#36 - Markus Hübl - macht Kunst zum fesselnden Erlebnis

Shownotes

Hörgespräche: Sinnvolles aus dem Leben – Wöchentliche Interviews mit bewegenden Persönlichkeiten. Mehr dazu auf https://hoerenbewegt.at​​​

Gast: Markus Hübl Moderation: Carola Gausterer

Inhalt der Sendung: „Eine Lichtgestalt“ – so wird Markus Hübl von Menschen beschrieben, die ihm schon begegnet sind. Man trifft auf diese außergewöhnliche Persönlichkeit, wenn man entweder eine Führung im Belvedere oder Leopoldmuseum bucht oder online ein bedeutendes Gemälde vorgestellt bekommt. Letzteres hat den charismatischen Markus Hübl zu einem der meist gefragten Kunstvermittler des Landes gemacht.

Etwas zu Gehör zu bringen, sieht der Experte als eine seiner beruflichen Kernaufgaben, umso mehr begeistert ihn das Wunder Cochlea Implantat, mit dem tauben Menschen das Hören ermöglicht werden kann. Die Bekanntschaft mit MED-EL im Rahmen eines Kunstprojekts ist für beide Seiten eine wirkliche Bereicherung.

Markus Hübl besitzt auf einzigartige Weise die Fähigkeit, Kunst lebendig werden zu lassen und zieht selbst den überzeugtesten Kunstbanausen in seinen Bann. Lassen Sie sich also verführen in die Welt des unwiderstehlichen Markus Hübl, der unser Studio mit seinem freundlichen und einnehmenden Wesen sowie seinem umfassenden Wissen erleuchtet hat.

Über HÖREN BEWEGT: Alles um uns ist Kultur. Sie bedeutet die Gestaltung des Zusammenlebens, Traditionen, Geschichte Politik sowie den künstlerischen Ausdruck einer Gesellschaft. Die Pflege und Entwicklung jeglicher Form von Kultur erfordert zwischenmenschlichen Austausch. Welche entscheidende Rolle ein intaktes Gehör dabei zukommt, zeigt die Initiative HÖREN BEWEGT. Themen und Events zu Leben, Kunst, Bildung und vielem mehr lassen Sie eintauchen in die spannende und wunderbare Welt des Hörens! Mehr zur Initiative HÖREN BEWEGT auf https://hoerenbewegt.at​​​

Über MED-EL: MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2200 Personen aus ca. 75 Nationen in 30 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Über 200.000 Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.
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Transkript anzeigen

00:00:00: Und dann kommt nach der Führung ein älterer Herr auf mich zu und sagt:

00:00:03: „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie noch fragen:

00:00:05: Eine technische Geschichte,

00:00:06: wie hat das jetzt funktioniert mit dieser Verstärkung?

00:00:09: Hat man das über Lautsprecher aus dem Raum gehört?“

00:00:11: Und ich habe gesagt: „Haben sie Kopfhörer bekommen?“

00:00:15: Nein, ich habe nichts gekriegt.

00:00:18: Ich habe Ihnen so zugehört, aber ich habe Sie so gut verstanden.

00:00:21: Und ich habe gesagt: Aha, na dann haben sie mich live gehört,

00:00:24: ich habe nur das Mikrofon um für all jene,

00:00:26: die vielleicht ein Hilfsmittel haben möchten.

00:00:28: Jetzt hat sich herausgestellt,

00:00:30: er hat mich so gut gehört mit seinem Cochlea Implantat.

00:00:34: Und ich habe natürlich, weil der Raum so gut gefüllt war,

00:00:37: mit Atemstütze gesprochen und technisch so gesendet,

00:00:41: dass mich alle gut verstehen.

00:00:50: Hörgespräche, sinnvolles aus dem Leben.

00:00:58: Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei unseren Hörgesprächen,

00:01:01: Sinnvolles aus dem Leben.

00:01:03: Wir haben jetzt schon einige Podcasts aufgenommen aus diesem Raum hier

00:01:07: und aufgezeichnet mit vielen Gästen aus den verschiedensten Bereichen.

00:01:10: Fokus ist natürlich bei uns das Hören,

00:01:13: aber wir wollen unsere Gäste natürlich auch ein bisschen besser kennenlernen

00:01:16: und sie vor allem in der Nähe vorstellen.

00:01:18: Heute haben wir jemanden eingeladen,

00:01:19: der Kunst versteht und sie auch vermitteln kann.

00:01:22: Und das ist eine besondere Gabe, wie ich finde.

00:01:25: Er weiß viel, kann komplizierte Inhalte verständlich runterbrechen,

00:01:29: sodass auch Kunstbanausen genau wissen, worum es geht, auch ganz wichtig.

00:01:33: Freue mich sehr, dass er da ist.

00:01:34: Kunstvermittler Markus Hübl, herzlich willkommen.

00:01:37: -Ich freue mich. -Ich freue mich sehr, dass du da bist.

00:01:39: Wir kennen uns ja schon ein bisschen länger über die Wiener Tafel.

00:01:42: Aber darüber wollen wir später noch plaudern.

00:01:44: Wir haben uns am Tag des Hörens

00:01:46: am dritten März diesen Jahres im Schloss Belvedere wieder getroffen.

00:01:50: Da hat nämlich MED-EL 30 Jahre gefeiert

00:01:53: und du warst als Kunstvermittler eben im Einsatz dort.

00:01:56: Da wurde das frisch restaurierte Hans-Makart-Gemälde „Das Gehör“

00:02:00: wieder präsentiert der Öffentlichkeit

00:02:03: und seitdem wieder für alle Besucher und Besucherinnen im Belvedere zugänglich.

00:02:08: Die bildende Kunst und die fünf Sinne, in unserem Fall eben das Gehör,

00:02:12: das ist ein Thema in der Kunst und zwar seit vielen Jahrhunderten.

00:02:16: Da gibt es sicher noch mehr Beispiele.

00:02:17: Das zieht sich durch.

00:02:18: Das zieht sich durch, oder?

00:02:19: Definitiv, natürlich.

00:02:21: Und eine Allegorie-

00:02:23: Weil das früher das wichtigste Sinnesorgan war

00:02:26: weil man geglaubt hat, Musik, Ohren, das gehört zusammen, ist wichtig?

00:02:30: -Ich mache jetzt gleich einen Sprung. -Ja.

00:02:32: Wirklich lustig,

00:02:33: also gerade im Fin de Siècle, in dieser Zeit um 1900,

00:02:37: gilt Wien, die Residenzhauptstadt, ja als die Stadt der Musik,

00:02:41: Und tatsächlich, also das war weltführend, was hier passierte.

00:02:45: Übrigens auch ganz interessant, Kaiser Franz Josef hat ja,

00:02:48: als erstes Gebäude an der Wiener Ringstraße,

00:02:51: deren Bau er sich ja wünscht,

00:02:52: „Das ist mein Wille“, also oft zitiert, die Worte,

00:02:55: die er an den Alexander von Bach, den Innenminister, sendet,

00:02:58: dass dieser Prachtboulevard errichtet wird.

00:03:00: Das erste Gebäude war die Hofoper.

00:03:02: Das heißt, Musik als Sprache, die alle verstehen.

00:03:06: Ohne sich der Wörter und Worte bedienen zu müssen.

00:03:09: Jetzt dahinter steckt aber natürlich auch ein politisches Wollen.

00:03:12: Wir haben es mit einem Vielvölkerstaat zu tun.

00:03:14: Das heißt ungeheuer viele Nationalitäten mit den Nationalsprachen.

00:03:19: Und das wusste man sehr wohl.

00:03:21: Diese Separationsbestrebungen,

00:03:23: die man so ein bisschen unter dem Deckel halten wollte,

00:03:27: bedurften einer einigenden Kraft und Macht.

00:03:30: Das war die Musik und deshalb hat man sie auch so gefördert und unterstützt.

00:03:36: Und der Hörsinn war also damit in Verbindung stehend

00:03:40: natürlich ganz ein bedeutsamer und wichtiger.

00:03:42: Nun bei Hans Makart kommt noch ein anderer Aspekt dazu,

00:03:45: der hat ganz genau gewusst, das Darstellen von nackter Körperlichkeit

00:03:48: ist in der sehr hermetischen Konvention Wiens um 1900

00:03:52: ein bisschen ein Problemfall, nicht? Also alle haben danach gegiert,

00:03:56: aber man durfte das nicht offen zugeben.

00:03:58: Es ist eine nicht nur doppelt-, sondern vielbödige Geschichte

00:04:01: und er nutzt diese fünf menschliche Sinne mit dem Hörsinn als Vorwand,

00:04:08: um sehr schütter bekleidete Damen wie im Tanz, sich im Raum drehend zu zeigen.

00:04:13: Und wir freuen uns wirklich, dass also der Hörsinn und die vier anderen

00:04:16: wieder in prachtvollem Glanz erstrahlen nach der Restaurierung

00:04:20: und sind sehr, sehr dankbar und glücklich,

00:04:22: dass also das [unverständlich 00:04:24] noch existiert.

00:04:24: Schön anzuschauen, ja.

00:04:26: Da bekommt man wieder Lust, mehr Museen anzuschauen.

00:04:28: Also du kannst es wirklich sehr gut vermitteln.

00:04:31: Aber weil ich gesagt habe, es gibt noch andere Beispiele,

00:04:34: wenn man sich den Hörsinn jetzt anschaut in der Kunst.

00:04:37: Fällt dir noch was spontan ein?

00:04:39: Also, ich überlege jetzt gerade, es ist sehr sublim in der-

00:04:44: Bereits in der antiken Kunst kann man über Orpheus und Eurydike,

00:04:49: also die Lyra, die Gitarre, das Instrument, das dazu angetan ist,

00:04:54: die Götter zu Tränen zu rühren

00:04:56: und all die anderen Wesenheiten auf diesem Erdenrund auch.

00:04:58: Also das ist ein ganz wichtiges Moment und ein Aspekt, wo es um den Hörsinn geht,

00:05:03: aber das Anrührende an dieser Erzählung ist ja,

00:05:05: es geht um den Hörsinn und um den Sehsinn auch.

00:05:09: Weil seine blinde Eurydike, die er in den Hades verbannte,

00:05:13: die über den Styx hinüber muss, bekommt er tatsächlich wieder zurück.

00:05:17: Unter der Auflage, wenn er sie also mit der Lyra abholt

00:05:21: und hinausbegleitet wieder hinüber ins Diesseits,

00:05:25: er darf sich nicht nach ihr umdrehen.

00:05:28: Nun weiß er aber, sie ist des Sehsinns nicht mächtig.

00:05:33: Und aus lauter Sorge und von Liebe erfüllt,

00:05:37: reflexartig wendet er sich zu ihr um

00:05:39: und der Zauber ist gebrochen und er wird sie für immer verlieren.

00:05:43: -Schreckliche Geschichte, oder? -Dramatisch.

00:05:44: Also das ist wirklich dramatisch.

00:05:45: Aber ist das nicht schön? Die Sinne zusammengeführt?

00:05:48: Also der Hörsinn, gerade die Musik,

00:05:50: die ja in der antikischen Erzählung ganz eine zentrale Rolle spielt,

00:05:56: wird also hier eingesetzt als etwas, was uns ans Herz rührt

00:05:59: und zwar nicht nur uns, sondern auch die Boshaften da oben.

00:06:02: Diese Götter der Antike

00:06:03: sind ja im Grunde genommen keine freundlichen Zeitgenoss*innen.

00:06:07: Also man merkt schon, Hören ist ein Thema.

00:06:09: -Ganz großes. -Was bedeutet Hören für dich eigentlich?

00:06:11: Ganz persönlich.

00:06:13: Ja, ich habe natürlich ein bisschen

00:06:15: auch schon im Hinblick auf unser Gespräch nachgedacht.

00:06:20: Hören ist ein so wichtiger Sinn,

00:06:23: ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, ohne diesen auszukommen.

00:06:28: Und doch.

00:06:29: Aber ich versuche mich hineinzuempfinden und hineinzudenken.

00:06:32: Und ich habe ja Schlüsselerlebnisse gehabt,

00:06:34: gerade bei diesem großen Fest

00:06:36: zum 30-jährigen Bestehen von MED-EL im Belvedere,

00:06:40: da ist mir vieles noch bewusster geworden.

00:06:43: Was zum Beispiel?

00:06:44: -Ja, also- -Was hat dich beschäftigt?

00:06:45: Ich habe ein sehr anrührendes Erlebnis gehabt.

00:06:47: Wir haben ja technische Hilfsmittel.

00:06:49: Das Schöne in der Kunstvermittlung ist ja,

00:06:53: ich bin einer, der vornehmlich sendet, mein ganzes Berufsleben hindurch

00:06:57: zieht sich das entlang wie ein roter Faden.

00:07:00: Aber man kann nur senden, wenn man auch dazu in der Lage ist zu empfangen.

00:07:06: Das ist ganz, ganz etwas Wichtiges.

00:07:08: Also wenn ich einen Dialog trete

00:07:10: und Kunstvermittlung funktioniert nur, wenn es ein Dialog wird,

00:07:14: dann muss ich wahrnehmen. Ich muss wirklich empfangen können.

00:07:18: Und dann kann ich mich einstellend auf meine Gegenüber,

00:07:22: auf die Rezipient*innen, auch tatsächlich eine Erzählung transportieren,

00:07:26: die dazu angetan ist auch verstanden zu werden, aufgenommen zu werden

00:07:29: bestenfalls nur voll rezipiert zu werden.

00:07:32: Ist besser dann, oder?

00:07:33: Unbedingt. Ich würde sagen, es funktioniert nur so.

00:07:36: Und wir haben uns ja einiges überlegt gehabt

00:07:40: und das war alles technisch wunderbar vorbereitet

00:07:42: und ihr habt vor allem für Rezipient*innen,

00:07:45: die vielleicht eines technischen Hilfsmittels bedürfen könnten,

00:07:50: alles vorbereitet gehabt.

00:07:51: Und wir arbeiten ja inzwischen mit technischer Unterstützung,

00:07:55: weil das obere Belvedere

00:07:57: ja das publikumsstärkste Museum, Kunstmuseum, Österreichs ist.

00:08:02: Also sind sehr, sehr viele Menschen sehr dicht in den Schausälen zuweilen.

00:08:06: Und damit wir nicht mit Atemstütze sprechen müssen,

00:08:10: operieren wir mit silent systems.

00:08:12: Also wir haben ein kleines Mikrofon, Headset

00:08:14: und mit dieser Verstärkung funktioniert das sehr gut,

00:08:16: da kann man relativ leise sprechen und die hören-

00:08:19: -Also Audioguide. -Die hören es wunderbar. Genau.

00:08:21: Und wir haben die Folge bereitet gehabt für Rezipienten

00:08:26: und da habe ich davor die Information bekommen,

00:08:27: ja es werden auch Menschen kommen, die mit Cochlea-Implantat durchs Leben gehen

00:08:32: und das sehr, sehr souverän aber falls jemand drunter ist,

00:08:35: der eben ein Hilfsmittel, eine Verstärkung haben möchte,

00:08:39: alles vorbereitet.

00:08:41: Und ich war so mit meinem Mikrofon, mit dem Headset versehen

00:08:45: und bin so hineingegangen

00:08:46: und habe so den Hörsinn Hans Makarts vorstellen und präsentieren dürfen

00:08:50: und das eingebettet in die Geschichte des Vaters Jäckel.

00:08:54: Und es waren sehr viele Menschen,

00:08:55: es war ja unglaublich, wie dicht dann alle sich da im Saal versammelten.

00:09:00: Dann kommt nach der Führung ein älterer Herr auf mich zu und sagt:

00:09:04: „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie noch fragen, eine technische Geschichte:

00:09:07: Wie hat das jetzt funktioniert mit dieser Verstärkung?

00:09:10: Hat man das über Lautsprecher aus dem Raum gehört?“

00:09:12: Und ich habe gesagt: „Haben sie Kopfhörer bekommen?“

00:09:16: „Nein, ich habe nichts gekriegt.

00:09:18: Ich habe Ihnen so zugehört, aber ich habe Sie so gut verstanden.“

00:09:22: Dann habe ich gesagt: „Aha, dann haben Sie mich live gehört,

00:09:24: ich habe nur das Mikrofon um für all jene,

00:09:27: die vielleicht ein Hilfsmittel haben möchten.“

00:09:29: Jetzt hat sich herausgestellt,

00:09:31: er hat mich so gut gehört mit seinem Cochlea-Implantat

00:09:34: und ich habe natürlich, weil der Raum so gut gefüllt war,

00:09:37: mit Atemstütze gesprochen und technisch so gesendet,

00:09:42: dass mich alle gut verstehen haben können.

00:09:43: Das haben MED-EL mit dem Audiolink, das ist beeindruckend.

00:09:46: Das war wirklich für mich ein Schlüsselerlebnis.

00:09:49: Unglaublich.

00:09:50: Aber ist das nicht schön, solchen Leuten die Kunst näherzubringen,

00:09:55: die vielleicht nicht so oft ins Museum gehen,

00:09:57: aber jetzt alle Möglichkeiten haben.

00:09:59: Ja, alle Möglichkeiten haben und das ist ja so ein ganz zentrales Thema,

00:10:03: wir bemühen uns ja wirklich auch sehr, sehr bewusst

00:10:05: und reflektiert, die Schwelle immer, immer niedriger zu machen

00:10:09: und haben wirklich wunderbare Programme.

00:10:11: Weil das sinnliche Erfahren von Kunst lässt sich immer gewährleisten.

00:10:16: Ja.

00:10:17: Man muss sich nur manchmal ein bisschen etwas überlegen.

00:10:21: Also wir haben zum Beispiel Menschen mit Sehschwäche beziehungsweise Blinde,

00:10:24: die zu unseren Führungen kommen und da kann man unglaubliche Dinge machen.

00:10:28: Nicht nur über das Erzählen und Beschreiben und Benennen,

00:10:31: sondern auch tatsächlich über-

00:10:34: Tastsinn.

00:10:36: Also wie gesagt, das ist dieser MED-EL Audiolink,

00:10:38: kompatibel mit den üblichen Audiogeräten in Museumbetrieben

00:10:41: und eben auch im Belvedere und ihr seid da eben führend.

00:10:44: Ganz besonders wichtig:

00:10:45: Du bist einer der gefragtesten Kunstvermittlers, der Staat, des Landes.

00:10:50: -Wenn das so ist. -Hast dir schon einen guten Namen gemacht.

00:10:52: In welchen Häusern bist du vorrangig unterwegs?

00:10:55: Also in allen Häusern des Belvedere, das ist mein erstes Zuhause,

00:10:59: oberes, unteres, die Orangerie.

00:11:02: Ich würde den Prunkstallprinz ergänzen mit dem Mittelalter,

00:11:05: sagen wir mit dem Mittelalterdepot, unbedingt auch als eigenes Haus benennen.

00:11:08: Und das Belvedere 21.

00:11:10: [übersprechen 00:11:12]

00:11:12: Im Kinsky nicht, ja, also im Rahmen von Auktionsvorbereitungen

00:11:17: darf ich dort immer wieder in besonderen Veranstaltungen

00:11:20: und über das Netz Werke vorstellen,

00:11:22: die dann unter den Hammer kommen, was sehr brutal klingt,

00:11:25: dabei sehr, sehr schön ist, weil sie dann in private Sammlungen aufgenommen werden

00:11:29: oder in Museumssammlungen.

00:11:32: Im Leopold Museum bin ich jetzt auch schon wieder seit vielen Jahren

00:11:35: und seit kurzem auch in der Heidi Horten Collection.

00:11:37: Und auch besonders wichtig.

00:11:39: Du verfügst jetzt über die Fähigkeit, Kunst wirklich zu vermitteln,

00:11:42: runterzubrechen, sodass wirklich jeder Kulturbanause es auch versteht.

00:11:47: Du versuchst es anders zu erklären und das ist nicht so fade.

00:11:51: Es ist ja so, dass es der Opa versteht, aber auch der Teenager: Wie machst du das?

00:11:54: Also das Wort Kulturbanause hast du jetzt zweimal gesagt, das muss ich aufgreifen,

00:11:57: weil das sagen so viele und das finde ich ganz entzückend und köstlich

00:12:00: und ich sage dann immer:

00:12:02: Passen Sie auf, das gibt es nicht, das ist auch eigentlich gar nicht relevant,

00:12:06: sondern der springende Punkt ist: Schauen und sich darauf einlassen.

00:12:12: Und es ist absolut legitim zu sagen: Mag ich, mag ich nicht, gefällt mir.

00:12:18: Gfoit ma goar ned.

00:12:20: Wichtig ist nur: Vorbehaltlos ins Schauen gehen.

00:12:25: Und vielleicht wiederkommen und sich es noch mal anschauen und sagen:

00:12:27: Gefällt mir immer noch nicht,

00:12:29: aber ich beginne ein bisschen zu verstehen,

00:12:32: worum es geht, was gemeint ist.

00:12:34: Also eigentlich geht es nur darum, sich darauf einzulassen.

00:12:36: Das ist so die Quintessenz.

00:12:38: Und ja, das sich Einstellen auf die Rezipientin, den Rezipienten,

00:12:44: bedeutet, wenn du so auch eine Altersspanne in der Hand hast.

00:12:49: Wir sind eingebettet in unser Lebensumfeld,

00:12:53: in gesellschaftspolitische, politische, historische, technische

00:12:57: und unzählige andere Gegebenheiten.

00:12:59: Das waren Künstlerpersönlichkeiten, genauso wie wir es sind, in ihrer Zeit.

00:13:03: Unter [unverständlich 00:13:04], über die man drüber gehen kann, ist zu versunken,

00:13:07: mit hoffentlich großem Erfolg auch diese Kontexte herzustellen.

00:13:12: Das waren nicht Menschen, die im luftleeren Raum etwas kreiert haben,

00:13:15: sondern das fließt alles ein, alles, was sie umgeben hat,

00:13:20: und oft sind gerade Künstlerpersönlichkeiten

00:13:22: sehr seismografisch im Aufspüren von Dingen, die sie umgeben haben.

00:13:28: Und wenn man genau das kontextualisiert

00:13:30: und auch die Lebensrealität der Menschen, die mir gegenüberstehen,

00:13:34: berücksichtigend eine Erzählung findet, die dazu angetan ist, dass ich sehe, aha,

00:13:38: dieses Werk ist ja nicht nur interessant oder für mich gar nicht interessant,

00:13:42: weil ich mich noch nicht darauf eingelassen habe,

00:13:44: sondern da steht ja ein ganzer Kosmos, eine unglaubliche Erzählung dahinter.

00:13:48: Sehr, sehr viel mehr, als es vielleicht im ersten Moment preiszugeben vermag.

00:13:53: Dann funktioniert das nahezu immer.

00:13:54: Aber ich muss mich wirklich auch darauf einstellen:

00:13:57: Wer ist mir da gegenüber, der diesen Schritt getan hat, der-

00:14:01: Machst du das im Vorfeld? Wer die Leute sind?

00:14:03: Nein. Und das Schöne ist, ich bereite mich auch nie vor.

00:14:06: Ich habe ja ein großes Privileg, und das liebe ich sehr.

00:14:09: Ich darf seit vielen, vielen Jahren

00:14:11: in all unseren Häusern auch sogenannte VIPs führen.

00:14:16: Und ich sage immer,

00:14:18: mir ist das ehrlich gesagt vollkommen wurscht auf gut Wienerisch,

00:14:23: ob das der Kaiser von China oder die Hausangestellte von nebenan ist,

00:14:29: wirklich vollkommen egal.

00:14:31: Ich recherchiere auch nie davor.

00:14:32: Also häufig erfahre ich,

00:14:33: welche Staatsgäste oder Hollywood-Schauspieler*innen

00:14:36: es sein werden, die kommen, aber ich habe das noch nie gemacht,

00:14:39: dass ich mich vorher darauf vorbereitet habe, wer das ist,

00:14:42: sondern man entwickelt ja ein bisschen Erfahrung im Laufe des Tuns, ja.

00:14:47: Ich nehme nur den Menschen mir gegenüber wahr.

00:14:50: Und dieser Dialog, eben das Empfangen, ist ganz wichtig.

00:14:53: Mit dem muss ich beginnen: Das Hinschauen, das Hinhören.

00:14:57: Und dann erst kann ich eigentlich in die Erzählung und ins Senden gehen.

00:15:03: Und das funktioniert gut, ja.

00:15:06: Und welche Promis hast du schon durchgeführt?

00:15:10: Das hätte mich jetzt schon interessiert.

00:15:12: Jetzt eine der letzten Situationen,

00:15:14: die ich eigentlich sehr, sehr anrührend fand, war auch medial sehr evident.

00:15:19: Jane Fonda war in Wien und kam zum Opernball, ist eingeflogen worden,

00:15:22: bezahlterweise.

00:15:23: Und ich habe das gar nicht gewusst und ich habe es auch nicht recherchiert.

00:15:26: Sie sammelt und sie hatte einen Vater,

00:15:29: der ja auch Hollywood-Schauspieler war, der aber auch gemalt hat.

00:15:31: Das hat sie mir selber erzählt.

00:15:33: Und ich habe noch wirklich selten jemanden erlebt,

00:15:36: der so vermag zu schauen wie sie.

00:15:39: Das war oft minutenlang ein ganz gezieltes Detail erfassen,

00:15:45: also ein Pinselduktus, ein Farbauftrag, eine Qualität eines Details.

00:15:51: Man hat gesehen, sie hat eingeschultes Auge,

00:15:52: sie ist im Training, sie ist geübt und vermag wirklich also zu fokussieren.

00:15:59: Und das war sehr interessant,

00:16:00: weil sie, ich glaube, sie hat gar nicht die Informationen gehabt,

00:16:02: dass sie da jetzt also durchgeleitet werden würde.

00:16:05: Und war unglaublich liebenswürdig und höflich,

00:16:09: aber ich war mir nicht ganz sicher, ob sie das jetzt schätzt.

00:16:11: Und ich bin also mit ihr durch unsere permanente Schauung im oberen Belvedere

00:16:16: gegangen durch die Sammlung und habe so begonnen,

00:16:18: bisschen was zu erzählen.

00:16:20: Und sie war in ihrer Behändigkeit, die ist ja unglaublich, nicht,

00:16:23: also von einer Schnelligkeit und-

00:16:27: Wendigkeit.

00:16:27: Ja, also bewegt sich da wirklich wie ein Wiesel, habe ich mir gedacht,

00:16:30: durch diese Massen hindurch.

00:16:32: Niemand hat sie erkannt, also sie war so unaufgeregt

00:16:36: adjustiert, dass sie niemand wahrgenommen hat, genau wie sie es wollte,

00:16:40: ist sie so durchgeschossen und ganz gezielt das, was interessiert hat.

00:16:45: Es war vor allem der Schiele, lustigerweise, nicht so sehr der Klimt.

00:16:48: Und ich habe mich dann ein bisschen zurückgenommen,

00:16:50: weil ich mir gedacht habe, die weiß, was sie will.

00:16:51: Und vielleicht ist es ja zu viel.

00:16:53: Aber dann hat sie sofort nachgefragt und dann wusste ich, aha,

00:16:57: sie möchte unbedingt auch Informationen haben.

00:16:59: Nur sie hat nicht abgelassen zu schauen.

00:17:01: Also sie hat da jetzt nicht aus Höflichkeitsgründen

00:17:03: den Blick an mich gewandt,

00:17:04: sondern sie war wirklich ganz wahrnehmend, großartig.

00:17:09: Also ich habe ihr das dann auch gesagt, dass mir das sehr, sehr imponiert hat.

00:17:12: Dass ich das selten noch so erlebt habe, dass jemand mit dieser Intensität schaut.

00:17:16: Und sie hat zugehört.

00:17:18: -Ja, da sind wir wieder- -Nachgefragt sogar.

00:17:19: Weil sie mich sofort verstanden hat, also schön.

00:17:22: Du machst das auf Englisch auch?

00:17:23: Ja.

00:17:24: Also du hast dich auch immer sozial engagiert,

00:17:26: warst viele Jahre bei der Wiener Tafel auch.

00:17:29: Menschen zu helfen ist dir wichtig, also nicht nur um Kunstvermittlung,

00:17:32: sondern es ging damals um die Themen Lebensmittelverschwendung, Armut, Hunger.

00:17:37: Warum hast Du das gemacht oder warum ist das in dir drinnen?

00:17:40: Dass du dich so engagierst?

00:17:42: Also ich hab wirklich zehn Jahre lang meine gesamte Kommunikationsarbeit,

00:17:46: die PR und das Marketing der Wiener Tafel verantwortet,

00:17:51: waren wirklich zehn sehr intensive und schöne Jahre.

00:17:57: Ich habe sehr früh begonnen; in die PR bin ich gegangen eigentlich,

00:18:01: weil ich etwas bewegen wollte.

00:18:03: Das hat im Grunde genommen im Schüleralter begonnen

00:18:07: und das ist etwas, was man glaube ich auf im besten Fall mitbekommt,

00:18:12: das war etwas, was aus einer Familientradition heraus erwachsen war.

00:18:15: Beide Eltern haben das ohne großes Getöse, es war gar nicht so das explizite Thema,

00:18:20: sondern sie haben es vorgelebt.

00:18:22: Und ich habe ja zehn Jahre lang die Öffentlichkeitsarbeit,

00:18:27: das war eigentlich mein Einstieg in die professionelle PR für die andere NGO,

00:18:32: für eine Tierschutzorganisation gemacht, da bin ich sozusagen heraus erwachsen

00:18:35: und da war das eine ganz logische Konsequenz,

00:18:37: da habe ich dann das Handwerk auch verfeinern dürfen

00:18:39: und dieses Senden und Empfangen.

00:18:41: Und auch journalistische Umsetzen und die Kunst der Erzählung, nenne ich es,

00:18:49: die sowohl im Journalismus als auch in der Kunstvermittlung ganz bedeutsam ist

00:18:53: und in der PR fließt das zusammen.

00:18:55: Ich habe mich ja immer als einen – ich bezeichne das Übersetzungsarbeit –

00:18:58: als ein Übersetzer betrachtet,

00:19:00: weil es gilt teilweise sehr komplexe Sachverhalte eben mundgerecht zu machen,

00:19:05: verständlich und konsumierbar und verdaulich zu machen, das heißt,

00:19:09: die Geschichte so zu packen, dass man sie gerne schnappt und schluckt

00:19:13: und verdaut und sie soll auch noch schmecken.

00:19:15: Ja, also da habe ich sehr früh begonnen

00:19:18: und dieses Engagement war sehr, sehr früh da

00:19:22: und ich glaube es hat damit zu tun, dass ich das auch sehr …

00:19:25: Also Altruismus bedeutet immer Selbstliebe.

00:19:28: Man tut es, weil man sich sehr wohlfühlt damit.

00:19:31: Ich habe einen sehr pragmatischen Zugang.

00:19:33: Ich würde es unter einem jetzt sehr präsenten Begriff,

00:19:36: der vielleicht schon ein bisschen abgelutscht ist,

00:19:38: aber Selbstermächtigung kurz zusammenfassen.

00:19:41: Es ist wunderbar, wenn man verspürt, dass man etwas bewegen und verändern kann.

00:19:46: Und das ging sogar so weit, dass ich wirklich,

00:19:48: also ich würde das als die Kür der Kommunikationsarbeit bezeichnen.

00:19:53: dann sogar mich beteiligen durfte und involvieren durfte

00:19:55: im Entstehen von Gesetzeswerken.

00:19:58: Also wie funktioniert eine Gesellschaft?

00:20:01: Und wenn man also das, was ja sehr in Verruf geraten ist,

00:20:04: das Lobbying ist wirklich problematisch und gefährlich,

00:20:07: weil es so missbraucht wird zuweilen,

00:20:09: aber es gibt ein sehr positives, ein sehr begrüßenswertes Lobbying,

00:20:12: wenn man nämlich wirklich im Sinne von:

00:20:15: Was lässt sich in unserer Gesellschaft wandeln, verändern, im Sinne von-

00:20:18: -Verbessern. -So ist es.

00:20:20: Für Anliegen, die ja unbedingt umgesetzt werden müssen und diese-

00:20:27: -Die keine Stimme haben. -So ist es.

00:20:29: Genau, also dieses Stimmegeben, das ist nämlich ein sehr sehr schönes Wort,

00:20:33: dass ich da sogar auch mal für eine Nichtregierungsorganisation

00:20:37: quasi ins Label hineingenommen habe.

00:20:40: Also dieses Stimmegeben ist ganz etwas Bedeutsames und Wichtiges.

00:20:43: Und da sehe ich ja eine unglaubliche Verwandtschaft auch, nicht?

00:20:46: Also man kann nur hören, wenn man auch diese Stimme erhebt,

00:20:51: dann ist die Kraft durchaus da etwas zu bewegen und zu verändern,

00:20:55: also verdichtet sich es.

00:20:57: Und das habe ich sehr früh für mich als etwas Beglückendes

00:21:00: und uns sehr Zufriedenmachendes erlebt,

00:21:04: nämlich tatsächlich,

00:21:05: lustigerweise habe ich auch sehr früh begonnen schon als Schüler

00:21:08: nämlich bisschen ein Trainingssetting an Informationsständen mich zu engagieren.

00:21:16: Liegt lange in der Zeit zurück, aber auch dieses Face-to-Face

00:21:20: etwas zu transportieren.

00:21:21: Ja, das hat sehr früh angefangen.

00:21:23: Und lustigerweise, wenn ich so zurückdenke,

00:21:26: also ich habe meine Schulzeit zu einem Großteil in Graz zugebracht.

00:21:30: Also die Familie ist dann von Wien nach Graz gegangen.

00:21:33: Aus beruflichen Gründen meines Vaters,

00:21:35: der so dort wirklich eine tolle Chance wahrnehmen hat können.

00:21:37: Und diese Gymnasialzeit war, ehrlich gesagt, ein bisschen tröge.

00:21:41: Es war ein sehr konservatives Gymnasium und da war eigentlich nicht gefragt,

00:21:45: dass wir als Schüler*innen die Stimme erheben,

00:21:48: sondern im Gegenteil, für alles ein bisschen kurz gehalten worden.

00:21:51: Und ich bin ja leidenschaftlicher, begeisterter Kunstgewerbler,

00:21:55: ich bin ja … Keramik im ersten Bildungsweg gehabt

00:21:57: und habe in Graz diese großartige Ortweinschule besucht,

00:22:01: also wirklich mit den Händen gearbeitet.

00:22:03: Und das war für mich ein Schlüsselerlebnis,

00:22:05: ein großer Teil unseres Lehrkörpers waren Künstler*innen,

00:22:11: und die haben sich wirklich dafür interessiert

00:22:13: was wir denken, was wir fühlen was wir sagen, was wir wollen.

00:22:16: Plötzlich war das ein Thema,

00:22:19: also dieses sich selbst Ermächtigenkönnen im Sinne von:

00:22:23: Ich darf meine Stimme erheben, wie ich immer zu sagen pflege,

00:22:25: auch den Körper in Schwingung bringen

00:22:27: und das ist inzwischen auch zu etwas geworden,

00:22:30: was mir in der Kunstvermittlungsarbeit

00:22:32: mit Kindern und Jugendlichen ganz, ganz wichtig ist,

00:22:34: weil ich das als ein solches, ich würde fast sagen, Initiationserlebnis,

00:22:39: auf mich wirken habe lassen dürfen,

00:22:41: zu sehen, aha, da ist jemand, der interessiert sich dafür,

00:22:44: was in mir vorgeht und was ich eigentlich meine.

00:22:46: Man blüht doch auf, oder, wenn jemand zuhört?

00:22:49: Ich möchte Kindern und Jugendlichen die Chance bieten,

00:22:52: dass sie auch mal dieses Erlebnis haben, sich selbst zu ermächtigen

00:22:56: und etwas auszusprechen, eine Meinung zu sagen

00:22:59: oder einfach nur etwas schildernd beschreibend,

00:23:02: diesen Körper zum Schwingen bringen.

00:23:04: Etwas zu Gehör bringen bedeutet:

00:23:07: Das, was wir da als Leib mit uns spazieren tragen, sind auch unglaubliche Hohlräume.

00:23:11: Und wenn das alles dann so schwingt, nicht,

00:23:14: dann sind wir in der Lage zu senden.

00:23:16: Und ich …

00:23:16: Wenn sie sich dann so ein bisschen sträuben und schüchtern sind, sage ich:

00:23:20: Nutzen Sie die Gelegenheit.

00:23:23: Sie haben da jetzt eine Bühne

00:23:25: und Sie werden sehen, das ist für Ihr weiteres Leben

00:23:27: ein tolles Erlebnis, etwas ganz Großartiges,

00:23:29: wenn Sie merken, man hört mir zu und ich habe etwas mitzuteilen.

00:23:33: Nutzen Sie einfach die Möglichkeit, das zu trainieren.

00:23:36: Vollkommen egal, ob das jetzt zutreffend oder nicht zutreffend ist,

00:23:40: ob es richtig oder falsch ist, spielt keine Rolle.

00:23:43: Aber man tut es, gell, Hauptsache man macht es.

00:23:46: Deshalb auch dieser Schritt dann auch wieder zur Kunstvermittlung,

00:23:50: es war scheinbar immer Thema die Kunst, immer.

00:23:53: Ich habe das Privileg gehabt,

00:23:54: ich durfte dann viele Jahre hindurch parallel dazu,

00:23:57: weil es mir wirklich ein Grundbedürfnis war,

00:24:00: beides gleichzeitig machen.

00:24:03: Also ich bin aus dem Büro der Wiener Tafel in die Museen geradelt, wieder zurück.

00:24:08: Ich habe Pressetexte verfasst, ich habe Kampagnen konzipiert

00:24:12: und dann war ich stundenlang im Museum und habe mich an der Kunst gespeist

00:24:16: und so auf die Vermittlung wieder zurück und habe wieder Kommunikation betrieben.

00:24:20: Also das war wirklich ein großes Privileg, dass man mir das zugestanden hat,

00:24:23: ja und inzwischen bin ich zu 100 % [unverständlich 00:24:27].

00:24:27: Bildungsunterstützung, weil du jetzt gesagt hast, Jugendliche, Kinder,

00:24:30: muss man die mehr dafür interessieren?

00:24:33: Also muss man sie mehr hinlenken in diese Richtung?

00:24:36: Ich glaube, es ist eine unglaubliche Chance-

00:24:38: -Bildunsgunterstützend zu arbeiten. -Ja.

00:24:40: Da passiert zu wenig in der Schule finde ich halt.

00:24:42: Ja und ich bin wirklich der Überzeugung,

00:24:44: das ist also eine der nobelsten Aufgaben der Museen,

00:24:47: das ist ja auch ein Kernauftrag, dieses edukative Tun,

00:24:51: Ja, wir haben den Bildungsauftrag als Museen, also als Bundesmuseen

00:24:54: und auch die privaten machen das mit großer Werfen, muss man sagen.

00:24:59: Also da gibt es beides.

00:25:01: Ja also ich sehe unglaublich engagierte Pädagog*innen,

00:25:05: die das auch wirklich sehr, sehr gerne annehmen,

00:25:07: aber im schulischen Kontext großes Thema, weites Thema.

00:25:11: Ich glaube, da ist noch viel zu tun.

00:25:12: Also dieses Differenzieren, dieses Aufsplitten,

00:25:16: diese Konzentration auf Wissensvermittlung im engeren Sinne.

00:25:20: Und das ein bisschen Austrocknen

00:25:23: und Verhungernlassen so wichtiger Bereiche wie …

00:25:26: Im Grunde genommen geht es ja

00:25:28: um ganz andere Fähigkeiten und ganz andere Expertise

00:25:32: die wir eigentlich vermittelt bekommen müssen und sollen im schulischen Kontext.

00:25:37: Also das lässt sich in einem Museum grandios machen.

00:25:39: Weil es ist ein Ort der Verdichtung.

00:25:41: Durch das bewusste Schauen, durch das sich Austauschen,

00:25:44: durch das in den Diskurs, in den Dialog treten,

00:25:47: werden Dinge ermöglicht, die weit darüber hinausgehen,

00:25:52: eine Wissensvermittlung zu praktizieren,

00:25:55: wie sie langläufig immer noch verstanden wird,

00:25:57: nämlich dass man reproduziert.

00:25:59: Das ist nur ein ganz ein kleiner Teil.

00:26:01: Auch bedeutsam und wichtig ist auch das Trainieren des Hirns.

00:26:03: -Ist ja durchaus wichtig. -Ganz wichtig.

00:26:04: -Brauchen wir ja auch, nicht? Unbedingt. -Lange.

00:26:08: Du hast einen richtigen Boost bekommen, auch auf YouTube gibt es einige Videos,

00:26:11: wo du Gemälde beschreibt oder überhaupt Kunst beschreibst

00:26:15: oder auch erklärst, wie das entstanden ist und so weiter.

00:26:19: In den Jahren, wo Österreich zugesperrt hatte,

00:26:22: wo niemand in Museen gehen konnte, das war …

00:26:25: Wie kam es zu dieser Idee?

00:26:27: Dass du die Kunst wieder angreifbar machst für all jene?

00:26:30: Also das war wirklich eines der beglückendsten Projekte meines Lebens.

00:26:37: Es war ja die ganze Welt zugesperrt sozusagen

00:26:39: und das ist das Unglaubliche daran:

00:26:41: Monate später, als wir dann alle wieder mobiler werden konnten,

00:26:45: sind Menschen in Belvedere auf mich zugekommen

00:26:48: und haben mich wirklich fast umarmt und sich bedankt dafür,

00:26:52: dass sie in einer Phase, in der sie sehr zurückgeworfen waren,

00:26:54: auf die Privatheit kaum, also die eigenen vier Wände verlassen haben dürfen,

00:26:58: mit dieser Kunst in einem Dialog sein konnten.

00:27:01: Ich durfte über 150 Werke unserer permanenten Sammlung

00:27:05: in Form von Livestream-Videos vorstellen.

00:27:09: Und das war großartig, also wir sind als Kleinstteam durch die Hallen gewandelt

00:27:15: und ich habe ausgewählt und habe also in einer knappen verdichteten Form

00:27:20: und das habe ich tatsächlich also beim ORF gelernt

00:27:22: von einer, vor allem von einer Kollegin,

00:27:25: die wirklich so ein alter Hase war, die gesagt hat:

00:27:27: Weißt du, ganz egal, ob ein zweistündiges episches Filmwerk

00:27:33: oder ein 30-Sekünder-Werbespot.

00:27:37: Der dramaturgische Spannungsbogen muss immer der gleiche sein.

00:27:40: Es muss funktionieren.

00:27:41: Also der Aufbau muss immer bedeuten, Anfang, Höhepunkt

00:27:45: und ein Ausschleifen in Eleganz.

00:27:48: Also mit dieser Erfahrung, mit dieser Expertise,

00:27:50: bin ich auch reingegangen, habe mich bemüht,

00:27:52: also in dieser knappen Form, Werke wirklich über die Rampe zu bringen,

00:27:55: erlebbar zu machen, was bedeutet es eben in dieser Einbettung,

00:27:59: wann ist das Werk entstanden, was hat die Künstlerpersönlichkeit

00:28:04: an Erfahrung und Erlebnissen alles anzubieten.

00:28:07: Und Menschen aus aller Welt, also ich werde das nie vergessen,

00:28:11: US-Amerikaner der dann plötzlich von mir stand

00:28:16: und sich bedankt und ich wusste im ersten Moment gar nicht was-

00:28:18: War Monate danach, da konnte man sich wieder bewegen.

00:28:22: Und wie gesagt, ich habe jeden Tag danach gegiert,

00:28:24: dass ich das Livestream-Video sehen kann, weil das hat mich irgendwie-

00:28:28: -Wurde schon auch- -Geehrt.

00:28:29: So ein bischen Kultstatus irgendwie, ja, also das ist ein Begriff.

00:28:31: Wie viel Videos waren das noch mal?

00:28:32: Es waren über 150, ich weiß es nur, weil die Kolleginnen,

00:28:35: die das dann alles vor- und nach bereiten mussten,

00:28:37: haben ja da ganz genau Buch geführt

00:28:38: und ich habe dann diese Listen zugesandt bekommen.

00:28:41: Ein Projekt „Künstliche Intelligenz“ ist auch Thema in der Kunst.

00:28:46: Da gibt es ein spektakuläres Projekt im Belvedere in Kooperation mit Google Arts.

00:28:50: Worum geht es da? Kannst du uns das erklären?

00:28:53: Eine grandiose Geschichte.

00:28:57: Es gibt drei ikonische Werke von Gustav Klimt, die nicht mehr existieren.

00:29:03: Die Fakultätsbilder waren neun Jahre lang ein Skandalon.

00:29:07: Also in Wien um 1900 hat man gerauft, sich gestritten, sich geprügelt.

00:29:14: Sechsundachtzig Professoren der Universität Wien

00:29:17: sind Sturm gelaufen gegen diese drei Fakultätsbilder Gustav Klimts.

00:29:20: Uns zwar hat Klimt den Auftrag bekommen,

00:29:22: für drei Fakultäten, die Philosophie, die Medizin, die Jurisprudenz,

00:29:27: als Deckenspiegel für den Festzahl der Universität

00:29:30: riesengroße Ölgemälde zu fertigen, der montiert hätten werden sollen.

00:29:33: Das vierte übrigens, die Religion,

00:29:35: hat sein alter Kollege, der Franz Matsch, gemalt.

00:29:38: Mit dem Ergebnis vom Matsch waren sie höchstzufrieden.

00:29:42: Die drei Fakultätsbilder Gustav Klimts, mit sehr viel nackter Körperlichkeit

00:29:46: und sehr viel expliziter Ausrollung sozusagen dieser Körperdarstellung,

00:29:57: da haben sich die Professoren ordentlich daran gerieben.

00:30:01: Das eigentliche Thema bestand darin,

00:30:03: dass Gustav Klimt mit seinem Zugang zu dieser Welt,

00:30:07: der war so ein Naturliebhaber, heute würde man vielleicht sagen,

00:30:10: mit einem Hang zur Esoterik.

00:30:12: Er zeigt in allen drei Gemälden

00:30:15: den Menschen, den Kräften der Natur ausgesetzte Wesenheiten.

00:30:22: Das muss man sich vorstellen.

00:30:24: Die Professoren.

00:30:27: Ein Strudel von Menschen, der so da wirklich wie Opfer der Gegebenheiten

00:30:30: sich dahin windend im Raum dahin treiben.

00:30:34: Die Professur der Universität Wien, die im internationalen Kontext wirklich top war,

00:30:38: man muss sagen, also im Wissenschaftsbetrieb

00:30:40: war die Residenzhauptstadt Wien ja wirklich an oberster Stelle rangieren.

00:30:45: Die haben gesagt, wir verändern die Welt.

00:30:48: Nicht nur die Technik, die Dampfmaschine, die die Industrialisierung ermöglicht hat,

00:30:52: ist es, sondern unsere Erkenntnisse und das trifft ja auch durchaus zu,

00:30:56: denken wir an Semmelweis, der drauf gekommen ist,

00:30:58: es ist ganz gut, wenn man sich die Hände desinfiziert als Gynäkologe,

00:31:02: bevor man in den Kreißsaal geht.

00:31:04: Also waren ja ganz wichtige Erkenntnisse.

00:31:07: Die haben sich darin nicht wiedergefunden.

00:31:08: Entweder der Klimt malt das alles um oder wir können diese Werke nicht akzeptieren.

00:31:14: Der Klimt hat gesagt: „Nicht einen Pinselstrich werde ich verändern.“

00:31:17: Und dieser Kampf währte neun Jahre lang

00:31:20: und letztendlich hat er die Werke zurückgekauft.

00:31:22: Mit dem Geld von August Lederer, einem seiner wichtigsten Mäzene.

00:31:26: Die drei Fakultätsbilder Gustav Klimts

00:31:28: sind 1945 in einem niederösterreichischen Schloss Opfer der Flammen geworden.

00:31:34: Und die Geschichte ist so unerträglich grauenhaft,

00:31:37: aber man muss sie immer wieder erzählen, weil es politisch so brisant.

00:31:40: Man hat die schönsten Hervorbringungen des Fin de Siècle,

00:31:43: das waren sehr viele Werke von Gustav Klimt,

00:31:46: aus Wien in ein niederösterreichisches Schloss,

00:31:49: nämlich Schloss Immendorf transferiert, um sie dort in Sicherheit zu wähnen.

00:31:53: 1945 stößt die Rote Armee in Niederösterreich ins Landesgebiet,

00:31:58: um dieses Land von Naziterror zu befreien.

00:32:01: Die SS-Truppen ziehen sich zurück

00:32:03: und setzen Schloss Immendorf mit Selbstzünder in Brand, um zu verhindern,

00:32:08: dass der roten Armee diese Werke in die Hände fallen.

00:32:11: Sie haben sie einfach abgefackelt.

00:32:14: Wir kennen diese Werke heute nur nach den Fotografien, den Schwarz-Weiß-Fotografien.

00:32:18: Und das ist ein sehr faszinierendes Geschehen, weil sie drücken so viel aus,

00:32:24: über ein Zeitgefühl, über ein Selbstverständnis,

00:32:27: aber auch über einen Wandel, eine Transformation

00:32:29: und was mich daran so fasziniert, ist:

00:32:32: Wir leben jetzt gerade

00:32:33: in so einer in so einer unglaublich spannenden Zeit der Transformation,

00:32:36: war es die Digitalisierung.

00:32:38: In dieser Ära um 1900 ist es jetzt der große Prozess,

00:32:43: war es die Industrialisierung, ist es jetzt der Prozess der Digitalisierung.

00:32:46: Und das passt natürlich wunderbar zu unserem Thema,

00:32:49: nämlich was man technisch alles tun kann,

00:32:52: um tatsächlich Lösungen für menschliche Probleme zu finden.

00:32:56: Und die gibt es, ich nenne sie ja Wunder.

00:32:58: Also da schließt sich ja der Kreis mit den MED-EL-Implantaten,

00:33:01: die uns das Gehör wiedergeben, wenn man eben ein Problem hat.

00:33:04: Das ist ja das Tolle und auch das Spannende.

00:33:08: Du bist wirklich ein sehr engagierter, dankbarer,

00:33:14: orientierter, nach vorne orientierter und lösungsorientierter Mensch,

00:33:17: der versucht, anderen zu helfen.

00:33:20: Also das merkt man schon durch die Wiener Tafel, durch auch solche Projekte.

00:33:23: Also du, das ist in dir drinnen, du bist das auch privat so, oder?

00:33:27: Du bist so ein Typ, der sich schon gerne auch für andere einsetzt.

00:33:31: Wie gesagt, ich glaube, das ist etwas, was man im besten Fall vorgelebt bekommt

00:33:36: -und ich habe- -Du lebst das einfach so weiter.

00:33:38: Das ist der integrale Bestandteil eines Selbstverständnisses, ja.

00:33:42: Und das ist gut. Schön.

00:33:44: Positiv, höflich, charmant, charismatisch und du reißt einen mit.

00:33:47: Also man ist bei den Geschichten dabei. Also ich muss sagen-

00:33:50: Wenn das funktioniert, freue ich mich.

00:33:52: Also wenn Sie Lust haben, bitte schauen Sie mal

00:33:54: in das obere, das untere Belvedere und die anderen Häuser.

00:33:57: Das Belvedere, man kann wirklich mit dir auch so eine Führung erleben.

00:34:01: Absolut.

00:34:02: Nicht nur VIPs, nicht nur-

00:34:03: Nein.

00:34:05: Das ist wirklich, das ist mir ganz, ganz wichtig,

00:34:07: also ich differenziere überhaupt nicht.

00:34:10: Ich freue mich, weil man muss eines dazu sagen:

00:34:13: Das, was unter diesem sonderbaren Kürzel firmiert,

00:34:18: sind ja in den allermeisten Fällen sehr, sehr interessante Menschen.

00:34:21: Und deshalb liebe ich diese Tätigkeit auch so.

00:34:24: In Dialog treten mit Menschen.

00:34:25: Und Kunstvermittlung funktioniert, wie gesagt, nur dann wirklich,

00:34:28: wenn es ein Dialog ist, muss nicht immer verbal funktionieren.

00:34:32: Und Menschen, die in unsere Häuser kommen aus aller Welt-

00:34:39: Aus allen Schichten?

00:34:40: Aus allen Schichten sind eingeladen, sich darauf einzulassen.

00:34:44: Und das, was wir als VIPs bezeichnen, also wenn das Staatsgäste sind,

00:34:48: das sind ganz häufig wirklich sehr interessante, spannende Menschen,

00:34:53: die viel bewegen.

00:34:54: Und diesen Dialog auskosten zu dürfen, also das genieße ich dann schon auch sehr.

00:35:00: Aber ich, wie gesagt, ich mache da keinen Unterschied

00:35:02: und differenziere überhaupt nicht, das ist letztlich auch vollkommen gleichgültig,

00:35:08: aus welchem Eck jemand zu uns stößt, Hauptsache er lässt sich drauf ein.

00:35:13: Und geht mit einem großen Smile dann raus.

00:35:15: Ja, ich hoffe,

00:35:16: Also wenn sie Lust haben,

00:35:17: schauen sie sich das an im oberen, unteren Belvedere oder den anderen Häusern.

00:35:21: Markus Hübl macht Führungen oder wenn sie nicht nach Wien kommen,

00:35:25: dann schauen sie sich auf YouTube die einzelnen an.

00:35:27: Einhundertfünfzig Videos, die da herumgeistern,

00:35:30: und ganz viele tolle Exponate, die du da vorgestellt hast.

00:35:33: Ich bedanke mich sehr.

00:35:35: Das nächste Projekt bei dir. Was gibt es?

00:35:38: Also ein Projekt, das ich jetzt gerade abschließen durfte,

00:35:40: das ich mit wirklich großer Begeisterung umgesetzt habe,

00:35:45: eine USA-Kampagne der Wien-Werbung und-

00:35:49: Lust auf Wien.

00:35:50: [übersprechen 00:35:52]

00:35:52: Und Lust auf Kunst, die in Wien zu erleben ist,

00:35:55: über eine wirklich sehr witzige und interessante Schiene,

00:35:58: nämlich die künstliche Intelligenz, KI oder AI.

00:36:02: Mir war das gar nicht bewusst,

00:36:03: dass es in den Vereinigten Staaten viel präsenter ist als bei uns

00:36:06: und diese Programme kann man füttern

00:36:07: und dann spucken sie sozusagen rekreierte Kunstwerke aus.

00:36:13: [übersprechen 00:36:16]

00:36:17: Das Schöne ist, ohne zu werten,

00:36:19: das war natürlich die Vorgabe, die wir uns selbst gestellt haben,

00:36:22: ich durfte wirklich also ikonische Werke der Weltkunst,

00:36:27: Gustav Klimts „Das Liebespaar“, „Der Kuss“,

00:36:31: den „Turmbau zu Babel“ von Bruegel im Kunsthistorischen Museum

00:36:36: und im Leopold Museum Egon Schieles „Selbstbildnis mit Lampionfrüchten"

00:36:39: vorstellen.

00:36:40: Und dann haben wir mit dem Tablet das, was die AI hervorgebracht hat,

00:36:45: nämlich in Form von Katzen und das war der Dreh an der Geschichte

00:36:48: folgenscheinlich.

00:36:49: Das ist wirklich sehr, sehr interessant und auch schön,

00:36:52: dann braucht man gar nicht mehr viel dazu sagen,

00:36:55: außer es in eine Vergleich setzen in der Beschreibung.

00:36:59: Und ich hoffe, das macht richtig Lust dann zu sagen:

00:37:01: -Und jetzt steigen wir- -Fahren wir nach Wien.

00:37:03: Ja, genau.

00:37:03: Also wenn Sie demnächst in Amerika Urlaub machen,

00:37:06: vielleicht dann Markus Hübl von der ein oder anderen Plakatwand

00:37:09: runterlächeln sehen oder im Fernsehen im Werbespot, dann ist das die Wien-Werbung

00:37:13: und die soll wirklich Lust machen auf Kunst und vor allem auf Wien.

00:37:16: Markus Hübl, vielen Dank.

00:37:18: Es war mir ein großes Vergnügen.

00:37:19: Danke vielmals und weiter so.

00:37:21: Tolle Projekte und wir werden uns sicher

00:37:22: in dem einen oder anderen Museum wiedersehen.

00:37:24: Vielleicht schauen Sie sich das an.

00:37:26: Ich würde mich freuen, wir brauchen mehr Kunst im Land

00:37:28: und wir sollten uns mehr dafür interessieren.

00:37:29: [unverständlich 00:37:30]

00:37:30: Vielen Dank, wenn Sie Lust haben an unseren anderen Podcasts,

00:37:33: hören Sie rein, schauen Sie sich das an, entweder auf YouTube oder überall,

00:37:36: wo es Podcasts gibt.

00:37:37: Vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Auf Wiederhören und auf Wiedersehen.

00:37:40: Zum Schluss: Persönliches über das Hören.

00:37:49: Ja, es gibt viele Momente tatsächlich in meinem Arbeitsalltag,

00:37:53: nämlich immer dann, wenn ich das Gefühl habe,

00:37:56: da ist jetzt etwas aufgegangen.

00:37:58: Da ist etwas passiert, wenn Menschen etwas wahrzunehmen beginnen,

00:38:02: wo ich sie versucht habe, hinzuleiten.

00:38:04: Und das sind wirklich beglückende Momente.

00:38:06: Also das ist etwas, was sehr an die Emotion geht.

00:38:13: Vogelgesang.

00:38:14: Banal, aber es ist so.

00:38:15: Meine Mutter hat einen wilden Garten, wirklich ganz einen verwilderten.

00:38:19: Ich würde sagen, die Vögel singen nicht, sie brüllen in unserem Garten.

00:38:27: [unverständlich 00:38:30]

00:38:32: Barockmusik, aber auch so richtig durchgeknallt.

00:38:35: Der ist ein Farinelli, der …

00:38:36: Überhaupt Countertenöre, wenn sie so ein bisschen Exaltation in sich tragen,

00:38:40: kann ich ganz großartig finden.

00:38:46: Mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen und alles auf sich wirken lassen.

00:38:50: Ja sich einen eigenen Reim auf das machen, was auf einen zukommt.

00:38:54: Eine gute Möglichkeit ganz verortet zu sein in der Zeit:

00:38:57: Der Blick zurück, der Blick nach vorn, das Hineinhorchen, Hineinlauschen

00:39:01: in seine eigene Empfindung.

00:39:07: Ja.

00:39:09: Davor bin ich überzeugt, ohne hören zu können wäre mein Leben anders verlaufen.

00:39:15: Etwas, was mich zutiefst fasziniert,

00:39:17: dieses Wunder einer technischen Lösung und Möglichkeit,

00:39:21: einen Gehörsinn wiederzuschenken, hat mich wirklich also sehr beeindruckt.

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