für alle, die uns jetzt zuschauen und zuhören: Es gibt nichts Geileres,

00:28:06: und nichts Nachhaltigeres, als ein Buch erst zu hören und dann zu lesen.

00:28:13: Aha interessant, die Reihenfolge.

00:28:15: Ich höre ja nur Fachliteratur und da hörst du dann Sachen, Neurosachen

00:28:23: zum Beispiel faszinieren mich, die du dir merken willst.

00:28:27: Und nur so geht's.

00:28:29: Und so trainierst du auch dein Gehirn.

00:28:31: Hörbücher beste Erfindung ever, oder?

00:28:33: Super Erfindung.

00:28:34: Du bist auch, und was viele nicht wissen, ein Keynote Speaker.

00:28:37: Du versuchst jetzt Entertaining mit Wirtschaft ein bisschen zu verbinden,

00:28:43: so ein Sprachvermittler zu sein, kann man das so nennen?

00:28:46: Ja, weil auch ihm im wirtschaftlichen Raum die Sprache vernachlässigt wurde,

00:28:52: das Hören, das Zuhören vernachlässigt wurde.

00:28:55: Es wurde das Überhören, das Weghören kultiviert.

00:28:59: Gerade in Sachen von Leadership, das geht heute nicht mehr.

00:29:04: Weil die Mitarbeiterin, der du nicht als Führungspersönlichkeit zuhörst,

00:29:10: ist übermorgen weg.

00:29:12: Und das kann sich niemand mehr leisten.

00:29:15: Jetzt müssen sie alle mühsam mit so einem Schreibtisch voll, zuhören lernen,

00:29:21: statt dass wir als Eltern unsere Kinder schon lehren, zuzuhören,

00:29:29: nicht zu unterbrechen, aussprechen zu lassen und das dann zu feiern.

00:29:35: Ich habe jetzt- darf ich das sagen? Ich weiß nicht.

00:29:39: Was?

00:29:40: Ich lebe ja jetzt im Mostviertel seit über drei Jahren und lerne da

00:29:46: natürlich eine völlig andere Groove kennen.

00:29:50: Dort bist du dann privat oder auch im Wirtshaus oder so

00:29:54: und jemand fängt an, meistens Frauen leider, etwas zu erzählen

00:30:02: und der Mann nimmt das Stichwort auf

00:30:07: und redet weiter und macht seine eigene Runde auf.

00:30:12: Jetzt schaut sie verzweifelt, wer ihr noch zuhört,

00:30:16: das bin meistens ich, weil ich darauf bestehe

00:30:19: und schon bin ich in der schlimmsten aller akustischen Situation,

00:30:24: für mich vorstellbar, nämlich in der Kakophonie.

00:30:28: Und das hasse ich.

00:30:29: Ich hasse es, wenn in Kaufhäusern jede Abteilung ihren eigenen Sound hat,

00:30:36: ihre eigene Musik. Wo sind wir?

00:30:38: Ich kann nicht mehr hören: "Da, da, da."

00:30:42: ich habe die geliebt damals in den 80er.

00:30:44: Aber was Sie jetzt daraus gemacht haben.

00:30:47: Ich geh da nicht mehr hin.

00:30:51: Und da ist mir auch aufgefallen, dass wir uns nicht nur überhören, sondern über hören.

00:30:57: Kennst du das Phänomen, wenn du einen Song hast, den du liebst?

00:31:01: Tot gespielt.

00:31:02: So, tot gespielt.

00:31:04: Hätte ich nie geglaubt, was mich dazu geführt hat, dass ich jetzt,

00:31:08: was ich liebe, musikalisch nämlich Bossa, wirklich, das wäre mein Insel Ding.

00:31:15: Stan Getz, Astrud Gilberto, die Abteilung, nur noch Sonntag Vormittag höre.

00:31:21: Wo alles easy ist und groovy.

00:31:24: Aber dann laut.

00:31:25: Ja, laut und schön und alles, und dann nicht mehr.

00:31:29: Damit das fein bleibt.

00:31:31: Ein Highlight ist.

00:31:32: Ja, und so sollten wir durchs Leben gehen, finde ich.

00:31:37: Diesen Respekt vor dem Hören.

00:31:41: Ist das jetzt erst im Alter gekommen, oder wusstest du das schon länger?

00:31:45: Nein, das ist erst jetzt wirklich im Alter gekommen.

00:31:47: Wie so vieles, wenn du reflektierst.

00:31:51: Du hast selber vier Kinder.

00:31:55: Hast du sie so erzogen, dass sie zuhören und aussprechen lassen?

00:31:58: Wie ist denn die Kultur?

00:32:00: Also ja, ich ich komme aus der antiautoritären Zeit,

00:32:05: ich glaube immer noch ein bisschen dran.

00:32:07: Daher Maßregeln und hier Meister Lampe mit dem Finger,

00:32:12: das wollte ich nie.

00:32:13: Sondern ich habe viel Wert darauf gelegt, vorbildlich zu sein.

00:32:19: Also ihnen zuzuhören, mich auch als

00:32:23: Erwachsener quasi von ihnen durchaus unterbrechen zu lassen,

00:32:28: um dann nach getaner Tat darauf aufmerksam zu machen:

00:32:32: "Du hast mich unterbrochen, sollte man nicht machen."

00:32:36: Auch die Streitkultur?

00:32:38: Ja, Streitkultur.

00:32:40: Wobei, da bin ich nicht so gut, weil ich kann unglaublich zynisch sein.

00:32:47: Ich kann mit Worten töten, das fällt mir so leicht.

00:32:51: Ich muss mich da richtig, richtig zurücknehmen.

00:32:55: Ist es schon besser geworden?

00:32:56: Es ist besser geworden, weil mir klar wurde,

00:32:59: dass ich das selber nicht ertragen würde, wenn ich am anderen Ende wäre.

00:33:03: So böse kannst du sein.

00:33:04: Wirklich, wirklich böse.

00:33:05: Und weil ich auch weiß, dass egal warum, dir jemand auf die Nerven geht,

00:33:13: der und die haben alle ihre Geschichten.

00:33:17: Waren halt nicht Eltern besonders bedacht?

00:33:20: Das hat er gelernt und deswegen fordert er jetzt drüber.

00:33:23: Also eingedenk dessen, dass wir alle unsere Geschichten haben,

00:33:28: sollten wir dann viel, viel toleranter und geduldiger sein.

00:33:33: Und das fängt mit dem Zuhören an.

00:33:36: Fällt vielen nicht leicht, das Zuhören, muss man vielleicht auch lernen.

00:33:41: Warum ist das so?

00:33:42: Ist das Macht? Ist das recht haben müssen?

00:33:44: Ist das dieser kleine Mini Triumph,

00:33:48: jetzt bin ich einmal durchgekommen, weil es sonst nicht klappt.

00:33:51: Es hat ja alles seine Ursachen.

00:33:53: Auch die Aggressionen spielen da sicher auch mit.

00:33:56: Nämlich diese, wie ich immer sage, Kelomat Aggression.

00:34:03: Ich habe den Eindruck, wir sind umgeben von Kelomaten,

00:34:06: die schon platzen vor Druck und deswegen müssen sie noch

00:34:11: vor der Ampel überholen und dann dieses bisschen raus.

00:34:17: Und diese Ursachen gilt es zu bekämpfen.

00:34:21: Und da sind wir bei der Kommunikation ganz klar.

00:34:24: Wir müssen miteinander reden, reden wir miteinander.

00:34:28: Tun wir zu wenig mittlerweile.

00:34:30: Naja, warum?

00:34:31: Weil es immer nur von Sicht des Senders aus gelehrt wird.

00:34:36: Reden wir. Wir müssen reden.

00:34:37: Ja, reden ist nur das Senden, was ist denn mit dem Empfangen?

00:34:41: Das Empfangen ist ganz, ganz wichtig.

00:34:42: Hören wir doch mal bitte miteinander.

00:34:44: Telefonierst du lieber?

00:34:47: Oder schickst du gerne WhatsApp oder SMS?

00:34:49: Ich habe mittlerweile so viel

00:34:51: Respekt vor der Zeit von Menschen, dass ich mich gerne ankündige.

00:34:57: Ich schicke ein WhatsApp und sag: "Können wir telefonieren? Und wann?"

00:35:04: Ja, das mache ich.

00:35:05: Weil dann habe ich jemanden wie ich ihn will.

00:35:08: Und hör nicht.

00:35:09: Und der hat dann auch Zeit und kann zuhören wahrscheinlich.

00:35:12: Und in einer Situation, die ich mir auch wünsche.

00:35:16: Weißt du, wie oft ich in Konversationen die Klospülung gehört habe?

00:35:21: Also, ich kann es nicht mehr ertragen. Es geht mich nichts an.

00:35:26: Und wenn dann...

00:35:27: Und dann hörst du:" Gluck, gluck, gluck."

00:35:30: Das will ich nicht mehr.

00:35:32: Deswegen kündigst du dich an.

00:35:35: Hast du dir was Gutes einfallen lassen.

00:35:37: Noch kurz zu deiner Podcastreihe, das ist momentan das Aktuelle was du machst.

00:35:41: Erzähl mal kurz.

00:35:41: Wir haben Pöbel Radio.

00:35:42: Ich habe schon ziemlich lange darüber nachgedacht,

00:35:45: weil es die logische Konsequenz aus einer erfolgreichen Radiokarriere,

00:35:51: zwei Exemplare sitzen gerade hier.

00:35:54: Wir haben mittlerweile sieben Channels, gehen auf den achten zu

00:35:58: und sind noch gar nicht so sehr da draußen auf Sponsoren aus oder so was.

00:36:05: Wir arbeiten für ein, zwei fixe Partner.

00:36:08: Aber ich will damit auch eine neue Art der Kommunikation und des Zuhörens begründen.

00:36:17: Weil ich immer wieder aus meiner Zeit auch mit euch damals höre:

00:36:22: "Ihner Sprache ist so schön, man hört Ihnen so gern zu."

00:36:27: Das sind die Antipiefke Leute.

00:36:30: Und davon gibt es viele.

00:36:31: So, absolut.

00:36:33: Und das bestätigt mich, dass Sprache wichtig ist.

00:36:37: Aber wo wäre Sprache, wenn sie niemand hört?

00:36:41: Also habe ich mir gedacht,

00:36:43: wir machen Podcast zum wirklichen, wirklichen Zuhören.

00:36:48: Mit Lernbonus, mit Unterhaltung und mit einer Art von Bindung.

00:36:55: Kennst du das, wenn man die Signation von etwas hört und sich denkt: "Ach"?

00:37:03: Vielen Menschen geht es so bei Zeit im Bild und so was.

00:37:06: So bisschen der Effekt, wenn du nach 2, 3, 4 Wochen Urlaub im

00:37:10: Auerflieger sitzt und die Kronenzeitung in die Hand nimmst nach all der Zeit.

00:37:16: Egal wie man dazu steht, es ist Österreich.

00:37:19: Mannerschnitten kann man auch nennen.

00:37:23: Also insofern ich liebe Podcasts, ich glaube, das es die absolute

00:37:27: Zukunft der medialen Kommunikation, weil ein Podcast den ein Unternehmen macht, ist

00:37:36: das erste Modul der eigenen Plattform, die heute jedes Unternehmen braucht.

00:37:42: Weil wir leben in der Plattformökonomie und dort ist es, wo Menschen sich jetzt

00:37:48: und in Zukunft für der hin immer mehr informieren werden.

00:37:53: Also insofern, es läuft gut mit Pöbel Radio.

00:37:56: Und weil du vorher gesagt hast, du bist so ein alter Rock'n Roller,

00:38:00: du bist trotzdem ins Schlager abgedriftet.

00:38:04: Hat es dich erwischt wie du das gelesen hast?

00:38:07: Ja, ich war kurz einmal, hmm.

00:38:11: Das ist wieder, schließt sich der Kreis.

00:38:13: Du willst immer was Neues haben.

00:38:15: Ich will einerseits was Neues und andererseits kam das mit dem Krieg.

00:38:19: Wir wollten eigentlich die Trilogie machen:

00:38:23: The Story of Pop, Story of Rock und The Story of Musical.

00:38:30: Ja, und dann kam das mit dem Krieg.

00:38:33: Und ich habe mir gedacht,

00:38:35: wenn wir jetzt nicht ein klares Zeichen setzen, dass wir bereit und imstande sind,

00:38:41: hier uns in friedlichen Zeiten zuzuhören, um in keine kriegerische

00:38:48: Auseinandersetzung zu geraten, müssen wir auch etwas vorleben.

00:38:55: Und wie du weißt, gibt es ja immer ideologische Auseinandersetzungen

00:39:00: zwischen Schlagerfans und sagen wir mal Rockfans,

00:39:04: was mittlerweile überhaupt nicht mehr zeitadäquat ist,

00:39:07: weil der akustische Pluralismus, wenn man so will, ausgebrochen ist.

00:39:13: Ich habe doch damals, wie du kurz erwähnt hast,

00:39:15: für die Zillertaler Schürzenjäger eine Show inszeniert

00:39:19: und war dann ein paarmal mit ihnen unterwegs, um zu sehen,

00:39:23: ob die Show funktioniert.

00:39:24: War in einer Halle in Zürich und neben mir war, einer, der war durchgerastert,

00:39:30: der war von der Feder oben bis unten komplett auf tirolerisch, Schweizer.

00:39:35: Und wir kommen ins Gespräch und sage:

00:39:38: "Jetzt wird's wieder ein Jahr dauern, bis du wieder hier bist in der Halle,

00:39:43: weil die kommen ja erst wieder."

00:39:44: Sagt der: "Na, na. Ich bin nächste Woche hier."

00:39:46: Sag ich: "Ah, wer spielt?"

00:39:47: "Sting"

00:39:49: Das heißt, der war am Dienstag bei den Zillertalern

00:39:52: und am nächsten Dienstag bei Sting.

00:39:55: Das ist es heute.

00:39:57: Uns war es wichtig, dass wir sagen, eine Rockgruppe verbeugt sich

00:40:01: vor dem Genre Schlager, um einen Schulterschluss zu inszenieren, weißt du?

00:40:08: Und es war nicht einfach für mich.

00:40:12: Ich habe mich intensiv mit Schlager beschäftigen müssen.

00:40:14: Ich hielt das viele Jahrzehnte für eine Strafe.

00:40:18: Aber ich habe schon tolle Sachen erkannt.

00:40:22: Also Udo braucht man nicht sagen.

00:40:27: Und ein paar andere, die textlich wussten, wo mir immer das [übersprechen 00:40:30]

00:40:32: Was ist der schwierigste Song für dich gewesen in deinem Repertoire?

00:40:34: Ganz in weiß.

00:40:35: Und zwar aus rein persönlichen Gründen.

00:40:38: Ja, weil Roy Black kam genau da, als die Beatles kamen.

00:40:42: Und sofort hat es zwei große Lager gegeben, Roy Black, Beatles.

00:40:48: Und ich glaube, bei Ö3 hat es damals

00:40:52: sogar einen sogenannten Schnulzenerlass gegeben.

00:40:57: Das wirst du nicht mehr wissen, da warst du noch ein Funkeln

00:41:00: in den Augen deines Vaters, aber das hat es gegeben.

00:41:03: Was ist das?

00:41:06: Ich glaube, Bacher hat das damals ausgegeben,

00:41:09: dass eben keine Schnulze, kein Schlager,

00:41:13: vor allem kein Roy Black gespielt werden darf.

00:41:16: Der war so der Teufel für uns alle und somit fällt es mir heute noch,

00:41:25: ich sag's aber auch auf der Bühne vor.

00:41:28: Ich sage Leute, seid nicht böse.

00:41:29: Ich versuche jetzt alles, aber ich.

00:41:32: Kommt aber gut an. Was ich gehört habe, kommt das gut an.

00:41:35: Es kommt super an.

00:41:37: Was wünschst du dir für die Zukunft?

00:41:39: Für dich und deine Ohren?

00:41:42: Das ist eine gute Frage.

00:41:43: Was hast du noch vor? Sind noch viele Projekte?

00:41:46: Du hast so viel gemacht,

00:41:48: gibt es noch irgendwas was du gerne machen, ausprobieren möchtest?

00:41:51: Ich meine, ich weiß von einem, von Late Night Show,

00:41:54: ist das immer noch ein Thema? Die Fernseh-Late-Night-Show?

00:42:00: Ja, absolut.

00:42:01: Wobei ich glaube, dass sie sich verändern wird,

00:42:04: in Richtung mehr zuhören, mehr miteinander sprechen,

00:42:07: weg von diesen lustigen Spielen.

00:42:11: Ich habe begonnen mit Kindertheater, so bin ich eigentlich da reingerutscht.

00:42:16: Ich habe eine Kindertheatergruppe gegründet, damals noch in Wiesbaden.

00:42:21: Und das war so erfolgreich, dass irgendein Intendant zu mir gesagt hat:

00:42:28: "Sie können was",

00:42:30: und so war das.

00:42:32: Und ich würde gerne wieder mit Kindern...

00:42:35: Das wäre eine wunderbare Aufgabe und jetzt wäre auch die richtige Zeit,

00:42:39: die Kinder brauchen auch Hoffnung und schöne Geschichten.

00:42:44: Ja, und eine Sprache der Fantasie, die sie ernst nimmt und usw.

00:42:52: Ja, das ist das, was mich jetzt so beschäftigt.

00:42:56: Ich habe mir bis 75, also in fünf Jahren gegeben und dann suche ich es mir aus.

00:43:06: Du hast gesagt, du gehst sowieso nie in Pension.

00:43:08: Ich wollte es gerade sagen, wahrscheinlich ist damit zu rechnen,

00:43:10: dass es das nicht gibt bei mir.

00:43:13: Ich wünsche dir ganz viel Erfolg.

00:43:15: Danke.

00:43:15: Die Kinderidee finde ich besonders schön.

00:43:17: Ich halte dich am laufenden.

00:43:19: Schickst du mir dann deine? Vertraust du sie mir an?

00:43:22: Ich schicke meine, auf jeden Fall.

00:43:23: Ja, würde ich machen.

00:43:24: Danke, dass du mir zugehört.

00:43:26: Du bist ein guter Zuhörer und ein guter Redner.

00:43:28: Vielen Dank Ihnen fürs Zuhören.

00:43:30: Ich hoffe, da war einiges dabei für Sie bei unserem nächsten Hörgespräch

00:43:33: mit Alexander Goebel.

00:43:35: Danke dir.

00:43:36: Danke dir auch.

00:43:37: Viel Erfolg weiterhin

00:43:38: und wir sehen uns, hören uns hoffentlich beim nächsten Hörgespräch,

00:43:41: Wiedersehen.

00:43:42: Zum Schluss Persönliches über das Hören.

00:43:46: Gibt es einen Hörmoment, der Sie besonders berührt?

00:43:50: Ich kann mich erinnern, als ich zum ersten Mal einer Talk Show, die eigentlich

00:43:57: Listen Show genannt werden sollte,

00:44:00: aber das ein ander Mal, gehört habe.

00:44:03: Das war auf AFN American Forces Network,

00:44:06: der Radiosender der amerikanischen Soldaten in Deutschland,

00:44:10: wo einfach nur zwei Menschen miteinander gesprochen haben,

00:44:13: und zwar sehr unterhaltsam.

00:44:15: Das hat mich ergriffen und dem bin ich gefolgt bis jetzt.

00:44:20: Welches ist Ihr Lieblingsgeräusch?

00:44:24: Mein Lieblingsgeräusch ist Lachen und vornehmlich eines, das echt ist.

00:44:32: Und zwar dort, wo es immer echt ist, nämlich von Kindern.

00:44:35: Welche Musik macht Sie glücklich?

00:44:39: Meine Lieblingsmusik ist Jazz, dort ganz besonders der Bossa Nova,

00:44:46: weil der Ton von meinen Ohren scheinbar direkt

00:44:53: auf dem schnellsten Wege ins Herz geht.

00:44:57: Welche Botschaft haben Sie an unsere Zuseher?

00:45:01: Liebe Hörerinnen und Hörer, hören Sie sich bitte zu.

00:45:07: Und zwar nicht nur gegenseitig, sondern sprechen Sie mal mit sich im Spiegel.

00:45:14: Ich weiß, das ist hart,

00:45:17: aber Sie werden erstaunt sein, welche tollen Antworten Sie bekommen.

00:45:23: Wäre Ihr Leben ohne Gehör anders verlaufen?

00:45:27: Mein Leben wäre ohne Gehör mit Sicherheit anders verlaufen.

00:45:34: Ich wäre ein ewiger Kämpfer gewesen

00:45:39: und als solches bitte ich uns auch alle

00:45:42: die Menschen, die hörgeschädigt sind oder gar nichts hören, zu betrachten,

00:45:48: als Kämpfer, als Überlebenskämpfer für uns alle.

00:45:54: Denn wenn es sie nicht gäbe, so schlimm das auch klingen mag,

00:45:58: würden wir das Hören überhaupt nicht mehr schätzen.

00:46:01: Dann geht es uns schlecht.

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