#45 - Hilde Dalik

Shownotes

Hörgespräche: Sinnvolles aus dem Leben – Wöchentliche Interviews mit bewegenden Persönlichkeiten. Mehr dazu auf https://hoerenbewegt.at​​​

Gast: Hilde Dalik Moderation: Carola Gausterer

Inhalt der Sendung: Sie würde sich im Falle des Falles sofort hörversorgen lassen, so die österreichische Schauspielerin Hilde Dalik. Ein bisschen kennt sie sich ja schon aus mit dem Thema, trägt sie doch in ihrer aktuellen Rolle als Bergdoktor-Gefährtin ein Hörgerät.

Erfahren Sie im Hörgespräch, welche Klänge die charmante Schauspielerin als Kind am besten in den Schlaf begleiteten und warum es manchmal komisch ist, die eigene Stimme zu hören. Ein besonderer Blick hinter die Kulissen sorgt zudem für spannende Einblicke – nicht nur für Bergdoktor-Fans.

Spannendes und inspirierendes Hörgespräch mit der sehr sympathischen Hilde Dalik, der ein bewusster und achtsamer Umgang mit dem Hören ebenso am Herzen liegt wie uns!

Über HÖREN BEWEGT: Alles um uns ist Kultur. Sie bedeutet die Gestaltung des Zusammenlebens, Traditionen, Geschichte Politik sowie den künstlerischen Ausdruck einer Gesellschaft. Die Pflege und Entwicklung jeglicher Form von Kultur erfordert zwischenmenschlichen Austausch. Welche entscheidende Rolle ein intaktes Gehör dabei zukommt, zeigt die Initiative HÖREN BEWEGT. Themen und Events zu Leben, Kunst, Bildung und vielem mehr lassen Sie eintauchen in die spannende und wunderbare Welt des Hörens! Mehr zur Initiative HÖREN BEWEGT auf https://hoerenbewegt.at​​​

Über MED-EL: MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2200 Personen aus ca. 75 Nationen in 30 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Über 200.000 Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.
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Transkript anzeigen

00:00:00: Es ist eigentlich eines der wichtigsten Dinge beim Schauspielen,

00:00:06: weil man ja reagiert auf den Partner, die Partnerin.

00:00:10: Und da ist das Zuhören extrem wichtig.

00:00:13: Eigentlich, wenn ich nicht zuhöre, was vom Partner kommt,

00:00:19: bin ich einfach verloren, glaube ich.

00:00:21: Also dann kann ich meinen Stiefel abspielen,

00:00:23: aber es wird nie ein Miteinander sein.

00:00:48: Herzlich willkommen. Schön, dass sie wieder mit dabei sind

00:00:50: bei den Hörgesprächen: Sinnvolles aus dem Leben.

00:00:52: Eine neue Folge. Wir haben wieder jemanden eingeladen.

00:00:56: Wir freuen uns sehr, dass sie da ist.

00:00:58: Sie kennen sie wahrscheinlich entweder von der Bühne,

00:01:00: sie war an der Josefstadt beschäftigt, oder aus Film und Fernsehen.

00:01:04: Da hat sie z.B. bei den Vorstadtweibern mitgespielt,

00:01:07: hat dafür 2018 auch eine ROMY bekommen.

00:01:10: Und jetzt ist sie unter anderem zu sehen beim Bergdoktor seit zwei Staffeln.

00:01:16: Freue mich sehr, dass sie da ist.

00:01:17: Vielleicht gibt es ja die nächste ROMY für die Bergdoktor-Rolle Karin Bachmeier.

00:01:21: -Hilde Dalik ist da, freue mich sehr. -Grüß dich. Hallo.

00:01:24: Wir haben viel zu besprechen, deswegen fangen wir gleich an.

00:01:27: Es heißt Hörgespräche. Was bedeutet hören für dich?

00:01:31: Ich habe jetzt auch dran gedacht, was so besondere Momente für mich sind

00:01:37: oder was das Besondere war.

00:01:40: Zum Beispiel Hören war sehr wichtig,

00:01:42: wie ich den ersten Herzschlag meiner Tochter gehört habe im Bauch.

00:01:46: Das ist natürlich was ganz Besonderes.

00:01:49: Und ich habe jetzt auch immer wieder so drüber nachgedacht,

00:01:55: welche Hörerlebnisse für mich so besonders waren.

00:01:58: Und da habe ich mich z.B. daran erinnert, dass ich, wie ich ein Kind war,

00:02:01: immer Angst gehabt hab beim Einschlafen.

00:02:05: Und dann hat mein Vater immer Klavier gespielt,

00:02:08: in einem anderen Raum und das war weiter weg,

00:02:10: aber es war für mich so angenehm und das ist so eine schöne Hör-Kindheitserinnerung

00:02:17: und hat mir so ein wunderbares Einschlafgefühl gegeben.

00:02:22: Ein Gefühl der Sicherheit wahrscheinlich, oder?

00:02:24: -Ja, genau. -Manche sagen das auch mit

00:02:26: die Mama tut in der Küche das Geschirr wegräumen am Abend

00:02:30: und dadurch können sie auch besser einschlafen.

00:02:32: -Stimmt, genau. -Also einfach in erster Beruhigung.

00:02:34: So, also ich finde, das ist immer auch ein großer Unterschied,

00:02:36: ob man dann in der Stadt schläft, auch wenn man auf Urlaub ist oder so,

00:02:39: wenn man anderswo schläft, als man es gewohnt ist.

00:02:43: Wenn man in der Stadt schläft und Geräusche hört von außen,

00:02:46: dann ist für mich das beruhigender, als wenn ich irgendwo am Land bin,

00:02:50: wo ich gar nichts mehr höre.

00:02:52: Wo dann auch, wenn es dunkel ist, die Vögel aufhören zu zwitschern

00:02:54: und die Zirpen nicht mehr zirpen, oder Grillen zirpen, weißt du.

00:03:00: Aber hören ist so ein großes Thema und gerade du in deinem Job,

00:03:04: du brauchst das Hören.

00:03:05: Sonst funktioniert es ja nicht.

00:03:07: Natürlich, es ist eigentlich eines der wichtigsten Dinge

00:03:14: beim Schauspielen, weil man ja reagiert auf den Partner, die Partnerin

00:03:19: und da ist das Zuhören extrem wichtig.

00:03:22: Eigentlich, wenn ich nicht zuhöre, was vom Partner kommt,

00:03:28: bin ich einfach verloren, glaube ich.

00:03:30: Also dann kann ich meinen Stiefel abspielen,

00:03:33: aber es wird nie ein Miteinander sein.

00:03:37: Und das ist wichtig, sowohl auf der Bühne bei dir,

00:03:39: du warst lange Zeit an der Josefstadt, glaub zehn Jahre oder so,

00:03:42: und dann bei Film, bei diesen ganzen Filmaufnahmen.

00:03:45: Und bist auch im Studio oft zu Gast, bei Fernsehshows oder so weiter.

00:03:49: Das heißt, es funktioniert ja gar nicht. Es ist ein Geben und Nehmen.

00:03:52: Natürlich, ja. Es ist immer so, also ich meine,

00:03:56: es gibt so eine Regel beim Schauspielen:

00:03:58: Tu nichts, wenn nicht irgendwas passiert, was dich dazu bringt, etwas zu tun.

00:04:03: Also das kann natürlich auch ein visueller Reiz sein,

00:04:08: aber das Zuhören ist das Wichtigste.

00:04:11: Und das Zuhören, das ist eben nicht nur das Hören,

00:04:16: sondern das heißt eigentlich auch, das zu fühlen

00:04:19: oder das sich dem Partner, der Partnerin zuwenden

00:04:25: und das alles aufzunehmen, was von der anderen Seite kommt.

00:04:30: Kennst du Fälle in deinem Umfeld, die nicht mehr gut hören

00:04:34: oder von Beginn an nicht gehört haben?

00:04:36: Ja, ich kenne einige Personen.

00:04:40: Meine Schwester zum Beispiel hat Hörgeräte,

00:04:41: die hört nicht mehr so gut wie als Kind,

00:04:48: aber die ist jetzt auch nicht, die ist jetzt nicht alt,

00:04:51: sondern das ist einfach so passiert.

00:04:54: Und mein Vater, der hat halt, je älter er geworden ist,

00:04:59: immer ein bisschen schlechter gehört und trägt Hörgeräte auch.

00:05:04: Also es ist in der Familie.

00:05:07: Also ich kenne das,

00:05:09: ja, meine ehemalige Ballettlehrerin hat zum Beispiel auch immer schlechter

00:05:13: und schlechter gehört und hat jetzt ein Implantat bekommen

00:05:17: und gehört jetzt sehr gut damit.

00:05:19: Also ist CI-versorgt, Cochlea-Implantat-versorgt, sehr gut.

00:05:23: Wie hat dieses Miteinander funktioniert,

00:05:26: wenn du bei ihr im Ballettunterricht warst?

00:05:28: Hat sie dann allen vorgezeigt, wie hat das funktioniert?

00:05:31: Da hat sie sehr gut gehört. Da hat sie sehr, sehr gut gehört.

00:05:34: Nur ist das, im Laufe der Zeit ist es halt schlechter geworden,

00:05:39: bis sie dann fast, glaube ich, nichts mehr gehört hat.

00:05:42: Und jetzt hat sich das verändert.

00:05:46: Die Korrespondenz ging auch per E-Mail dann,

00:05:48: weil sie gar nicht mehr hören konnte,

00:05:50: wie sie sich dazu entschlossen hat, mit CI versorgt zu werden.

00:05:53: -So war das. -CI, ja, so sagt man das.

00:05:56: Das ist einfach nur die Abkürzung: Cochlea Implantat, CI-versorgt, genau.

00:06:01: Du hast aber – auch interessant – deine Stimme geliehen

00:06:04: einer Zeichentrickfigur, nämlich die Heinzels.

00:06:09: Da gab es ja schon Teil eins. Diesmal „Neue Mützen, neue Mission".

00:06:13: Da leihst du ja der Ila, dem Heinzelmädchen aus Wien, die Stimme.

00:06:17: Wie war denn das?

00:06:18: War das Premiere für dich,

00:06:19: dass du die Stimme einer kleinen Comicfigur leihst?

00:06:23: -Ja, das war auf jeden Fall Premiere. -Wie ist das? Das ist ganz anders, oder?

00:06:26: Weil da kannst du ja deine Mimik nicht dazu verwenden.

00:06:29: Nein, das ist lustig, am Anfang denkt man,

00:06:32: es fehlt einem was, weil man ja nicht eben die Mimik hat.

00:06:37: Aber im Gegenteil, ich habe das Gefühl,

00:06:40: dass ich dadurch was ganz Anderes hervorkehren konnte,

00:06:46: nämlich tatsächlich eine neue Stimme,

00:06:50: eine herausgehende Emotion,

00:06:55: die man ja normalerweise beim Spielen eher nicht hat.

00:06:58: Da ist man ja eher …

00:06:59: Man will jetzt nicht over the top schauspielern,

00:07:03: -sondern so, wie es halt- -normal ausschaut, authentisch.

00:07:10: Und in dem Fall war das eine Herausforderung.

00:07:14: Aber ich bin mir vorgekommen wie eine Superheldin,

00:07:17: weil man da plötzlich die Wände hochkraxeln kann als Heinzelmädchen.

00:07:23: Und weil man eben plötzlich andere Seiten an sich entdecken kann.

00:07:27: Aber muss man da lauter sprechen?

00:07:29: Muss man sich da noch mehr reinsteigern von der Stimmlage her?

00:07:33: Weil es fast ein bisschen überzeichnet ist?

00:07:35: Ja, es ist schon überzeichnet.

00:07:36: Und wir haben da auch im Studio herumprobiert und geschaut,

00:07:40: welche Stimme passt für die Ila gut?

00:07:43: Und dann eben auch, ab wann ist es übertrieben und ab wann nicht.

00:07:47: Und ich bin draufgekommen,

00:07:48: man kann eigentlich … Also es gibt fast kein „Zu viel".

00:07:52: Man kann da richtig, richtig viel machen

00:07:55: und eben auch diese Bewegungen auch mitsprechen.

00:07:59: Und nicht nur die Worte, sondern auch in der Bewegung.

00:08:05: Oder so, das ist einfach lustig.

00:08:07: Das ist ja eine ganz neue Situation, weil du siehst die Bilder ohne Ton

00:08:10: und dann versuchst du halt im Studio

00:08:12: -mit der Figur quasi Wände hochzugehen. -Genau.

00:08:15: Und das Ganze muss man auch mit der Atemtechnik rüberbringen.

00:08:18: Und die Sache ist, dass man ja noch nicht den fertigen Film sieht,

00:08:22: sondern man sieht Skizzen,

00:08:24: die die 3D-Animationskünstler:innen gemacht haben.

00:08:29: Und danach wird erst der fertige Film gemacht

00:08:35: oder gezeichnet oder eben nicht gezeichnet,

00:08:38: sondern 3D-animiert.

00:08:42: Das heißt, wir haben nicht den fertigen Film gesehen,

00:08:44: sondern wir haben teilweise auch Schwarz-Weiß-Skizzen gesehen

00:08:49: und dann eigentlich sogar die Figur ein bisschen mit erfunden.

00:08:55: Aber ich habe wirklich den größten Respekt vor diesen ganzen Menschen,

00:08:58: die daran gearbeitet haben, diesen Film zu machen.

00:09:01: Weil z.B. kommt da ein Hochzeitskleid vor.

00:09:03: Und ich glaube, da hat eine Person fast zwei Monate

00:09:06: allein an diesem Kleid gearbeitet, sehr, sehr viele Menschen mitgearbeitet.

00:09:11: Wir wechseln rüber in die schöne heile Welt.

00:09:13: Bergdoktor, seit zwei Staffeln bist du da wieder mit dabei,

00:09:16: weil du hast irgendwann einmal schon eine Folge mitspielen dürfen,

00:09:20: über das reden wir gleich.

00:09:21: Aber jetzt bist du fixes Mitglied.

00:09:23: Und das Spannende ist, also an der Seite von Hans Sigl.

00:09:26: Wenn sie den Bergdoktor nicht kennen,

00:09:28: spielt in Tirol an vier verschiedenen Schauplätzen, glaube ich.

00:09:32: Also Ellmau, Söll, alles rund um „Wilder Kaiser".

00:09:38: Also weiß ich jetzt gar nicht.

00:09:39: Also ich war, glaube ich, schon auf mehr-

00:09:41: -Going, Ellmau, Scheffau- -Ach so, ja, aber-

00:09:45: Der Gruberhof ist dann in Söll.

00:09:46: -Ach so, du meinst jetzt die Hauptorte. -Die Hauptdrehorte.

00:09:49: Dann, wenn was passiert.

00:09:51: Dann natürlich gibt es noch zusätzliche Schauplätze.

00:09:53: -Es passiert ja immer Action in dieser- - Es passiert immer sehr viel.

00:09:55: -Es passiert immer- -Auf den Bergen.

00:09:57: Unten im Tal, überall.

00:10:00: Das Besondere eben an deiner Rolle ist,

00:10:02: dass du ein Hörgerät in der Staffel, also in der Rolle trägst.

00:10:07: Du bist die Karin Bachmeier

00:10:08: und dann gab es natürlich sehr viele wilde Spekulationen in den Zeitungen,

00:10:12: also vor allem in Deutschland,

00:10:13: -Bunte, Bild, alles war voll damals. -Ach wirklich?

00:10:16: Sie trägt ein Hörgerät beim Bergdoktor,

00:10:19: die neue Geliebte von Herrn Dr. Martin Gruber,

00:10:23: eine Hörbeeinträchtigung.

00:10:25: Jetzt haben sie dann natürlich auch spekuliert:

00:10:27: Hat Hilde Dalik auch eine Hörbeeinträchtigung?

00:10:30: Wie hast du das damals alles aufgenommen?

00:10:32: Wie war das, dass die Drehbuchautoren gesagt haben:

00:10:34: Du kriegst ein Hörgerät?

00:10:35: Ach so, das war ja eigentlich nicht so: Du kriegst ein Hörgerät.

00:10:38: Sondern ich habe in der sechzehnten Staffel,

00:10:41: in der ersten Folge hatte ich eine Episodenrolle

00:10:44: als Karin Bachmeier schon.

00:10:46: Und da wurde die Geschichte von mir, meiner Tochter und meinem Vater erzählt

00:10:52: und es ging darum, dass ich irrsinnig schiach bin zu meinem Vati

00:10:58: und meine Tochter weiß nicht warum.

00:11:00: Und dann stellt sich langsam, langsam heraus,

00:11:02: dass er, als ich Jugendliche war,

00:11:06: alkoholsüchtig war und mich so fest geschlagen hat,

00:11:09: dass ich drei Wochen im Spital gelegen bin

00:11:12: und am linken Ohr das Hör-

00:11:19: -Wie sagt man? Hör- -Hörvermögen.

00:11:21: Hörvermögen, genau. Das Hörvermögen verloren habe.

00:11:24: So gut wie verloren habe, fast verloren habe.

00:11:29: Und seitdem trage ich eben dieses Hörgerät, das war die Geschichte.

00:11:33: Und dann ist aber die Karin Bachmeier doch immer wieder aufgetaucht

00:11:38: und konnte natürlich dann nicht plötzlich geheilt sein wie durch ein Wunder,

00:11:43: sondern sie musste natürlich ihr Hörgerät mitnehmen.

00:11:46: Und das ist die Erklärung.

00:11:50: Also das ist nicht einfach so, hat sich nicht irgendwer einfach so ausgedacht,

00:11:52: sondern das kam tatsächlich aus dieser Geschichte.

00:11:55: Also die Hardcore Bergdoktor-Fans, die wissen das alles.

00:12:00: Und, genau.

00:12:03: -Das heißt, du spielst jetzt mit Hörgerät. -Genau.

00:12:05: Es wird aber nicht weiter thematisiert.

00:12:08: Bespielt, thematisiert. Ja, es ist einfach …

00:12:12: Das ist einfach down.

00:12:13: Ich finde das total okay. Es gibt viele Menschen,

00:12:16: die ein Hörgerät tragen und die Welt ist halt …

00:12:22: Aber man kann sagen, du hast keine Hörbeeinträchtigung.

00:12:26: -Das ist wirklich nur der Rolle gesch- -Bisher noch nicht.

00:12:28: Vielleicht wird es mal kommen,

00:12:29: das wissen wir beide, das wissen wir nicht.

00:12:32: Aber inzwischen nicht.

00:12:33: Wie hast du dich auf die Rolle vorbereitet?

00:12:34: Wie du gehört hast: Also es geht weiter mit diesem Hörgerät.

00:12:38: Reagiert man da anders? Macht man da was anders?

00:12:39: Oder ist das ganz normal?

00:12:41: -Wie, wenn es jede andere Rolle wäre? -Es ist eigentlich ganz normal,

00:12:43: aber ich kenne es ja auch von zu Hause,

00:12:44: dass das eben Menschen, die ein Hörgerät haben,

00:12:47: wenn die das nicht drinnen haben, dass sie halt anders reagieren.

00:12:51: Ich meine, in meinem Fall, also im Falle der Karin Bachmeier,

00:12:54: ist es ja noch dazu, dass sie nur auf einer Seite sehr schlecht hört

00:12:57: und auf der anderen nicht.

00:13:00: Und deshalb ist das Hörvermögen dann nicht so eingeschränkt.

00:13:05: Aber ich kenne das natürlich auch,

00:13:07: dass man sich dann eher zurückzieht oder zurückhält

00:13:10: oder dann nicht am Mittagstisch zum Beispiel

00:13:15: sich so sehr beteiligt

00:13:19: oder einfach bei den Gesprächen so sehr dabei ist,

00:13:22: sondern, dass man sich eher zurückzieht.

00:13:24: Wird lauter gesprochen bei euch zu Hause?

00:13:26: Eben durch deine Schwester, durch den Papa?

00:13:29: Also eigentlich nicht.

00:13:34: Das, was man versucht, oder das, was wir versuchen, ist,

00:13:37: dass halt nicht ein zu großes Chaos herrscht.

00:13:41: Weil wir wissen, dass wenn man irgendwo ist,

00:13:45: in einem Lokal z.B. oder auch zu Hause,

00:13:47: wenn ständig durcheinander gesprochen wird,

00:13:49: dass es dann sehr anstrengend ist,

00:13:51: auch für Menschen, die Hörgeräte tragen, da zu folgen.

00:13:55: Weil ich weiß nicht, wie es ist, aber ich glaube, weil es sehr ungefiltert,

00:14:00: weil sehr ungefiltert alle Reize auf einmal auf einen einprasseln.

00:14:05: Und das ist schwieriger. Also das versuchen wir schon zu vermeiden.

00:14:09: Oder eben so große Gesellschaften müssen ja auch dann nicht immer sein.

00:14:14: Und dann lenkt noch der Fernseher oder das Radio oder so-

00:14:17: Solche Nebengeräusche, ich glaube, das ist alles ein bisschen schwierig.

00:14:21: Aber wir reden nicht lauter.

00:14:24: Vor allem, wenn man ein Hörgerät drinnen hat.

00:14:26: Ich weiß noch von der Oma, da hat man halt extrem laut gesprochen,

00:14:29: -damit sie es halt gehört hat. -Stimmt, aber hatte sie ein Hörgerät?

00:14:33: -Nein. -Na eben.

00:14:34: Ja, siehst du.

00:14:39: Ihr nehmt euch bei diesen Drehorten sehr viel Zeit für die Fans,

00:14:43: habe ich mir sagen lassen.

00:14:45: Da gibt es so eigene Tage,

00:14:46: wo die Fans auch zu euch kommen können auf diesen Gruberhof.

00:14:49: Warst du schon mal dabei? Wie ist das?

00:14:51: Ich war bei so einem Fan-Tag schon dabei, ja.

00:14:53: Das ist also überwältigend, also man …

00:15:00: Von wie vielen Leuten reden wir da?

00:15:02: Gute Frage, ich glaube,

00:15:04: also das ist immer unterschiedlich, bei welcher Location das ist.

00:15:07: Es gab mal so ein „Bergfest" heißt das

00:15:10: und da glaube ich, waren es so um die zwei bis dreitausend Menschen,

00:15:14: die alle auf den Berg rauf gefahren sind

00:15:16: und dann manche von ihnen schon um 7 Uhr gewartet haben,

00:15:19: obwohl sie wussten, dass wir erst um 11 kommen.

00:15:21: Und es hat geschüttet und geregnet und gestürmt

00:15:25: und das ist schon sehr beeindruckend.

00:15:28: Also da sieht man, wie vielen Menschen

00:15:32: diese Sendung tatsächlich sehr wichtig ist.

00:15:36: Also man sieht es ja auch dann in Kommentaren z.B., die man liest,

00:15:40: dass die Menschen sehr mit leben

00:15:43: und sich identifizieren mit der einen oder anderen Rolle.

00:15:47: Wahnsinn, also das ist, ja, das ist eine große Sache.

00:15:52: Ich meine, dieser Gruberhof, der ist überhaupt eine Anlaufstelle,

00:15:55: es ist wie eine Pilgerstätte Deutscher mittlerweile.

00:15:57: Da kommen sehr, sehr viele Menschen vorbei,

00:15:59: auch beim Drehen.

00:16:00: -Stört das? -Naja, die müssen weggeschickt werden,

00:16:03: weil sonst haben wir immer ganz viele Zuschauer in den Szenen drinnen

00:16:07: und wenn man dann was dreht,

00:16:09: was eigentlich ohne Zuschauer spielen sollte,

00:16:12: dann ist es schwierig.

00:16:14: Deswegen müssen die dann immer ein bisschen weggeschickt werden.

00:16:19: Und die warten dort. Aber das ist, also ist doch toll.

00:16:24: Na eh super.

00:16:25: Aber natürlich behindert es euch, weil ihr könnt dann, wenn eure Dreh-

00:16:28: Nein, uns behindert das überhaupt nicht.

00:16:32: Es gibt Menschen, die sich darum kümmern, dass der Dreh gut ablaufen kann.

00:16:37: Also uns Schauspieler:innen betrifft das überhaupt nicht.

00:16:40: Und wenn Fans kommen und Fotos machen wollen,

00:16:45: dann ist das super und das freut mich immer.

00:16:48: Das sind ja immer nette Menschen.

00:16:50: Also es kommen ja keine Menschen her, die dann sagen:

00:16:51: Ich finde es total scheiße, was du da machst.

00:16:54: Sondern die sind wenigstens-

00:16:56: -Ja eben, es kommen Menschen, die einen- -Sehr mögen.

00:17:00: Die wertschätzend sind und aufbauend

00:17:03: und denen das halt wirklich wichtig ist, und das ist doch schön.

00:17:07: Haben die Fans Fragen gestellt zum Hörgerät?

00:17:10: Ja, hab ich schon immer wieder bekommen.

00:17:12: Fragen die, ob das wirklich funktioniert oder was fragen die?

00:17:16: Also jetzt direkt vor Ort nicht,

00:17:19: aber ich habe das, glaube ich, über Social Media mitbekommen,

00:17:22: dass da Menschen gefragt haben.

00:17:25: Ich fand das eher lustig

00:17:27: und eigentlich habe ich das dann auch nicht so direkt beantworten wollen,

00:17:32: weil es ja wurscht, ob jemand ein Hörgerät hat oder nicht.

00:17:37: Ihr dreht viel, acht Folgen, 90 Minuten immer.

00:17:41: Das wurde ja umgestellt damals, früher war das ja viel kürzer.

00:17:44: Knapp eine Dreiviertelstunde nur.

00:17:47: Pro Folge 16 Tage.

00:17:48: Das heißt, um die 130 Drehtage seid ihr da.

00:17:51: -Hast du toll ausgerechnet. -Ich hab das ausgerechnet, oder?

00:17:55: -Ich weiß es nicht. -Du bist viel weg.

00:17:59: Ich bin relativ viel weg, aber ich bin noch relativ viel da.

00:18:02: Also ich bin ja nicht durchgehend von Mai bis Dezember in Tirol,

00:18:07: sondern ich reise immer an für meine Drehtage.

00:18:11: -Hans Sigl hat verlängert zwei Jahre. -Ja.

00:18:14: -Das heißt, die Lovestory geht weiter? -Könnte sein.

00:18:17: -Da darf man nicht viel dazu sagen. -Ich weiß noch gar nichts,

00:18:20: ich habe noch gar keine Drehbücher gelesen.

00:18:21: Okay, wann kriegt ihr die Drehbücher?

00:18:24: Wenn du sagst, im Mai geht's los?

00:18:25: [übersprechen 00:18:27] Hoffentlich bald.

00:18:28: Hoffentlich bald, weil ich mag es immer gerne,

00:18:30: wenn ich mich länger vorbereiten kann.

00:18:31: Je länger ich mich vorbereiten kann, umso lieber ist es mir.

00:18:34: -Okay -Und ich lese die Drehbücher gerne öfters,

00:18:37: damit ich mich dem Charakter, den ich spiele, nähern kann.

00:18:42: In dem Fall ist das jetzt nicht mehr so notwendig,

00:18:44: weil ich kenne die Karin Bachmeier mittlerweile schon ganz gut.

00:18:48: Aber bei anderen Filmen z.B. ist es, finde ich, wichtig, einfach zu wissen,

00:18:53: wie die Figur funktioniert,

00:18:56: warum die genau in der Situation so agiert oder reagiert.

00:19:04: Und in dem Fall möchte ich einfach wissen, was passiert.

00:19:07: -Also, ja. -Neugierig ist man ja auch, oder?

00:19:09: -Natürlich. -Also du hast Film und Theater gemacht.

00:19:12: Was sind die Unterschiede in Bezug auf der Bühne jetzt,

00:19:15: wenn man einander zuhört oder im Film am Set?

00:19:20: Gibt es da Unterschiede oder ist das immer gleich?

00:19:26: Wie man einander zuhört?

00:19:30: Ich glaube, da gibt es keine großen Unterschiede.

00:19:35: Das Schöne ist, wenn man dem Partner, der Partnerin wirklich zuhört,

00:19:41: dann verändern sich die Szenen

00:19:44: oder verändert sich die eine Szene in Nuancen immer wieder.

00:19:49: Je nachdem, was man eben vom Partner, der Partnerin bekommt,

00:19:53: reagiert man ja dann auch wieder anders.

00:19:56: Und also wie schon gesagt,

00:20:00: das ist das wichtigste eigentlich, was man machen kann, wenn man weiß,

00:20:05: wenn man das Stück kennt oder das Drehbuch kennt,

00:20:07: wenn man die Figur kennt, wenn man den Ablauf kennt,

00:20:11: was passiert, die Dramaturgie,

00:20:13: dann im Endeffekt schmeißt man ja alles weg,

00:20:16: ist entweder auf der Bühne oder vor der Kamera

00:20:19: und dann gibt es nichts mehr anderes, als dass man die Figur verinnerlicht hat,

00:20:24: weiß, wohin die Reise geht,

00:20:26: und dann von Moment zu Moment vom Partner wegarbeiten.

00:20:32: Und das ist eigentlich das Schöne und das Spannende.

00:20:35: Da kann man eine Szene von mir aus auch 20 Mal machen.

00:20:38: Es wird immer anders und neu sein,

00:20:40: weil niemand spricht den Text jemals zweimal gleich.

00:20:47: Es wird immer irgendwie was Anderes sein.

00:20:50: Und wenn man versucht, einfach nur den Text abzuspulen,

00:20:53: dann wird es eh fad, also das will man ja nicht.

00:20:56: Man will ja auch was erzählen, was zwischenmenschlich passiert

00:21:00: und das geht eben über das Zuhören.

00:21:05: Wobei beim Theater hast du noch das Publikum,

00:21:07: die Akustik wahrscheinlich auch noch, die da mitspielt.

00:21:10: Das hat man auch, stimmt.

00:21:12: Muss man da auch lauter sprechen?

00:21:13: -Ich weiß es nicht. -Natürlich.

00:21:14: Beim Theater muss man auf jeden Fall lauter sprechen

00:21:16: und spielt gegebenenfalls auch größer.

00:21:20: Aber es gilt genau das Gleiche.

00:21:23: Es geht darum, zuzuhören.

00:21:27: Du hast in einem Interview mal erzählt,

00:21:29: dass du früher eigene Produktionen ohne Ton angeschaut hast,

00:21:33: weil du bisschen nervös warst, dich spielen zu sehen.

00:21:36: Du konntest dich nicht hören.

00:21:38: Wie war das, einen Film anzuschauen, wo du dich nur gesehen hast?

00:21:42: Na ja, dann ist irgendwann, ich hab was gedreht

00:21:45: und das ist dann irgendwann im Fernsehen gekommen

00:21:47: und dann hab ich den Ton weggeschalten und habe mich hinterm Sofa versteckt

00:21:51: und hab dann immer kurz rausgeschaut.

00:21:55: -Wie bei einem Horrorfilm, wenn- -Ja, so ein bisschen.

00:21:59: Weil die eigene Stimme zu hören ist ja was anderes.

00:22:01: Ich höre ja hier jetzt meine Stimme anders,

00:22:03: als wenn sie von außen

00:22:04: vom Fernseher kommt oder auch wenn ich sie im Radio höre,

00:22:08: wenn ich irgendwas im Radio gesprochen hab,

00:22:12: dann ist das ja, das ist dann immer was anderes.

00:22:15: Aber das war nur am Anfang.

00:22:16: Das war am Anfang, ja, das war am Anfang.

00:22:19: Wie geht es dir momentan, also mittlerweile mit deiner Stimme?

00:22:23: Gut, also das ist mir jetzt wurscht.

00:22:25: -Das ist jetzt wurscht. -Das ist mir jetzt wurscht.

00:22:28: Ich habe nicht mehr so diese Nervosität, weil ich weiß,

00:22:31: meine Arbeit ist dann erledigt und dann ist es nicht mehr in meiner Hand.

00:22:35: Dann hat jemand anderer den Film geschnitten

00:22:38: und was draus gemacht und das interessiert mich dann auch,

00:22:41: wie dieses Gesamtwerk geworden ist.

00:22:44: Aber ich …

00:22:47: Vielleicht ist es auch, weil ich mich jetzt selber nicht mehr so wichtig nehme,

00:22:50: dass ich jetzt sage: Uh, jetzt komme ich, Achtung.

00:22:56: Sondern eben, wie gesagt, meine Arbeit ist erledigt

00:23:00: und jetzt schaue ich mir das Ganze an mit einer Gelassenheit.

00:23:04: Gut, erstens hast gar nicht so viel Zeit, weil du hast auch ein Kind.

00:23:07: Und zweitens außerdem ist die Stimme jetzt schon ein Teil von dir.

00:23:11: -Ja. -Ich glaube, das wächst schon mit.

00:23:14: Das kann sein. Das kann sein.

00:23:17: Aber es ist auch so, dass Dinge, die so sind, wie sie sind,

00:23:20: kann man auch als gegeben hinnehmen und annehmen und akzeptieren

00:23:25: und muss sich nicht mehr genieren dafür.

00:23:28: -Das stimmt. -Oder auch keine Angst mehr haben,

00:23:31: dass man da was schlecht gemacht hat.

00:23:32: Also ich schaue mir dann schon Sachen an von mir,

00:23:35: und bin auch kritisch

00:23:39: und merke mir, versuche zu lernen und merke mir,

00:23:43: was ich fürs nächste Mal eben daraus lernen kann.

00:23:46: Aber ich bin mir nicht mehr böse oder ich geniere mich nicht mehr.

00:23:53: Ich finde das herzig.

00:23:54: Vor allem hast du es zugegeben,

00:23:55: viele können die eigene Stimme am Anfang auch nicht hören

00:23:58: und sagen es aber nicht.

00:24:00: Ich finde das herzig irgendwie, dass du das auch zugibst und sagst:

00:24:02: Ja, war so am Anfang.

00:24:04: Ja, aber ich habe es ja eh nicht zugegeben.

00:24:07: -Du hast- -Du hast es in einem Interview gesagt.

00:24:09: Ich habe das nur gelesen irgendwo.

00:24:11: Irgendwo war das in einem Interview, wo du gesagt hast.

00:24:14: Was hat der Film damals mit dir gemacht, wenn du ihn gesehen hast?

00:24:17: -Warst du wenigstens von- -Damals?

00:24:21: Diesen Anfängen, wo du ohne Ton siehst.

00:24:24: Ach so, na ja, da war ich halt sehr aufgeregt

00:24:26: und ein bisschen panisch auch, glaube ich.

00:24:29: War das eh okay? Habe ich das eh okay gemacht?

00:24:33: Dass man sich dann so … Dann ist so, von außen will man sich dann,

00:24:36: will man, dass das alles super passt.

00:24:41: Aber ja.

00:24:44: Du bist mit dem Michael Ostrowski zusammen,

00:24:46: Eure Tochter, ihr versucht jetzt manchmal auch schon

00:24:49: die Kleine ein bisschen an kleine Rollen heranzuführen.

00:24:53: -Möchte sie das? -Sie wollte das.

00:24:56: Also gut, beim Onkel hat sie noch nicht sprechen können,

00:24:59: also da hat man sie noch nicht wirklich fragen können,

00:25:02: ob sie Lust hat mitzuspielen.

00:25:03: Aber da war sie, also sie konnte schon „Nein" sagen,

00:25:07: das kommt auch im Film vor.

00:25:09: Das hat sie nicht gesagt, deswegen wir haben sie gefragt,

00:25:11: ob sie mitspielen will.

00:25:13: Sie hat nicht nein gesagt, aber sie war auch sowieso

00:25:19: immer am Set mehr oder weniger dabei,

00:25:20: weil ich habe sie, glaube ich, damals noch gestillt

00:25:23: und da war meine Mutter mit ihr dabei.

00:25:25: Und dann war das naheliegend, dass sie da meine Tochter spielt.

00:25:29: In ein paar Szenen ist sie nur vorgekommen.

00:25:32: Und dann hat sie mitgespielt bei, „Wie kommen wir da wieder raus?",

00:25:37: Bei der Komödie von der Eva Spreitzhofer.

00:25:40: Und da wurde sie tatsächlich gefragt

00:25:41: und da hat sie sehr, sehr gerne mitgespielt, weil ich glaube,

00:25:46: das ist sowieso bei Kindern so, dass sie gerne auch wissen wollen,

00:25:48: -was die Eltern so machen. -Ja, die sind neugierig.

00:25:51: Und ihr seid ja beide in diesem Genre.

00:25:54: Ja, also genau.

00:25:56: Und da waren wir halt auch meistens beide am Set,

00:25:59: wie sie da war.

00:26:03: Das geht dann spielerisch irgendwie, oder? Da fällt es gar nicht auf.

00:26:06: Nein, also sie hat das gerne gemacht.

00:26:08: Wir haben sie nicht unbedingt dazu getrieben.

00:26:10: Es war nur auch naheliegend, weil sie da auch wieder meine Tochter gespielt hat.

00:26:13: Lustigerweise beide Male meine Tochter und die vom Simon Schwarz.

00:26:21: Interessant.

00:26:23: Wie ist das mit dem Hören? Liest du Gute-Nacht-Geschichten vor?

00:26:26: -Lest ihr was vor dem Abend? -Ja, wir lesen.

00:26:29: -Ist das wichtig für euch? -Sehr wichtig.

00:26:31: -Viele machen das nicht mehr. -Ach so?

00:26:32: Ja, ich schon. Jeden Abend gibt es eine gute, lange, Gute-Nacht-Geschichte.

00:26:36: Aber viele machen das gar nicht mehr,

00:26:38: nehmen die Toniebox, stellen es nebens Bett oder so.

00:26:41: -Auch am Abend? -Ja.

00:26:43: Da fällt dann das ganze Kuscheln weg und so weiter.

00:26:45: Aber das macht ihr schon. Also ihr lest vor?

00:26:47: Ja, also das dauert eine Stunde bei uns.

00:26:50: Tatsächlich eine Stunde lesen. Viele, viele Bücher. Mehrere Bücher.

00:26:56: Und dann gibt es auch noch eine Geschichte nachher.

00:26:58: Und dann schlafe ich ein und dann werde ich wieder aufgeweckt

00:27:04: und muss die Geschichte weitererzählen.

00:27:05: Und dann schlafe ich wieder ein. So ungefähr ist das.

00:27:08: Aber lesen ist wichtig.

00:27:10: Zu einem vollen Terminkalender.

00:27:13: Was machst du am liebsten zum Entspannen?

00:27:15: Gute-Nacht-Geschichten lesen, kuscheln, am Abend einschlafen.

00:27:18: Aber was gibt es sonst noch?

00:27:19: Wie entspannst du? In der Natur?

00:27:21: Ich entspanne mich und ich schlafe.

00:27:23: Der Schlaf kommt zu kurz in meinem Leben.

00:27:26: Natur. In der Natur bin ich sehr gerne, da entspanne ich mich auch.

00:27:34: -Sportlich? -Weißt du was? Ja, sportlich auch.

00:27:40: Also wo ich richtig entspanne, ist beim Zugfahren.

00:27:44: Ich fahre ja doch recht viel zwischen Wien und Tirol mit dem Zug.

00:27:50: Oder auch letzten Herbst haben wir „Alles finster" gedreht.

00:27:54: Das heißt, da bin ich dann immer zwischen Niederösterreich,

00:27:59: also in die Bucklige Welt, sagen wir mal so,

00:28:02: in die Bucklige Welt gefahren, auch mit dem Zug.

00:28:05: Und das ist für mich eine große Entspannung.

00:28:09: Ich liebe es, im Zug zu sitzen und meine Bürosachen zu machen,

00:28:13: ein gutes Buch zu lesen, nichts zu machen und aus dem Fenster rauszuschauen.

00:28:18: Das ist für mich herrlich.

00:28:22: Und ich gehe gerne in die Natur, ich bin sehr gern draußen.

00:28:25: Ich finde, in Wien gibt es viel zu wenige Parks,

00:28:28: viel zu wenige Grünflächen.

00:28:30: Ich hoffe, dass sich das ändert, weil das ist für alle gut.

00:28:34: Und es ist auch gut, wenn es wieder so heiß werden sollte im Sommer.

00:28:38: -Sicher sogar. -Sicher sogar, ich glaube es auch.

00:28:41: Dann sind Bäume wichtig, Parks sind wichtig,

00:28:45: wo sich alle ein bisschen auch abkühlen können.

00:28:50: -Alle Menschen nämlich. -Das stimmt.

00:28:52: Und es wäre gut, wenn dann die Mieten in diesen Gebieten

00:28:55: nicht höher werden würden,

00:28:58: dass dann nicht nur die Menschen, die es sich leisten können,

00:29:00: in den Gebieten wohnen, die kühl sind,

00:29:05: und die anderen dann in den Wohnungen,

00:29:10: wo es zu heiß ist [unverständlich 00:29:11].

00:29:13: Man merkt, du engagierst dich auch. Dir ist es wichtig-

00:29:16: Es ist wichtig, dass … Ich denke mir, man hat so ein Gefühl.

00:29:21: Man sollte so ein Gefühl haben, dass es allen gut geht.

00:29:24: Ich verstehe nicht, dass man denken kann,

00:29:27: dass man nur für sich denken kann und sein kann.

00:29:29: Hauptsache, mir geht es gut, weil wir werden alle sterben.

00:29:33: Es ist kein Geheimnis.

00:29:34: Und ich finde, dass eine Sache, die wir, abgesehen von den Aufgaben,

00:29:41: die wir uns individuell stellen,

00:29:43: gibt es eine Aufgabe, die wir alle gleich haben,

00:29:45: nämlich wirklich die Welt besser zu machen.

00:29:48: Weil das ist das, was wir gut hinterlassen können.

00:29:52: Und das kann jeden Tag sein, kann man jeden Tag einen kleinen Beitrag leisten.

00:29:57: Oder man macht große, man startet große Initiativen und schaut,

00:30:01: dass es ein Miteinander ist, dass wir gut miteinander sind.

00:30:07: -Aber es ist schwer. -Na ja, aber wir haben als Menschen

00:30:10: eine Verantwortung allen Menschen gegenüber

00:30:12: und allen Lebewesen gegenüber.

00:30:16: Du bist Veganerin, schon seit Längerem, gell?

00:30:18: -Überzeugte. -Ja, überzeugt.

00:30:21: -Überzeugte Veganerin. -Warum?

00:30:23: Was ist damals passiert, dass du gesagt hast,

00:30:25: du möchtest das machen?

00:30:27: Also es ist eigentlich schrittweise passiert.

00:30:30: Ich habe lange schon immer wenig Fleisch gegessen

00:30:35: und dann habe ich nur noch Käse gegessen.

00:30:39: Aber mittlerweile weiß ich,

00:30:41: dass die Milchindustrie mindestens genauso brutal ist wie die Fleischindustrie.

00:30:46: Es wird nun mal weltweit so viel Fleisch produziert,

00:30:51: dass es nicht möglich ist,

00:30:54: Tiere zu halten, ohne dass sie unfassbar leiden müssen.

00:30:59: Das ist nun mal so.

00:31:01: Die Massentierhaltung ist einfach ein einziges Leid und eine Qual.

00:31:06: Und natürlich kann man sagen, man stellt sich immer vor,

00:31:10: dass die Kuh auf der Weide steht.

00:31:12: -Idyllisch. -Idyllisch, genau.

00:31:15: Und dann wird sie irgendwann mal von der Ferne erschossen

00:31:19: und dann verwendet man alles, was man da dem Tier entnehmen kann.

00:31:25: Das ist ja schön und gut, wenn das so passiert,

00:31:27: aber es wird einfach zu viel Fleisch konsumiert,

00:31:30: zu viel Fleisch produziert.

00:31:32: Und ich leiste meinen Beitrag

00:31:34: und verzichte komplett auf Fleisch und auf Milchprodukte.

00:31:37: Und das ist eine einfache Sache. Das kann jeder Mensch machen.

00:31:40: Und vor allem jeder Mensch, der sagt,

00:31:44: dass er ein Tierfreund ist, weil eben … Genau.

00:31:49: Das Wichtige ist: Dir geht es damit gut.

00:31:51: Mir geht es damit gut, aber ich hoffe, dass andere Menschen da auch mitmachen,

00:31:57: dass da ein Umdenken passiert.

00:32:00: Passiert aber eh schon viel.

00:32:01: Es passiert eh, aber es passiert trotzdem, finde ich, zu wenig.

00:32:05: -Es geht dir zu langsam. -Ja.

00:32:07: Also ich meine, wenn man mitkriegt,

00:32:09: wie Kühe oder Schweine in der Massentierhaltung gehalten werden,

00:32:15: wie Kälber den Milchkühen entrissen werden.

00:32:21: -Brutal. -Ja, das ist brutal.

00:32:23: Und man weiß, dass Tiere leidensfähig sind,

00:32:25: auch wenn sie sich nicht mitteilen können,

00:32:27: so wie wir Menschen uns mitteilen können.

00:32:30: Sie sind leidensfähig und dieses Leid kann man verhindern.

00:32:38: Zu einem ganz anderen Thema.

00:32:39: Der Abschluss: Was sind die nächsten Projekte?

00:32:41: Was steht heuer bei dir an?

00:32:44: Einiges. Also-

00:32:46: Bin dankbar, dass wir das über die Bühne bringen heute.

00:32:50: Sehr dankbar, dass du diese Frage gestellt hast.

00:32:53: Es ist viel los. Also Bergdoktor geht los.

00:32:56: Bergdoktor geht los.

00:32:57: Davor drehe ich noch eine Episode für „Schrille Nacht", nennt sich das.

00:33:02: Das gab es schon im letzten oder vorletzten Jahr, glaube ich.

00:33:06: Das sind Episodenfilme, die zu Weihnachten spielen

00:33:12: und genau, die dann zusammen,

00:33:17: ich glaube, abendfüllend sind.

00:33:19: Aber eine Episode wird, glaube ich, so Viertelstunde, 20 Minuten dauern.

00:33:22: Und bei einer Episode bin ich dabei.

00:33:27: Dann drehe ich, genau, dann fängt Bergdoktor an.

00:33:31: Parallel drehe ich aber auch im Burgenland den Gartenkrimi „Zuagroast".

00:33:37: Du kennst vielleicht den Roman von Martina Parker.

00:33:40: Das ist eine ganze Romanreihe von den Gartenkrimis.

00:33:43: Da werden wir den ersten verfilmen.

00:33:48: Und da spielt der Manuel Rubey auch mit übrigens.

00:33:51: Und dann geht's weiter mit Bergdoktor und dann sind noch ein paar Dinge,

00:33:56: die ich noch nicht so sagen kann, aber das ist halt jetzt mal-

00:34:00: -Aber gut gefüllter Terminkalender. -Der ist jetzt schon mal gut gefüllt, ja.

00:34:04: Dann wünschen wir viel Erfolg. Vielen Dank, dass du da warst.

00:34:07: Bin sehr froh, [unverständlich 00:34:08] ausgegangen ist.

00:34:09: An dieser Stelle saßen ja Stermann und Grissemann

00:34:11: und die haben versprochen-

00:34:12: -Das gibt es nicht. -Irgendwann wird Hilde Dalik kommen.

00:34:15: Und sie haben recht gehabt.

00:34:17: Vielen Dank. Alles Gute für deine kommenden Projekte.

00:34:20: Ihnen danke, dass sie sich Zeit genommen haben

00:34:22: wieder reinzuklicken und uns anzuschauen.

00:34:25: Hörgespräche immer als Podcast oder auch auf YouTube und da mit Untertitelung.

00:34:29: Alle Infos online bei uns.

00:34:31: Dankeschön und auf Wiederhören. Wiedersehen. Tschüss.

00:34:34: Wiederhören. Wiedersehen.

00:34:35: -Dankeschön. -Dankeschön.

00:34:36: Zum Schluss: Persönliches über das Hören.

00:34:44: Also es gibt immer wieder Hörmomente, die mich sehr berühren.

00:34:50: Ganz besonders war natürlich

00:34:53: der erste Herzschlag meiner Tochter, den ich gehört habe.

00:35:00: Aber auch zum Beispiel das Klavierspiel meines Vaters,

00:35:05: wie ich als Kind eingeschlafen bin.

00:35:07: Das zu hören, das war auch sehr beruhigend für mich

00:35:10: und hat mich zu Hause fühlen lassen.

00:35:19: Also eine Botschaft zum Thema Hören hätte ich.

00:35:23: Also was ich jetzt so mitbekommen habe, glaube ich, ist es wichtig,

00:35:26: wenn jemand merkt, dass er oder sie schlecht hört,

00:35:32: dass er oder sie sich ein Hörgerät anschafft.

00:35:35: Weil ich das Gefühl habe, dass wenn Menschen, die schlecht hören,

00:35:39: dass sie sich dann abkapseln und langsam vereinsamen.

00:35:43: Und eine Botschaft an alle,

00:35:46: die immer noch nicht wissen, ob ich privat ein Hörgerät trage,

00:35:52: weil ich ja beim Bergdoktor als Karin Bachmeier ein Hörgerät trage.

00:35:56: Nein, privat tue ich das nicht, aber ich finde es sehr schön,

00:35:58: dass diese Figur einfach ein Hörgerät trägt,

00:36:01: weil es ist ja wurscht, ob jemand ein Hörgerät trägt oder nicht.

00:36:09: Natürlich wäre mein Leben anders verlaufen ohne Gehör.

00:36:12: Ich hätte mir gewünscht, dass es zu dem Zeitpunkt vielleicht,

00:36:16: als ich ein Kind war,

00:36:18: schon eine Cochlea-Implantatlösung gegeben hätte.

00:36:22: Gab es aber nicht.

00:36:25: Aber heutzutage ist es ja möglich,

00:36:29: dass man schon Babys solche Implantate einsetzt

00:36:33: und dass die dann so gut wie keinen Hörverlust haben,

00:36:37: habe ich mir sagen lassen.

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