#38 Kristina Inhof - Sportjournalistin & Moderatorin mit Leidenschaft

Shownotes

Hörgespräche: Sinnvolles aus dem Leben – Wöchentliche Interviews mit bewegenden Persönlichkeiten. Mehr dazu auf https://hoerenbewegt.at​​​

Gast: Kristina Inhof Moderation: Carola Gausterer

Inhalt der Sendung: Ein „bissl reingestolpert“ sei sie, die sympathische Kristina Inhof, in ihren heutigen Beruf. Handball, eine sportliche Familie, journalistisches Interesse und die Freude an Referaten waren der perfekte Mix, um nach ihrem Studium dort zu landen, wo sie heute ist:

Kristina Inhof kennt man als erfolgreiche TV-Moderatorin und Sportjournalistin beim ORF. Und darüber kann sie viel erzählen: von emotionalen Momenten, den Arbeitsalltag mit Knopf im Ohr und wie man lernt, in ihrem Job wirklich zuzuhören.

Dass Hören gerade beim Sport unverzichtbar ist, bestätigt Kristina Inhof im Interview, auch wenn sie im aufgeheizten Fußballstadion manchmal auf einiges, was es dort zu hören gibt, verzichten könnte. Ein sehr schönes Hörgespräch mit einer leidenschaftlichen Kristina Inhof, das zeigt, was man mit dem Glauben an sich selbst und ehrgeizigen Zielen erreichen kann.

Über HÖREN BEWEGT: Alles um uns ist Kultur. Sie bedeutet die Gestaltung des Zusammenlebens, Traditionen, Geschichte Politik sowie den künstlerischen Ausdruck einer Gesellschaft. Die Pflege und Entwicklung jeglicher Form von Kultur erfordert zwischenmenschlichen Austausch. Welche entscheidende Rolle ein intaktes Gehör dabei zukommt, zeigt die Initiative HÖREN BEWEGT. Themen und Events zu Leben, Kunst, Bildung und vielem mehr lassen Sie eintauchen in die spannende und wunderbare Welt des Hörens! Mehr zur Initiative HÖREN BEWEGT auf https://hoerenbewegt.at​​​

Über MED-EL: MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2200 Personen aus ca. 75 Nationen in 30 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Über 200.000 Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.
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Transkript anzeigen

00:00:00: Das ist mir jetzt sofort eingefallen:

00:00:01: die ganzen Regieanweisungen.

00:00:03: Du kriegst ja über den Knopf im Ohr bei jeder Fernsehsendung

00:00:09: zum Beispiel den Timecode sozusagen.

00:00:11: „Noch zehn Sekunden, bis du wieder sprichst“

00:00:14: oder „und jetzt bitte noch eine Minute Gesprächszeit füllen,

00:00:19: dann geht’s so und so weiter“.

00:00:21: Gerade bei Live-Sendungen, da bist du total angewiesen auf das,

00:00:25: was du im Ohrknopf hörst von der Regie.

00:00:41: HÖRGESPRÄCHE.

00:00:42: SINNVOLLES AUS DEM LEBEN.

00:00:49: Herzlich willkommen bei den Hörgesprächen – Sinnvolles aus dem Leben.

00:00:52: Schön, dass Sie wieder dabei sind. Ich bin Carola Gausterer.

00:00:55: Freue mich sehr.

00:00:56: Wir haben jetzt schon einige Folgen produziert,

00:00:58: einige Podcast-Folgen.

00:01:00: Prominente Gäste waren da:

00:01:01: Alexander Goebel, Toni Faber war schon da,

00:01:04: Ö3-Moderator Andi Knoll war da,

00:01:06: Viktor Gernot war da,

00:01:08: Caroline Athanasiadis war da.

00:01:09: Also sehr, sehr viele schon.

00:01:10: Natürlich auch viele Cochlea-Implantat-Patienten, -Patientinnen

00:01:14: und auch die führenden HNO-Ärzte Österreichs.

00:01:18: Wenn Sie Interesse haben an unseren Gesprächen,

00:01:20: dann klicken Sie mal rein –

00:01:21: überall, wo es Podcasts gibt, und natürlich auch auf YouTube.

00:01:24: Da gibt’s auch Bild und die Untertitel.

00:01:27: Heute wollen wir ein bisschen über den Sport reden.

00:01:29: Es ist ein sehr sportliches Jahr, das 2024er.

00:01:31: Es ist viel los.

00:01:33: Die EURO 2024 ist in Deutschland, Olympische Sommerspiele in Frankreich

00:01:38: und unser heutiger Gast, ich glaube,

00:01:40: die könnte ich um 2 Uhr in der Früh aufwecken

00:01:42: und die wüsste da sehr, sehr viel zu diesem Thema,

00:01:45: zur EURO zum Beispiel.

00:01:46: Herzlich willkommen, Kristina Inhof.

00:01:48: -Schön, dass du da bist. -Danke schön für die Einladung.

00:01:50: Könnte ich wirklich um 2 Uhr in der Nacht kommen,

00:01:52: dich aufwecken und ich könnte dich fragen zu den Themen Fußball,

00:01:57: [übersprechen 00:01:58] zu dem Trainer, zu dem aktuellen?

00:02:00: Du könntest mich wahrscheinlich anrufen.

00:02:02: Weiß nur nicht, ob ich um 2 Uhr in der Nacht

00:02:04: so gut gelaunt wäre wie jetzt tagsüber.

00:02:06: Ist mir schon ganz recht, dass wir jetzt aktuell –

00:02:09: ich meine, wir haben jetzt Vormittag –,

00:02:11: dass wir da schön in Ruhe drüber plaudern.

00:02:13: Aber das ist natürlich dein großes Steckenpferd, der Sport.

00:02:17: Du bist auch in der Unterhaltung,

00:02:18: aber der Sport ist es natürlich in erster Linie.

00:02:20: Das stimmt, genau.

00:02:25: Wie soll ich sagen? Ich bin ein bisschen reingestolpert in den Sport,

00:02:29: weil ursprünglich, ich wollte schon nach der Schulzeit,

00:02:31: habe ich schon gemerkt,

00:02:32: so gerne Medien, Radio, Fernsehen hat mich interessiert,

00:02:35: aber ich habe nicht sofort gesagt, es muss Fußball werden,

00:02:38: sondern das war eher so ein Zufall,

00:02:42: dass ich ein gewisses Studium, ein Journalismusstudium,

00:02:45: bei der Aufnahmeprüfung nicht geschafft habe,

00:02:47: mich dann umorientieren musste und dann habe ich mir gedacht:

00:02:50: „Was interessiert mich sonst? Was könnte ich sonst machen?“

00:02:52: Dann war es Sportwissenschaft.

00:02:54: Und so bin ich auch,

00:02:55: habe den Journalismus schon immer weiter verfolgt,

00:02:57: aber dann bin ich auch in die Sportrichtung gekommen.

00:02:59: Alle Wege führen nach Rom.

00:03:01: Ja, am Ende eben doch.

00:03:04: Ich sage so:

00:03:05: Alles hat so einen Grund,

00:03:08: warum Dinge passieren, auch warum du Absagen im Leben bekommst,

00:03:11: dann öffnet sich irgendwo eine andere Tür.

00:03:15: Wir kommen gleich noch zum Sport,

00:03:16: darüber werden wir noch ausführlich plaudern.

00:03:18: Jetzt heißt unser Podcast Hörgesprache und es geht ums Thema Hören.

00:03:22: Jetzt würde dein Beruf ohne das Hören gar nicht funktionieren.

00:03:25: Was bedeutet Hören für dich?

00:03:27: Zum einen privat, zum anderen beruflich?

00:03:32: Privat könnte ich mir natürlich gar nicht vorstellen,

00:03:35: nicht mehr hören zu können.

00:03:36: Das ist ja alles, das sind ja gute Gespräche.

00:03:38: Da fängt’s ja schon an.

00:03:40: Der Austausch zum Beispiel mit meinem Partner über unseren Alltag,

00:03:45: das bringt ja auch Erleichterung im Leben,

00:03:47: wenn du mit jemandem sprechen kannst, dich austauschen kannst,

00:03:50: und du hörst ja auch allein bei einem Telefonat.

00:03:52: Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht: Telefonieren,

00:03:54: das ist ja auch schon so eine Sache,

00:03:58: ohne Hören ginge es dann nicht.

00:04:00: Und Musik,

00:04:02: was Musik ja in einem auslösen kann.

00:04:07: Sowohl glückliche Zeiten als auch traurige Zeiten

00:04:10: kann ja Musik begleiten und unterstützen und einem dann helfen.

00:04:14: Und beruflich sowieso, ja.

00:04:19: Sport lebt von der Emotion, von der Stimmung,

00:04:22: und zur Stimmung gehören natürlich auch Geräusche.

00:04:26: Und die sind im Sport da, nicht?

00:04:28: Ja, jede Menge.

00:04:31: Du hörst gerne Backstreet Boys, habe ich gehört.

00:04:33: Ja, ich bin da musikalisch sehr breit aufgestellt.

00:04:37: Auch die 90er-Jahre, so die Musik der Backstreet Boys zum Beispiel.

00:04:41: Ist das Musik, die dich happy macht?

00:04:43: -Ja. -Zum Beispiel?

00:04:45: Du, wie gesagt,

00:04:46: da gibt’s ja die ganzen Backstreet-Boys-Songs,

00:04:49: die kann ich eigentlich auswendig.

00:04:51: Und wenn sie mal wieder nach Wien kommen auf ein Konzert, bin ich da-

00:04:55: -Bist dabei? -eine der Ersten,

00:04:57: die sich ein Ticket besorgt.

00:04:58: Wir haben schon gesagt:

00:04:59: moderieren, zuhören, Fragen stellen, antworten, erklären.

00:05:04: Das gehört alles zusammen.

00:05:06: Das machst du.

00:05:07: Du machst das im Sport, du machst das in der Unterhaltung.

00:05:10: Also Dancing-Stars-Moderation,

00:05:13: [unverständlich 00:05:13] die große Chance der Chöre.

00:05:16: Das heißt, ohne dem, dass du auf der Bühne stehst

00:05:19: und das Publikum nicht hörst, funktioniert’s auch nicht.

00:05:22: Oder deinen Co-Moderator oder die Musik bei Dancing Stars,

00:05:24:  [übersprechen 00:05:25] Orchester.

00:05:25: Das ist mir sofort eingefallen:

00:05:27: die ganzen Regieanweisungen.

00:05:29: Du kriegst ja über den Knopf im Ohr bei jeder Fernsehsendung

00:05:35: zum Beispiel den Timecode sozusagen.

00:05:37: „Noch zehn Sekunden, bis du wieder sprichst“

00:05:40: oder „und jetzt bitte noch eine Minute Gesprächszeit füllen,

00:05:45: dann geht’s so und so weiter“.

00:05:47: Gerade bei Live-Sendungen,

00:05:49: da bist du total angewiesen auf das, was du im Ohrknopf hörst von der Regie.

00:05:56: Also da gibt’s Kommandos?

00:05:58: Genau.

00:05:58: Gibt’s auch Input für den Content?

00:06:02: „Das wollen wir jetzt auch noch wissen, frag den und den …“

00:06:04: Definitiv, ja, da erinnere ich mich noch gut an Dancing Stars.

00:06:09: Zum Beispiel, als ich das moderiert habe,

00:06:12: gab’s ja den Moment, wenn das Tanzpaar fertig getanzt hat,

00:06:15: bei der Jury steht, und dann macht man so einen kleinen Talk,

00:06:18: dann gibt’s schon auch bei uns in der Regie jemanden,

00:06:22: der das Drehbuch geschrieben hat,

00:06:23: der sich eben auch um den Inhalt ein bisschen Gedanken gemacht hat

00:06:26: und der flüstert mir dann auch noch ins Ohr,

00:06:29: was ich noch Lustiges fragen könnte.

00:06:32: Da kommen schon Inputs auch noch zum Inhalt.

00:06:36: Also der Drehbuchautor sitzt auch noch dort?

00:06:38: Ja, den habe ich auch im Ohr.

00:06:40: Aber der gibt dann schon dazwischen auch mal Ruhe, oder?

00:06:42: Ich stelle mir das ein bisschen irritierend vor,

00:06:44: wenn du die ganze Zeit Kommandos kriegst.

00:06:45: Der kennt einen dann schon so ein bisschen und der weiß auch dann schon,

00:06:48: wie viel er einem reinquatschen darf und auch zu welchem Zeitpunkt.

00:06:52: Er kann zum Beispiel ja nicht reinquatschen, während ich gerade spreche.

00:06:56: Das würde mich ja dann total irritieren.

00:06:58: Bei jedem, glaube ich.

00:06:59: Ja, eben.

00:07:02: Der weiß dann schon,

00:07:04: wann er was sagen sollte und wann besser nicht.

00:07:06: Und die Lautstärke?

00:07:09: Kann ich selbst regulieren.

00:07:12: Da machen wir vor der Live-Sendung eigentlich einen Test,

00:07:16: unter welchen Bedingungen.

00:07:17: Es ist auch bei lautem Applaus, das wird ja dann schwieriger,

00:07:20: weil der Geräuschpegel steigt.

00:07:22: Muss man dann ein bisschen lauter drehen.

00:07:24: Da machen wir vor der Live-Sendung den Test,

00:07:26: welche Lautstärke ideal ist.

00:07:28: Und bei, zum Beispiel, Fußballsendungen im Stadion

00:07:31: kann ich das selber an diesem Regler dann ein bisschen drehen,

00:07:36: wenn ich es lauter oder leiser brauche.

00:07:38: Also flexibel reagieren, wie die Situation es halt hergibt.

00:07:41: Genau.

00:07:42: Du hast das eh schon angesprochen, du moderierst im Stadion, auf der Bühne.

00:07:45: Da ist fast immer Publikum, außer es sind so Geistersspiele.

00:07:47: Wie ist das mit dem Zuhören und Hören?

00:07:52: Magst du’s? Blendest du’s aus? Kannst du das?

00:07:56: Stört’s manchmal?

00:07:57: Es ist, was ich festgestellt habe,

00:08:00: was man als Moderator oder Moderatorin lernen muss,

00:08:05: wirkliches Zuhören,

00:08:08: wenn du in einem Interview bist.

00:08:10: Das ist ja oft so.

00:08:12: Du stellst eine Frage,

00:08:13: es kommt eine Antwort

00:08:14: und du bist gedanklich schon bei deiner eigenen nächsten Frage

00:08:18: und hörst dann gar nicht mehr zu, was dein Gegenüber sagt.

00:08:20: Das ist schon auch etwas, was man lernen muss im Laufe der Zeit,

00:08:23: wirkliches Zuhören, um dann ja vielleicht auf die Antwort …

00:08:27: Noch mal nachzubohren, [übersprechen 00:08:28].

00:08:30: Ja, eben, dass man da irgendwie reagiert.

00:08:32: Und ich ertappe mich nach wie vor dabei, dass in gewissen Stresssituationen,

00:08:36: dass man nicht mehr bei jeder Antwort aktiv zuhört,

00:08:41: sondern halt selber schon überlegt: „Was frage ich als Nächstes?

00:08:44: Was könnte jetzt passen? Was könnte klug sein?“

00:08:49: Was erwarten die da draußen, was ich fragen sollte?

00:08:51: Weil wir Österreicher können ja alle [unverständlich 00:08:54] besten Trainer.

00:08:54: Wir sind ja da super im Bilde und kennen uns ja super aus.

00:08:57: Dann kommt noch wahrscheinlich das Kommando von dem, der draußen sitzt,

00:09:00: -vom Regisseur oder so ins Ohr. -Ja.

00:09:01: Also es ist eine Art Stresssituation?

00:09:04: Klar, immer.

00:09:05: Man lernt damit umzugehen, natürlich.

00:09:08: Live-Situationen beim Fernsehen sind immer mit ein bisschen einem Stress verbunden,

00:09:12: weil du hast halt nur eine Chance.

00:09:14: Live ist live.

00:09:16: Bringt aber natürlich auch einen coolen Adrenalinkick,

00:09:19: an den man sich auch gewöhnt und den man ja auch mögen muss.

00:09:23: Aber es ist schon eben auch eine gewisse Drucksituation.

00:09:27: Bist du auch nervös?

00:09:29: Kommt auf die Sendung an.

00:09:31: Manches Mal mehr, manches Mal gar nicht mehr.

00:09:34: Liegt auch mitunter an der Größe der Sendung.

00:09:36: Wenn ich jetzt zum Beispiel von der österreichischen Fußballnationalmannschaft

00:09:40: ein großes Spiel moderieren dürfte und das weiß ich,

00:09:44: das wäre jetzt ganz groß im ORF übertragen.

00:09:46: Natürlich ist man da schon aufgeregter

00:09:49: als wenn es jetzt, ich sage einmal, eine kleinere Sendung ist.

00:09:53: Und Dancing Stars damals wahrscheinlich.

00:09:55: Ja, um Gottes willen, das war besonders aufregend.

00:09:58: Wie die Mutter zum Kind quasi, oder?

00:09:59: Ja.

00:10:00: Als die Miriam damals ausgefallen ist-

00:10:02: Das war so, ja.

00:10:03: -und du kurzerhand übernommen hast. -Ja.

00:10:05: Wobei: Ich muss sagen, es war jetzt gar nicht die Nervosität,

00:10:09: irgendeinen Fehler zu machen, bei mir so dominant,

00:10:13: sondern es war eher so die, wie soll ich sagen,

00:10:18: Dankbarkeit und Emotionalität vor dieser ersten Sendung.

00:10:20: Ich war so glücklich, dass ich das machen durfte,

00:10:23: dass ich aufpassen musste,

00:10:24: bevor ich da rausgegangen bin auf die Bühne.

00:10:26: Die Showtreppe.

00:10:27: Ja, die Showtreppe natürlich.

00:10:28: Das wäre, glaube ich, meine Sorge.

00:10:31: Sowieso.

00:10:32: Da musste man einige Male üben, aber einfach diese Emotionalität.

00:10:38: Ich hätte backstage schon ein bisschen so Tränen in den Augen und so.

00:10:42: Ich war so überwältigt von dem Moment und hatte gar nicht eben eine Angst,

00:10:46: da jetzt was falsch zu machen, sondern irgendwie eher so-

00:10:48: -Emotional eher. -Ja.

00:10:50: Bisschen Tränen in den Augen, bevor es losgeht?

00:10:51: Ja, das war es eben.

00:10:53: Auch mühsam, wenn man weiß, die Kameras sind unten.

00:10:55: Deswegen habe ich mir gedacht:

00:10:57: „Fang dich wieder, konzentrier dich.

00:10:59: Und wie gesagt, nicht stolpern bei der Treppe, weil du hast so ein langes Kleid.“

00:11:03: Und dann musste ich auch immer –

00:11:04: oder ich musste nicht, ich wollte das dann auch so –

00:11:07: natürlich echt hohe Schuhe tragen,

00:11:09: weil das das Bein noch mal ein bisschen streckt unter so einem langen Kleid.

00:11:13: Und dann die Treppe runtergehen zum allerersten Mal, live,

00:11:18: das ist schon [übersprechen 00:11:19].

00:11:20: Weil der Partner ging ja auf der anderen Seite.

00:11:21: Geht auf der anderen Seite, so ist es, ja.

00:11:24: Aber das war nur beim ersten Mal, diese Emotionalität?

00:11:26: Diese Emotion nur beim ersten Mal.

00:11:28: Die nächsten Male waren natürlich auch schon aufregend.

00:11:33: Es war jedes Mal aufregend.

00:11:35: Kann mich auch noch gut erinnern, die Show zwei und drei.

00:11:39: Da habe ich dann eher damit zu kämpfen gehabt,

00:11:40: dass ich mich noch nicht so ganz wohlgefühlt habe im Sinne von:

00:11:44: Ich hatte das Gefühl, ich bin noch nicht so authentisch,

00:11:46: wie ich sein könnte, sondern noch mehr in einer Rolle.

00:11:50: Wie meinst du das?

00:11:51: Oder ist das das Feedback der anderen zu Hause?

00:11:55: Das spürt man irgendwie, ob man so sein kann, wie man ist.

00:12:00: Ist schwer zu erklären, das spüre ich.

00:12:02: Und ich habe dann auch deswegen mit einer Trainerin zusammengearbeitet,

00:12:06: die das auch für mich analysiert hat und das auch so erkannt hat.

00:12:12: Und tatsächlich ist es dann ab Show vier besser geworden.

00:12:14: Das sind dann oft nur so kleine mentale Dinge,

00:12:17: die du quasi ändern musst.

00:12:20: Was war es zum Beispiel?

00:12:22: Weißt du das noch?

00:12:24: Ich weiß jetzt gar nicht mehr, was genau den Unterschied ausgemacht hat.

00:12:28: Aber du hattest dann mehr Selbstvertrauen?

00:12:30: Ja, mehr Selbstvertrauen und auch irgendwie so den Mut,

00:12:35: wirklich einfach,

00:12:37: wenn was passieren würde,

00:12:38: wenn man was falsch sagt, falsch macht, das zuzulassen.

00:12:42: Man macht sich ein bisschen angreifbar dadurch,

00:12:44: wenn man noch mehr man selbst ist.

00:12:46: Da hat man immer Sorge.

00:12:50: [übersprechen 00:12:49]

00:12:51: Genau.

00:12:52: Wenn man das Risiko geht, dann kann man halt auch voll authentisch sein.

00:12:55: Und das habe ich dann ein bisschen so meine Einstellung geändert

00:12:59: und dann ging es auch tatsächlich immer besser.

00:13:01: Gut.

00:13:02: Nicht dass man am Ende der Staffel draufkommt,

00:13:04: was man alles ändern hätte können.

00:13:05: Ungefähr in der Mitte der Staffel, dass ich das erkannt habe,

00:13:08: und dann hat es einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht.

00:13:10: Wie ist denn das Publikum in diesem Ballroom?

00:13:14: Du hörst es.

00:13:16: Im Fernsehen wirkt das ja riesig,

00:13:17: aber jeder, der schon mal in diesem Ballroom war: Es ist gar nicht so groß.

00:13:20: Ich habe den Ballroom ja nie voll besetzt erlebt.

00:13:23: Ich war ja eben zu den Zeiten,

00:13:25: als nur Familie und Freunde kommen durften.

00:13:30: Da hatten wir, weiß ich nicht, so 80 Leute im Publikum,

00:13:35: also wirklich ganz eng.

00:13:36: Jeder durfte nur zwei, drei Familienmitglieder.

00:13:41: So einen richtig vollen Ballroom habe ich auch dann,

00:13:44: als ich getanzt habe 2021, auch noch nicht erlebt.

00:13:47: Nein, der war auch dann immer nur so …

00:13:49: Ich glaube, die Energie, die das ausgeht vom Publikum …

00:13:52: Das muss cool sein.

00:13:53: [unverständlich 00:13:53]

00:13:55: Wir haben halt mit künstlichem Applaus dann auch gearbeitet.

00:13:57: [unverständlich 00:13:59]

00:13:59: Akustisch auch nicht das Gleiche.

00:14:00: Nein, natürlich nicht.

00:14:04: Ganz, ganz voll habe ich den Ballroom selbst so nicht erlebt.

00:14:08: Wenn du jetzt im Stadion bist und die Leute sind euphorisch,

00:14:11: ich meine, es gibt ja Spiele, da geht’s richtig zur Sache,

00:14:14: also wenn Austria gegen Rapid, so ein Derbyspiel,

00:14:17: da ist es natürlich schon die Emotionen vom Sport,

00:14:19: über die wir vorher schon gesprochen haben.

00:14:21: Da ist das schon sehr speziell, oder?

00:14:23: Ja.

00:14:24: In der Männerdomäne noch dazu, wenn du dort stehst.

00:14:27: [übersprechen 00:14:27]

00:14:29: Es kann aber auch irgendwie unschön werden,

00:14:31: weil du hörst dann auch, im Fußballstadion geht’s teilweise zu …

00:14:36: Was die Fans da teilweise sich gegenseitig beschimpfen oder Spieler beschimpfen,

00:14:40: das willst du teilweise gar nicht hören.

00:14:42: Und da bist du manchmal echt baff,

00:14:45: was für auch eine Aggressivität da manchmal rüberkommt.

00:14:48: So schön es sein kann, so erschreckend kann es auch sein.

00:14:53: Wo man sich zweimal überlegt, ob man mit den kleinen Kindern hingeht.

00:14:56: -Ja. -Muss ich sagen.

00:14:57: Genau, das ist es ja auch.

00:14:59: -Schade ist es eigentlich, nicht? -Ja.

00:15:02: Gerade eben die großen Vereine, die du jetzt angesprochen hast,

00:15:05: Rapid und Austria,

00:15:09: diese Fanlager sind ja wirklich mitunter sehr verfeindet auch.

00:15:14: Und deswegen sind diese Derbys auch immer unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen,

00:15:20: wenn sie über die Bühne gehen.

00:15:23: Aber wenn du merkst, das ist im Hintergrund so eine Aufregung,

00:15:28: nennen wir es mal so, wie ist es dann, zu moderieren?

00:15:31: Von der Lautstärke, vom Pegel her?

00:15:32: -Schwierig. -Kannst du es ausblenden? Wie geht das?

00:15:34: Was machst du mit den Ohren?

00:15:35: Ja, ich muss schon sagen, es ist schon schwierig.

00:15:39: Wir stehen dann immer am Seitenrand, als Moderator, Experte und so weiter,

00:15:46: am Seitenrand.

00:15:46: Das heißt, recht nah beim Publikum.

00:15:49: So mittendrin?

00:15:50: Lustig, wenn wir dann den Herbert Prohaska zum Beispiel als Experten haben.

00:15:53: Der kommt eigentlich immer ganz gut an bei den Fans,

00:15:55: aber dann gibt’s auch oft Herbert-Prohaska-Fangesänge

00:15:59: und das ist dann auch so laut.

00:16:01: Und dann rufen sie: „Herbert Prohaska“.

00:16:05: Es ist so laut teilweise.

00:16:06: Du musst dann echt noch versuchen, genauer hinzuhören.

00:16:13: Bist du ja komplett verkabelt mit In-Ears und versuchst,

00:16:18: Regieanweisungen, gleichzeitig die Antwort deines Gegenüber zu verstehen.

00:16:25: Unter diesem Geräuschpegel manchmal wirklich schwierig.

00:16:28: Ich nenne es auch oft so die Königsdisziplin des Moderierens,

00:16:32: also ein lautes Stadion ist weitaus schwieriger

00:16:37: als ein ruhiges Fernsehstudio.

00:16:40: Also um 20 Uhr den Sport moderieren zum Beispiel.

00:16:42: Ja.

00:16:43: Das ist easy-cheesy, stelle ich mir vor.

00:16:45: Es ist nicht so viel Störfaktor von außen, das ist es eigentlich.

00:16:50: Also zum Anfangen das wahrscheinlich besser.

00:16:52: Zum Anfangen ist es wahrscheinlich besser, in einem gemütlichen Studio zu beginnen.

00:16:56: Ja, definitiv.

00:16:57: -Das andere ist dann schon Hardcore. -Ja, schon.

00:17:00: Vor allem, wenn du dann mal was nicht hörst,

00:17:03: eine Anweisung der Regie, kannst du ja live auf Sendung nicht ins Mikro sagen:

00:17:07: „Können Sie mir das bitte noch mal sagen?“

00:17:09: Sondern dann kannst du raten oder überlegen:

00:17:12: „Was könnte mir mein Regisseur jetzt wohl gesagt haben?

00:17:14: Ich habe es nicht verstanden, aber wie mache ich denn jetzt am besten weiter?“

00:17:17: Das ist oft dann so ein Annehmen von möglichen Regieanweisungen.

00:17:24: -Stelle ich mir schwierig vor. -Ja, es ist spannend auf alle Fälle.

00:17:28: Auch wenn das Umfeld zu laut ist,

00:17:30: fange ich dann meistens an bei Off-Air-Moderationen,

00:17:32: dass ich dann auch so ein bisschen schriller werde.

00:17:34: Ja.

00:17:34: Das ist genau das, was ich [unverständlich 00:17:35].

00:17:36: Man versucht dann irgendwie, in der Ruhe zu bleiben, ist gar nicht so leicht.

00:17:39: Ja, das stimmt leider.

00:17:41: Mein Freund, der ist ein großer Kritiker von mir,

00:17:45: der sagt mir dann auch immer ganz ehrlich:

00:17:47: „Eben deine Stimme wurde da dann schon wieder auch so laut

00:17:49: oder du wirst dann so hoch mit der Stimme, das klingt nicht gut.

00:17:53: Versuch da, ruhig und tief zu bleiben.“ Aber das ist ganz schwierig.

00:17:56: [übersprechen 00:17:57]

00:17:57: Das ist sehr schwer, ja.

00:17:59: Du hast Handball gespielt eine Zeit lang.

00:18:01: Das heißt, die Leidenschaft zum Sport, die ist schon sehr früh gegeben worden.

00:18:05: Dein Vater ist Sportlehrer, stimmt das?

00:18:07: Ja, er ist jetzt schon in Pension.

00:18:09: Aber war es?

00:18:09: Er war Sportlehrer, genau.

00:18:11: Und hat dir das so ein bisschen weitergegeben.

00:18:13: Sport immer in der Familie.

00:18:15: Der Papa war unser Skilehrer, der war unser Tennislehrer.

00:18:21: Ja, wir hatten einen schönen Garten, wir haben mit ihm geturnt.

00:18:26: Wir haben alles mit ihm gemacht, das war wirklich cool.

00:18:28: -Daher die Leidenschaft zu Sport auch. -Ja, genau.

00:18:33: Was, glaubst du,

00:18:34: ist die Bedeutsamkeit beim Sport für den einzelnen Sportler, das Hören?

00:18:38: Warum ist das so wichtig, dass man beim Sport hören muss?

00:18:43: Ich denke jetzt beim Tennis, wenn du hörst, wie der Ball aufpäppelt.

00:18:47: Zum Beispiel, ja. Es gibt dir einfach Orientierung.

00:18:52: Wohin muss ich mich bewegen?

00:18:55: Wo ist es noch sicher?

00:18:59: Da geht’s ja auch irgendwie um die Abwägung von Risiko, von Sicherheit, von:

00:19:06: Welche Bewegung mache ich dann entsprechend?

00:19:09: Und am Ende des Tages ist es ja auch eben vielleicht die Motivation von außen,

00:19:13: wenn du Unterstützung hörst von außen durchs Anfeuern.

00:19:18: Beim Fußball, wo der Trainer reinschreit oder so.

00:19:20: Ja, eben.

00:19:22: Bei jeder Sportart natürlich, klar.

00:19:24: Ich kann mich noch gut erinnern, ich habe auch,

00:19:27: wie ich eben Sportwissenschaften studiert habe,

00:19:30: Aufnahmeprüfung machen müssen

00:19:32: und da ein gewisses zeitliches Limit, zum Beispiel beim Laufen, erreichen müssen.

00:19:37: Und wenn da jetzt niemand einen pusht

00:19:39: in diesen letzten wirklich schwierigen Minuten,

00:19:42: dann wird’s halt weitaus schwieriger.

00:19:44: Deswegen, das von außen,

00:19:46: so Zurufe, Motivation,

00:19:50: das kann schon sehr viel ausmachen beim Sport.

00:19:54: Es ist auch interessant:

00:19:57: Die Anweisungen des Trainers,

00:19:58: wenn der jetzt da reinschreit, verstehen die das auch alles?

00:20:01: Deswegen ist es auch gut, dass jeder gut hören kann.

00:20:04: Es ist wichtig beim Fußball jetzt,

00:20:05: das wird auch beim Handball nicht anders sein

00:20:07: und bei den ganz anderen Sportarten,

00:20:09: also die Signale und die Anweisungen genau zu verstehen.

00:20:15: Klar, ja.

00:20:15: Natürlich, wenn das jetzt ein riesiges Stadion ist

00:20:18: und da ist generell laut und die Musik dröhnt und Songs werden gesungen

00:20:23: und die Welle wird gemacht, ist das natürlich sehr, sehr schwierig.

00:20:25: Das ist schwierig, ja, aber sonst,

00:20:27: natürlich, man muss im Idealfall verstehen,

00:20:30: was einem der Trainer oder die Trainerin von außen zurufen möchte,

00:20:36: zeigen möchte.

00:20:37: Es muss jetzt nicht, glaube ich, immer übers Gehör gehen.

00:20:39: Vieles erkennt man ja vielleicht von außen auch durch gewisse Zeichen,

00:20:43: wenn man irgendwie einen Taktikwechsel

00:20:46: oder eine Systemumstellung bei einem Mannschaftssport zum Beispiel plant.

00:20:50: Ich glaube schon, dass man da auch durch Zeichen und so weiter viel machen kann.

00:20:55: Oder zum Beispiel beim Fußball sehe ich das immer wieder, da wird dann ein Zettel,

00:20:59: ein kleiner, mit Informationen einem Spieler übergeben

00:21:03: und der übergibt das dann dem nächsten und so

00:21:05: und jeder versucht dann, einmal kurz draufzuschauen,

00:21:07: und dadurch werden halt dann zum Beispiel, wenn eine Systemumstellung geplant ist,

00:21:13: wird das auch manchmal so weitergegeben.

00:21:15: Okay.

00:21:16: Welcher Trainer ist denn besonders stark im Einsatz,

00:21:19: der schreit und gestikulierend draußen am Rand steht

00:21:23: und ordentlich Gas gibt den Spielern oder Spielerinnen?

00:21:25: Es gibt Trainer,

00:21:26: die sind da von ihrem „normalen“ Naturell eigentlich eher ganz ruhig

00:21:32: und können dann voll ausflippen am Spielfeldrand.

00:21:38: Ich möchte da jetzt gar niemanden hervorheben.

00:21:40: Viele sind da sehr feurig und emotional,

00:21:44: aber es gibt dann halt auch welche,

00:21:46: die sitzen dann eher auf ihrer Trainerbank

00:21:48: und sind da sehr kontrolliert mit ihren Emotionen.

00:21:52: Aber wie gesagt, das ist jetzt niemand, der mir da besonders hervorgestochen ist.

00:21:58: Ich glaube, Emotion gehört dazu zum Sport.

00:22:00: Die ist extrem, finde ich.

00:22:01: Ja.

00:22:02: Vom Fußball bis zum Skifahren.

00:22:03: Da ist wirklich alles dabei.

00:22:05: Wäre ich selber eben als Profisportlerin, hätte ich schon gern lieber auch jemanden,

00:22:09: der da richtig mitlebt an der Seitenlinie

00:22:12: und wo ich auch merke,

00:22:13: der ist da genauso emotional involviert.

00:22:16: Na klar.

00:22:17: Das hilft natürlich sehr.

00:22:19: Musik ist aber auch schon ein großes Thema, auch beim Sport.

00:22:23: Warum motiviert uns das so? Was glaubst du?

00:22:27: Einfach, weil ja eben Musik Emotionen in einem auslöst.

00:22:31: Und das kann ja so motivierend sein.

00:22:36: Wenn ich jetzt sage, ich würde eine Runde laufen gehen,

00:22:39: würde ich das nur sehr selten ohne Musik machen.

00:22:42: Sicher, manchmal ist es vielleicht schön,

00:22:44: im ruhigen Wald und Vogelgezwitscher oder die Natur zu hören, aber sonst,

00:22:49: in den meisten Fällen ist Musik hat,

00:22:51: die so ein bisschen vielleicht einen auch pusht.

00:22:55: Schon so,

00:22:55: dass es einem auch ein bisschen vielleicht zu einer noch besseren Leistung hin …

00:23:00: Was hörst du da zum Beispiel, was wirklich Gas gibt?

00:23:03: Das darf dann auch schon elektronische Musik sein.

00:23:08: Von bis.

00:23:09: Ich bin bei den Backstreet Boys zu Hause,

00:23:11: aber auch bei elektronischer Musik, so ein bisschen in die House-Richtung.

00:23:17: Hörgeschichte in deiner Familie gibt’s gar keine,

00:23:19: bei euch hören alle gut?

00:23:22: Weil wir machen so ein bisschen Awareness für die Ohren.

00:23:24: Das heißt, man sollte sich mal bei der Nase nehmen

00:23:26: und wieder einmal zum HNO-Arzt gehen,

00:23:28: sich mal durchchecken lassen, ganz wichtig.

00:23:33: Es läuft nebenbei.

00:23:34: Man hört eh, es läuft eh alles gut.

00:23:36: Aber wenn was ist …

00:23:38: Ja, ich habe tatsächlich jetzt keinen direkten Berührungspunkt in der Familie,

00:23:43: wo es jemanden gäbe, der Hörprobleme hat.

00:23:48: Und auch jetzt mit Sportlern und Sportlerinnen …

00:23:52: Klar, ich habe viel schon mit Parasportlern zu tun gehabt

00:23:55: oder mit welchen, die Beeinträchtigungen haben,

00:23:59: die im Rollstuhl sitzen:

00:24:00: Rollstuhltennisspieler oder Paraschwimmer.

00:24:03: Von bis.

00:24:05: Oder blind sind.

00:24:06: Ja, genau.

00:24:08: Die aber wirklich großartige Leistungen bringen,

00:24:11: aber eben mit Hörproblemen habe ich jetzt so noch niemanden kennengelernt,

00:24:16: aber weil du diese Vorsorge auch angesprochen hast:

00:24:20: Natürlich, glaube ich, ist es wichtig,

00:24:22: in allen Bereichen Vorsorge zu betreiben

00:24:25: und lieber sich einmal öfter untersuchen lassen,

00:24:29: als wenn es dann vielleicht schon zu spät ist.

00:24:32: Das stimmt, ja.

00:24:33: Achtest du auf dein Hörvermögen?

00:24:36: Wie laut drehst du auf?

00:24:41: Ich merke schon manches Mal,

00:24:44: dass ich ein bisschen sensibel bin.

00:24:47: Ich weiß gar nicht, woran das jetzt liegt.

00:24:49: Ich glaube, es ist alles in Ordnung, aber zum Beispiel auch,

00:24:52: wenn man in einer lauten Disco ist oder eben in einer lauten Bar

00:24:57: und dann möchte dir jemand was ins Ohr sagen,

00:24:59: das ist mir dann teilweise sogar unangenehm.

00:25:01: Ich merke da schon eine gewisse Sensibilität

00:25:03: auch bei meinen eigenen Ohren.

00:25:06: Aber ich glaube, bis jetzt wirklich irgendein Problem [übersprechen 00:25:13].

00:25:13: Nein, Gott sei Dank.

00:25:14: Ich denke nur, wenn das Stadion so laut ist,

00:25:16: die Fans schlecht drauf, Chörgesänge sind,

00:25:19: du ein anstrengendes Interview hast,

00:25:21: wenn der Regisseur einer ist, der dauernd irgendwas da reinbrüllt,

00:25:25: dann glaube ich schon,

00:25:26: dass das nach so einer Live-Sendung von mehreren Stunden schon sehr,

00:25:29: sehr anstrengend ist, dass das von einem viel abverlangt.

00:25:33: Das ja, aber das ist eigentlich nicht das, was ich dann am deutlichsten spüre.

00:25:38: Das ist dann eher so vielleicht die Erschöpfung allgemein,

00:25:41: vor allem auch im Kopf, weil ich glaube, da passiert die meiste Arbeit.

00:25:47: War für dich eigentlich immer klar, was du machen willst?

00:25:49: Wir haben es vorher kurz schon gehört.

00:25:51: Es war auch ein bisschen steinig.

00:25:52: Du musst ein bisschen den Umweg nehmen,

00:25:55: aber du bist dort gelandet, wo du dich jetzt wohlfühst,

00:25:57: wo’s gut läuft, wo du gut angekommen bist.

00:26:01: Ja, es war schon in der Schule dann für mich klar.

00:26:05: Es hat mir verrückterweise das Referatehalten wirklich Spaß gemacht,

00:26:09: auch wenn das damals schon so ein bisschen ein Adrenalinkick war,

00:26:12: sich vor die Klasse zu stellen, etwas zu präsentieren,

00:26:15: aber es hat mir Spaß gemacht.

00:26:17: Und ich habe dann auch gutes Feedback bekommen und habe mir gedacht:

00:26:21: Dann möchte ich so was in die Richtung machen.

00:26:23: Habe nie gleich ans Fernsehen gedacht,

00:26:26: das war doch irgendwie noch ein bisschen zu groß und zu abstrakt,

00:26:29: aber ich habe mir gedacht, Radio oder bei einer Zeitung irgendwie schreiben,

00:26:33: und habe auch die ersten Praktika

00:26:37: und die erste Ausbildung bei einem Radiosender gemacht.

00:26:40: Das war so ein Sommerkurs, den ich da machen konnte.

00:26:45: Dann aber irgendwann gab’s mal so einen kleinen Online-Fernsehsender

00:26:50: oder ein Online-Videoportal.

00:26:52: Die haben eben gemeint:

00:26:53: „Möchtest du mal da von einem Event einen Bericht machen, auch vor der Kamera?“

00:26:57: Und so ist es dann passiert und das hat dann viel Spaß gemacht

00:27:00: und es gab dann eigentlich nie eine andere Option für mich.

00:27:03: [übersprechen 00:27:05]

00:27:05: Nein, überhaupt nicht. Es war immer nur das eine.

00:27:08: Auch wenn’s wahnsinnig steinig war, aber wenn man so viel Leidenschaft da hat,

00:27:13: dann lässt man sich echt nicht davon abbringen.

00:27:17: Was meinst du mit steinig? Was ist passiert?

00:27:19: Manchmal eine Tür zugegangen?

00:27:20: Genau, ganz viele Türen sind zugegangen.

00:27:22: Viele Castings, die du machst, viele Bewerbungen, die du rausschickst.

00:27:28: Oft kriegst du keine Antwort oder eine blöde Antwort.

00:27:33: Ich hatte früher so ein rollendes R.

00:27:37: Da habe ich schon Kommentare gehört von:

00:27:40: „Du wirst nie eine gute Moderatorin werden“

00:27:43: oder „Du wirst nie einen guten Job bekommen.“

00:27:46: Und wenn du da so Anfang 20 das alles hörst,

00:27:49: das macht schon was mit dir.

00:27:52: Aber was ist passiert?

00:27:53: Wer hat dir das gesagt, dass du das rollende R wegtrainieren musst?

00:27:56: Ein Fernsehverantwortlicher.

00:27:59: Das waren schon immer dann hochrangige Personen, die mir das gesagt haben.

00:28:02: Die haben gesagt: „Mit dem R schaffst du nix,-

00:28:04: Ja.

00:28:04: -wirst du nicht weit kommen.“ -Ja.

00:28:06: Ich war damals eigentlich ein bisschen bockig und habe gesagt:

00:28:08: „Nein.

00:28:09: Ich gehe trotzdem meinen Weg.“

00:28:12: Aber wie man ja heute hört, ich habe es dann doch umgelernt.

00:28:15: Ja, ich hab’s nicht mehr.

00:28:18: Es war tatsächlich dann so,

00:28:20: ich hatte dann eigentlich die große Chance bei PULS 4,

00:28:24: einen wirklich sehr tollen Job als Sportmoderatorin zu bekommen,

00:28:29: aber da war dann schon die Bedingung:

00:28:31: „Geh bitte noch mal in den Sprechtechnikunterricht

00:28:33: und arbeite daran.“

00:28:35: Natürlich habe ich mir überlegt:

00:28:37: „Gebe ich jetzt wirklich diesen Teil, der mich ausmacht, dieses rollende R,

00:28:41: gebe ich das auf oder will ich den Job unbedingt haben?“

00:28:45: Und ich habe dann tatsächlich

00:28:47: innerhalb von ein paar Wochen Training das umgelernt.

00:28:51: Ich stelle mir das gar nicht so leicht vor.

00:28:53: Doch, war es.

00:28:54: Es waren wirklich ein paar Wochen.

00:28:56: Man muss halt viel trainieren, viel üben und dann geht das.

00:29:01: Und ich bin rückblickend auch wirklich glücklich darüber,

00:29:04: dass ich das gemacht habe,

00:29:05: weil es jetzt einfach eine saubere Aussprache ist und

00:29:09: weil es mich selber sogar auch bei anderen,

00:29:11: wenn ich jetzt irgendwas ganz Markantes höre bei deren Aussprache,

00:29:16: denke ich mir selbst manchmal dann:

00:29:18: Vielleicht wäre da noch ein bisschen Sprachtraining ganz gut.

00:29:22: Es sind so kleine Störfaktoren dann.

00:29:25: Und deswegen bin ich jetzt eben rückblickend froh,

00:29:28: dass ich es gemacht habe.

00:29:29: Ingrid Thurnher hat mich am meisten beeindruckt –

00:29:31: wir haben mit ihr eine Sendung gemacht –,

00:29:32: die ist ja aus Vorlberg und ich verstehe dieses Vorarlbergisch überhaupt nicht.

00:29:37: Und das Mikro geht an, das Rotlicht,

00:29:39: und die spricht das schönste Hochdeutsch, das man sich nur vorstellen kann.

00:29:42: Deswegen denke ich mal, es ist möglich, aber es ist Arbeit.

00:29:45: Klar, ja sicher, eben.

00:29:46: Und deswegen:

00:29:48: Moderator oder Moderatorin zu sein, das wirkt für viele ganz leicht,

00:29:52: aber es ist ja auch eine Ausbildung,

00:29:55: dass du dich dann vor eine Kamera stellen kannst

00:29:57: und möglichst natürlich rüberkommst,

00:30:01: die Sprache oder Sprechtechnik beherrschst

00:30:05: oder auch die richtigen Fragen stellen kannst

00:30:08: und Interviewtechnik draufhast.

00:30:11: Das ist Ausbildung, das weiß man oft nur halt als Außerstehender nicht.

00:30:16: Ja, das ist ja gut, wenn ich meine, das ist alles so easy.

00:30:19: Du hast W24, PULS 4, Sky.

00:30:21: Du warst auch in Deutschland-

00:30:23: -Ja. -tätig und dann beim ORF.

00:30:26: So ist es. Genau, das war mein Weg.

00:30:28: Ja, aber es klingt so easy irgendwie.

00:30:30: Ja, wie gesagt,

00:30:31: ein bisschen habe ich da ja auch schon reinblicken lassen mit dieser Kritik,

00:30:36: die oft sehr, sehr unangenehm war.

00:30:41: Früher auch hatte ich noch blondere Haare,

00:30:44: da kam dann auch echt vieles.

00:30:47: Auch zu Beginn als Sportmoderatorin beim Fußball war ich noch blond

00:30:52: und da kamen auch so viele blöde Kommentare zur Haarfarbe.

00:30:57: „Das ist die Quotenblondine, die Quotentussi, die blonde Tussi.“

00:31:02: Ging’s auch ums Fachliche oder nur ums Äußere?

00:31:05: Sehr viel mal am Anfang ums Äußere.

00:31:07: Da muss man halt schon eine dicke Haut sich aneignen.

00:31:12: Das klingt jetzt schon wieder so blöd, als hätte ich mich auch da wieder angepasst.

00:31:15: Aber ja, ich habe dann tatsächlich

00:31:17: auch aufgrund dessen wieder meiner „Naturhaarfarbe“,

00:31:21: was es ja ist, eher wieder ins Bräunliche gemacht.

00:31:25: Wobei ich sagen muss,

00:31:26: auf Social Media bist du gut unterwegs und hast sehr viele Follower,

00:31:31: was ich gesehen habe, und die alle eigentlich sehr positiv sind.

00:31:35: Ja, Gott sei Dank, man erarbeitet sich ja auch eine gewisse Kompetenz dann.

00:31:41: Am Anfang war vielleicht mehr so dieses:

00:31:45: Die Leute, wenn sie mich gesehen haben,

00:31:47: haben sie vielleicht wirklich am Anfang mehr das Äußere gesehen

00:31:50: und noch gar nicht eine gewisse Kompetenz beim Sport.

00:31:53: Die hatte ich wahrscheinlich auch noch nicht so.

00:31:55: Und das war auch viel Arbeit,

00:31:56: dass ich mir dann beim Fußball das erarbeitet habe,

00:32:01: dass ich da auch wirklich weiß, worum es geht.

00:32:06: Das war nicht immer so,

00:32:07: das gebe ich ganz selbstkritisch zu.

00:32:10: Ich bin da teilweise naiv in Sendungen reingegangen.

00:32:16: Heutzutage, da würde ich sehr schwimmen,

00:32:19: wenn ich mit dem Wissensstand von damals in eine Live-Sendung gehen würde.

00:32:24: -Heute mache ich das schon anders. -Aber das ist die Erfahrung.

00:32:26: Ja, eben.

00:32:28: Wenn du jetzt die Interview machst, du schaust dir das Spiel an,

00:32:31: schreibst dir Fragen raus, analysierst das vorher auch mit dem Gast,

00:32:36: den du da sitzen hast meistens, wie zum Beispiel der Herr Prohaska.

00:32:41: Aber du schaust dir das wirklich an

00:32:43: oder besprecht ihr euch auch die Fragen zusammen oder ist das wirklich von dir?

00:32:48: Es ist im Großen und Ganzen eigentlich von mir.

00:32:52: Ich weiß zum Beispiel dann nach einer Sendung,

00:32:55: wir haben jetzt acht Minuten Gesprächszeit,

00:33:00: dann schreibe ich mir schon ein paar Themenpunkte auf, über die wir sprechen.

00:33:06: Und das kommt eigentlich von mir.

00:33:08: Natürlich, während dem Spiel,

00:33:10: wenn ich das mit dem Herbert Prohaska zum Beispiel schaue

00:33:12: oder mit dem Roman Mählich, merke ich natürlich:

00:33:15: Der regt sich gerade auf über den und den Punkt.

00:33:18: Das ist schon etwas, was ich mir aufschreibe.

00:33:20: Ich höre ja auch aktiv zu oder ich spreche mit ihnen während dem Spiel

00:33:25: schon über gewisse Szenen und schreibe mir da ein bisschen was dazu auf

00:33:29: und das weiß ich dann, dass ich das im Nachgang ansprechen werde.

00:33:33: Also ihr zwei?

00:33:34: Stelle ich mir auch lustig vor, wenn ihr zwei da zuschaut, gemeinsam.

00:33:37: Ja.

00:33:39: Wie seht ihr’s gemeinsam?

00:33:40: Oft sehr gemütlich.

00:33:41: Wenn wir jetzt im Studio ein Spiel, eine Sendung haben,

00:33:46: jetzt gar nicht vor Ort im Stadion sind,

00:33:48: sondern das Ganze aus einem Studio in Wien machen,

00:33:51: wir haben dann so einen großen Bildschirm, da schauen wir uns das Spiel an,

00:33:53: dann haben wir Snacks,

00:33:54: dann gibt es meistens irgendwelche Manner-Schnitten und so.

00:33:58: -Sehr gemütlich eigentlich. -Ja, das ist schon gemütlich.

00:34:01: Und dann schauen wir uns das an und dann geht’s wieder live auf Sendung.

00:34:04: Wie wird die EURO heuer ausschauen im ORF?

00:34:07: Du wirst heuer nicht dabei sein.

00:34:08: Das stimmt.

00:34:09: -Ich bin Zuschauerin zum ersten Mal. -Seit langer Zeit.

00:34:12: Ja, genau.

00:34:13: Wird Fußball heuer im Sommer eine kleine Nebenrolle spielen.

00:34:16: Ja,

00:34:17: weil eine große andere Rolle auf mich wartet.

00:34:20: -Es wird eine Babypause bei mir geben. -Wunderschöne Aufgabe.

00:34:23: Und mein erstes Kind wird auf die Welt kommen

00:34:26: und das ist dann während der EM im Sommer für mich so,

00:34:30: dass ich da dem Fußball nicht ganz so viel Wichtigkeit zuordnen kann,

00:34:36: wie es sonst mal der Fall war.

00:34:38: Aber ich freue mich auch auf diese Zeit.

00:34:40: Das wird, glaube ich, muss man ganz ehrlich sagen,

00:34:42: sicher die schönste Zeit in meinem Leben.

00:34:44: Das stimmt.

00:34:44: Und da darf auch der Sport mal in den Hintergrund treten.

00:34:49: Wobei, die Spiele in Deutschland, das geht sich gut von der Zeit aus.

00:34:53: Es gibt die TVthek, du kannst alles nachschauen.

00:34:55: Selbstverständlich.

00:34:56: Ich werde mir das natürlich anschauen

00:34:58: und ich freue mich wahnsinnig, dass Österreich dabei ist,

00:35:02: und werde als Fan mitfiebern,

00:35:05: aber habe halt auch noch eine andere Rolle,

00:35:09: auf die ich mich sehr freue.

00:35:13: Bist du ein bisschen traurig auch?

00:35:14: So ein bisschen traurig, dass man nicht dabei ist,

00:35:16: weil es ist schon ein Event, das nur alle vier Jahre ist.

00:35:20: Es ist schon was Besonderes.

00:35:21: Ja, das ist natürlich so und ich muss auch zugeben:

00:35:23: Natürlich, ich bin ja schon einfach ein strebsamer Mensch.

00:35:29: Ich liebe meinen Job.

00:35:30: Ich mache gerne alle Dinge, die sich mir anbieten,

00:35:33: und dann natürlich auf etwas zu verzichten und ein Kind zu bekommen,

00:35:37: heißt natürlich auch, ein bisschen woanders zurückstecken zu müssen.

00:35:39: Das war für mich gerade am Anfang zu realisieren nicht so leicht.

00:35:45: Auch zum Beispiel den Wiener Opernball,

00:35:47: was ich jetzt jahrelang gemacht habe,

00:35:50: das geht sich dieses Jahr dann so leider nicht aus,

00:35:52: auch weil wir da einfach immer bis spät in die Nacht gedreht haben.

00:35:56: Und jetzt gibt’s eben Gesetze für Schwangere,

00:35:58: die das nicht erlauben.

00:36:00: Es ist natürlich auch so mit Verzicht verbunden und natürlich,

00:36:05: am liebsten würde ich gleich alles gleichzeitig machen:

00:36:07: arbeiten, Kind kriegen, Familie und Job.

00:36:11: Aber wie gesagt,

00:36:12: es ist nicht immer alles gleichzeitig möglich

00:36:14: und das muss man halt auch akzeptieren.

00:36:17: Was treibt dich an täglich?

00:36:19: Was motiviert dich?

00:36:22: Ich glaube, einfach meine Leidenschaft für das,

00:36:25: was ich mache.

00:36:27: Das ist immer das, was mich immer weiterbringt.

00:36:31: Ich habe natürlich auch Tage, wo es mir schwerfällt,

00:36:34: wo ich nicht so den Glauben an mich selbst habe,

00:36:37: aber irgendwie kommt dann doch wieder irgendein Erlebnis oder eine Chance,

00:36:43: die sich mir wieder auftut, wo ich dann wieder merke:

00:36:46: Es geht ja eh.

00:36:47: Und dann habe ich wieder dieses Feuer und diese Leidenschaft

00:36:50: und freue mich und kann wieder gut weitermachen.

00:36:53: Bist du selbstkritisch?

00:36:54: Ja, sicherlich.

00:36:56: Ich schaue mir auch jede Sendung eigentlich von mir an.

00:37:00: -Nicht jetzt- -Wirklich? Immer noch?

00:37:01: -die komplette Sendung, aber ich schaue dann schon meistens rein,

00:37:04: um mir so ein bisschen einen Eindruck zu verschaffen:

00:37:09: War das jetzt gut? War das nicht gut?

00:37:11: Und da schaue ich mir das schon auch sehr kritisch an.

00:37:16: Wie lang wirst du dir die Auszeit nehmen oder lässt du es mal auf dich zukommen?

00:37:21: Ja, erst mal muss ich natürlich sagen,

00:37:22: ich lasse es mal auf mich zukommen und schaue mal,

00:37:24: ob das gesundheitlich auch für Baby und Mama mir passt.

00:37:29: Aber sonst habe ich jetzt nicht vor, allzu lange zu Hause zu bleiben.

00:37:34: Das ist das Schöne an meinem Job,

00:37:35: man kann auch tageweise wieder Sendungen übernehmen.

00:37:38: Ich könnte mir dann schon vorstellen, so eine Sendung in der Woche zu machen.

00:37:44: Wenn man das gut organisieren kann,

00:37:46: so mit dem Baby, dann hoffe ich, dass das so klappt.

00:37:52: Das klingt doch alles sehr gut und gut überlegt.

00:37:53: Auch die Olympischen Sommerspiele heuer großes Thema.

00:37:57: Wobei, wer wird denn Europameister?

00:37:59: Im Fußball?

00:38:00: Ja, das würde mich schon noch interessieren.

00:38:02: Was ist dein Tipp?

00:38:05: Wir sind zwar dabei, aber …

00:38:07: Ja, das schon.

00:38:10: Frankreich ist immer ganz weit vorne zu sehen.

00:38:13: Deutschland ist eine gute Turnier-

00:38:15: Ja, aber die haben jetzt ganz schwierige Monate hinter sich.

00:38:19: Auch wenn sie im eigenen Land spielen,

00:38:21: Deutschland sehe ich da jetzt nicht ganz vorne,

00:38:24: aber eben Frankreich haben sehr viele gute junge Fußballspieler,

00:38:28: England …

00:38:31: Lassen wir uns überraschen.

00:38:31: Aber ich hoffe natürlich auch, dass Österreich uns begeistern kann.

00:38:37: -Das wäre schön. -Das wäre gut, ja.

00:38:39: Es geht darum, man muss manchmal ja nur ein bisschen eine Begeisterung schaffen

00:38:43: und dann spielt man sich eben so,

00:38:45: wie eine Turniermannschaft sich dann entwickeln kann,

00:38:47: in ein Turnier hinein und dann gehen oft Dinge auf,

00:38:51: von denen man zuvor gar nicht gedacht hat, dass man das schaffen kann.

00:38:55: Das haben die Frauen gut geschafft, finde ich.

00:38:57: Ja, zum Beispiel.

00:38:58: Oder jetzt vor Kurzem

00:38:59: auch die österreichische Handballnationalmannschaft.

00:39:02: Das war jetzt auch ganz toll.

00:39:03: Großes Thema, ja.

00:39:05: Dafür schlägt dein Herz eh immer noch, oder?

00:39:06: -Ja, genau. -Der Handball ist gut.

00:39:08: Kristina, danke für deine Offenheit.

00:39:10: Danke für dein Dasein, dass du da warst.

00:39:13: Alles Gute für die schönste Zeit.

00:39:14: Danke schön.

00:39:15: -Für das Baby. -Danke.

00:39:16: Dass alles gut läuft.

00:39:17: Danke Ihnen für Ihr Interesse bei unseren Hörgesprächen.

00:39:20: Das nächste kommt demnächst, wir halten Sie auf dem Laufenden.

00:39:22: Wie gesagt, einfach abonnieren und dann sind Sie top informiert und wissen gleich,

00:39:27: wann wir wieder mit dem nächsten Podcast on air sind.

00:39:30: Alles Liebe. Auf Wiederhören.

00:39:32: Tschüss.

00:39:33: Zum Schluss: Persönliches über das Hören.

00:39:36: Welches ist Ihr Lieblingsgeräusch?

00:39:40: Mein Lieblingsgeräusch?

00:39:43: Klingt jetzt total witzig, aber das ist,

00:39:46: wenn mein Freund nach einer längeren Geschäftsreise wieder nach Hause kommt

00:39:51: und den Schlüssel ins Türschloss steckt und dieses Umdrehen des Türschlosses,

00:39:56: wenn ich das höre,

00:39:58: dann freue ich mich immer schon so, dass er da ist.

00:40:01: Und das ist ein Geräusch, wo ich weiß,

00:40:03: er ist wieder gut zurück nach Hause gekommen.

00:40:05: Ich laufe dann immer gleich zur Tür

00:40:07: und empfange ihn dann mit einer großen Umarmung.

00:40:10: Und das ist eben so ein Geräusch, das ich sehr gerne mag,

00:40:13: auf das ich mich einfach immer freue.

00:40:16: Auf welches Geräusch könnten Sie verzichten?

00:40:22: Verzichten könnte ich im Fußballstadion

00:40:24: auf viele negative Zurufe von pöbelnden Fans,

00:40:31: von Buhrufen, weil ich finde, Sport ist eigentlich so was Schönes,

00:40:35: so was Verbindendes,

00:40:36: und da sollte es die Schimpfereien im Fußballstadion

00:40:40: am besten gar nicht geben.

00:40:42: Wäre Ihr Leben ohne Gehör anders verlaufen?

00:40:46: Selbstverständlich wäre mein Leben, ohne hören zu können, anders verlaufen.

00:40:52: Es wären wahrscheinlich viele schöne, prägsame Momente, die ich erlebt habe,

00:40:58: jetzt so nicht in meiner Erinnerung, in meinem Herzen,

00:41:00: aber ich hätte wahrscheinlich auch andere Wege gefunden,

00:41:03: damit umzugehen und auch ein erfülltes Leben zu leben.

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